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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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ihm.
    »Vielleicht sind sie zu weit weg?«, mutmaßte Laura ohne rechte Überzeugung.
    »Ja, das wird es sein. Haben wir eine Peilung zu ihrem Transporter?«
    Laura überprüfte eilig die Anzeigen an einem kleinen Scanner, den sie am Gürtel trug, und verzog frustriert das Gesicht. »Nur eine ungefähre Richtung, aber keine Entfernungsangaben.«
    »Dann könnten wir also die Stelle finden, an der sie runtergegangen sind?«, hakte Scott nach. Sie nickte abgehackt.
    »Dann packt zusammen. Wir verschwinden.«
    Sie führten eine kurze Bestandsaufnahme durch und brachen anschließend sofort auf. Bevor die Slugs anrückten. Die gute Nachricht war, dass keine ihrer Verletzungen so schwer war, dass sie das Team am Vorrücken behindert hätte. Die schlechte Nachricht war, dass sie nicht viel Ausrüstung aus dem zerstörten GLT mitnehmen konnten.
    Jeder hatte in einem Schulterhalfter eine Laserpistole und noch zusätzlich ein Lasergewehr. In Camerons Fall natürlich sein Präzisionsgewehr. Darüber hinaus verfügten sie noch über einige schallgedämpfte M7-Maschinenpistolen, drei Sturmgewehre vom Typ M8P5, ein paar 9-mm-Projektilfaustfeuerwaffen in Hüftholstern und glücklicherweise auch einige Minen.
    An Munition hatten sie alles zusammengerafft, was sie finden konnten. Magazine für die Maschinenpistolen und Sturmgewehre sowie Energiezellen für die Lasergewehre. Alles in allem eine magere Ausbeute. Nancy hatte natürlich noch ihren Erste-Hilfe-Koffer dabei. Außerdem trug jeder einen kleinen Rucksack mit Notrationen bei sich. Damit hatte es sich dann auch. Die Mission fing ja wirklich gut an.
    Erst als sie unterwegs waren, fand Scott die Zeit, ihre Umgebung genauer in Augenschein zu nehmen. Was er anfangs für Bäume gehalten hatte, waren baumähnliche Gebilde mit einer grauen Oberfläche, die eher an Metall erinnerte. Die Bäume – eine andere Bezeichnung dafür fiel ihm nicht ein – waren mit einer blauen, zähflüssigen Substanz überzogen. Einer Substanz, aus der auch die Blätter zu bestehen schienen. Die Blätter waren darüber hinaus von schwarzen Adern durchzogen, die rhythmisch pulsierten. Für das menschliche Auge war dieser Wald tatsächlich etwas gewöhnungsbedürftig, aber durchaus nicht uninteressant.
    Trotz des dichten Baumbewuchses kamen sie gut voran und hatten innerhalb von nur einer halben Stunde eine beachtliche Distanz zwischen sich und die Absturzstelle gelegt. Scott hoffte, dass es reichen würde.
     
    Kerrelak`estar-noro musterte das Schiff der nestral`avac durch zusammengekniffene Augen. Seine Krieger hatten das Wrack umstellt und durchsuchten es nach brauchbaren Informationen.
    Was tun diese Schädlinge nur hier? Sie sollten nicht hier sein, überlegte der ruulanische Krieger angestrengt.
    Kerrelaks Gedanken wanderten zurück zu dem Zeitpunkt, als er das letzte Mal mit dieser Rasse zu tun gehabt hatte: Negren`Tai. Es hätte der Augenblick seines Aufstiegs werden sollen und wäre beinahe zu seinem Ende geworden. Seine Lippen teilten sich zu einem kurzen Lächeln. So, wie es zu Arraks Ende geworden war.
    Nach seiner Rückkehr war er vor den Ältestenrat zitiert worden. Um ein Haar hätte man ihn hingerichtet. Aber letztendlich war die Schuld an dem Fehlschlag Arrak und dessen verblichenen Onkel, dem Kriegsmeister, zugeschoben worden. Das war sein Glück gewesen.
    Die letzten drei Jahre hatte er damit verbracht, in den Rängen der Ruul wieder aufzusteigen. Mit Intrigen, Einschüchterung und Mord hatte er das Kommando über diese Mission erhalten. Nun tauchten die Menschen wieder auf. Und das, obwohl sie hier nichts zu suchen hatten. Natürlich waren sie hier, um ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen. Sie wollten ihm schon wieder den ganzen Tag versauen. Langsam wurden sie ein echtes Ärgernis. Die Flotte traf in wenigen Zyklen hier ein. Das Letzte, das er brauchen konnte, waren Komplikationen.
    »Herr?«, sprach ihn einer seiner Untergebenen an. Ein Erel`kai. Die Roten Krallen hatte man ihm zugeteilt, falls er ihre Kampfkraft benötigen würde. Nie hätte er damit gerechnet, sie tatsächlich einsetzen zu müssen.
    An einer Leine um seine rechte Hand spazierte wachsam ein Kaitar. Das Tier reichte Kerrelak fast bis zur Hüfte. Seine spitz hervorstehende Schnauze war mit drei Reihen messerscharfer Zähne gespickt. Seine sechs Beine waren kräftig und sein langer Schwanz peitschte aufgeregt hin und her. Die sechs Zehen an jedem Fuß waren jeweils mit acht Zentimeter langen Klauen versehen, die

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