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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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einen unschlüssigen Blick.
    »Ich glaube, er will, dass wir ihm folgen«, mutmaßte Justin.
    »Woher weißt du, dass es ein Er ist?«, wollte Matt wissen, der die Priorität für seinen Wissensdurst an anderer Stelle legte.
    »Ist das jetzt wirklich so wichtig?«
    Matt zuckte ergeben die Achseln. »Eigentlich nicht.«
    Er warf dem Asalti einen schrägen Blick zu. Der Kleine wartete immer noch geduldig auf sie und hatte sich keinen Meter mehr vom Fleck gerührt.
    »Und? Folgen wir ihm?«
    Justin dachte angestrengt nach, bis auch er nicht umhin konnte, einfach mit den Achseln zu zucken. »Welche Wahl hätten wir denn sonst?«
    »Stimmt.« An die Adresse des Asalti fügte Matt hinzu: »Geh voran. Wir kommen.«
     
    »Das nächste Mal, wenn ich Menschen verfolge, dann sicher nicht zu Fuß und ohne ComEinheit.« Kerrelaks Laune war nicht die Allerbeste. Nein, er konnte mit Fug und Recht behaupten, dass er durchaus schon bessere Tage erlebt hatte.
    Erst war der Kriegertrupp, den er angeführt hatte, von einer Handvoll Menschen vollständig aufgerieben worden. Dann war die einzige ComEinheit der Truppe bei eben demselben Gefecht zerstört worden, als der Krieger, der sie trug, von einer dieser vermaledeiten Minen zerrissen worden war. Und nun saß er ohne Fahrzeug und ohne Möglichkeit, Unterstützung zu rufen, mitten in der Einöde fest, die die Asalti so großzügig als Planeten bezeichneten.
    Er schnaubte kurz, als er über die Ironie nachdachte. Zugegeben. Er war gar nicht so unschuldig daran, dass die ComEinheit verloren gegangen war. Hatte er doch den Krieger selbst in den Explosionsradius der menschlichen Mine gestoßen, um sein eigenes Leben zu retten. Ein fairer Tausch. Wenn er die Wahl hatte, durch diese Landschaft zu wandern oder als zerrissenes, blutiges Etwas an einer Hauswand zu enden, dann wählte er auf jeden Fall Ersteres. Aber ärgerlich war es trotzdem.
    Etwas tauchte am Horizont auf. Kerrelak blieb stehen und schirmte seine Augen gegen die helle Sonne ab, um den sich nähernden Fleck zu beobachten. Er kam direkt auf ihn zu. Und das auch noch rasend schnell. Es dauerte nicht lange und er erkannte an den flachen, ausladenden Flügeln und der stachelähnlichen Flosse am Heck, dass es ein ruulanischer Truppentransporter war.
    Erleichtert seufzte er auf. Zumindest blieb ihm ein weiterer Fußmarsch erspart. Das hieß, wenn an Bord dieses Transporters nicht nur Vollidioten saßen und sie ihn bemerkten. Der Transporter machte nämlich keinerlei Anstalten, langsamer zu werden.
    Oh nein. Die werden doch nicht etwa?
    Kerrelak hob beide Arme so weit über den Kopf, wie er konnte, und fing an, wild in der Gegend herumzufuchteln. Der Transporter schoss über seinem Kopf mit ohrenbetäubendem Kreischen hinweg. Ohne langsamer zu werden und ohne seine Richtung zu verändern. Kerrelak sah ihm nach und war alles andere als erfreut. Da stoppte der Transporter plötzlich mitten in der Luft. Kerrelak stutzte. Das kleine Schiff schwebte eine Sekunde etwa acht Meter über dem Boden, bevor es überraschend sanft aufsetzte.
    Eine Luke ging auf und ein ruulanischer Krieger erschien in der Öffnung. Kerrelak versuchte, sich seine Erleichterung nicht anmerken zu lassen, die wie eine frische Brise durch seine Eingeweide strömte. Also doch kein Fußmarsch mehr.
    Er ging auf die geöffnete Luke zu. Je näher er kam, desto mehr wurde ihm bewusst, dass der Krieger, der ihn begrüßte, sogar für einen Ruul recht groß war. Er war geradezu ein Riese. Mit breiten Schultern und einem recht beachtlichen Brustkorb.
    »Herr«, begrüßte ihn der Ruul aufgeregt. »Wir hatten die Hoffnung schon fast aufgegeben, als der Kontakt zu eurem Suchtrupp abbrach. Was für ein Glück, dass wir euch hier entdeckt haben.«
    »Ja, wirklich ein Glück.« Kerrelak war trotz der Rettung nicht bereit, die Besatzung des Transporters so leicht davonkommen zu lassen. Daher konnte er sich eine Spitze nicht verkneifen. »Auch wenn ihr mich fast übersehen hättet.«
    Die schuppige Haut des Kriegers lief rötlich an und wechselte dann zu einem tiefen Graugrün. Der Ruul hatte wenigstens den Anstand, peinlich berührt zu sein.
    »Ich bitte um Vergebung, Herr«, versuchte er eine schwache Rechtfertigung. »Aber ich habe hier nur grüne Rekruten zur Verfügung, die sich an den Sensoren noch nicht so gut auskennen. Ansonsten hätten wir euch bestimmt früher entdeckt.«
    »Na schön. Bringt mich jetzt sofort zu meinem Schiff in der Umlaufbahn.«
    »Wie ihr wünscht.«

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