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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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gebracht. In großen und kleinen Grüppchen. Wer ein solches Gebäude betritt, der kommt nicht mehr raus, wenn er kein Ruul ist. An die Gebäude grenzen Raumhäfen und täglich starten Transportschiffe. Vermutlich um mein Volk wegzubringen. Ich glaube, ich möchte gar nicht wissen, was dort drin mit meinen Leuten angestellt wird. Ich kann nur vermuten, dass es auf den anderen Planeten genauso aussieht. Nach und nach wurde fast mein ganzes Volk in diese Einrichtungen gebracht.«
    »Wo ist die nächste?«
    Mansu überlegte kurz und zuckte dann mit den stämmigen Achseln. »In eurer Maßeinheit vielleicht dreißig Meilen nördlich von uns. Die meisten gibt es aber in und um Engre.«
    »Kannst du uns dorthin führen?«
    »Ja, aber ich muss dich warnen. Diese Einrichtungen werden schwer bewacht.«
    Scott wischte den Einwand mit einer knappen Geste beiseite. »Egal. Wir müssen uns das aus der Nähe ansehen.«
    »Meinst du nicht, dass das für uns eine Nummer zu groß sein könnte?«
    Bei der unerwarteten Bemerkung drehte sich Scott um und sah sich unvermittelt Laura gegenüber, die ihn mit wachen, aber besorgten Augen von oben bis unten musterte.
    »Wie lange hörst du uns schon zu?«
    »Lange genug.«
    »Ich nehme an, du hast eine bessere Idee?«, fragte er zurück.
    Sie verzog den Mund zu einer Grimasse, als hätte sie auf eine Zitrone gebissen. Einerseits wünschte sie sich, sie hätte eine bessere Idee gehabt, andererseits wollte sie nicht zugeben, dass dem nicht so war.
    »Nein«, gab sie schließlich widerwillig zu. »Trotzdem …«
    »Trotzdem?«, hakte er nach.
    »Trotzdem könnten wir uns damit ganz gewaltig übernehmen. In einigen Tagen trifft die Flotte ein. Die Ruul haben nicht genug Schiffe im System, um es mit Hoffers Einheiten aufnehmen zu können. Wir sollten uns zurücklehnen und auf ihr Eintreffen warten. Wir haben es uns weiß Gott verdient.«
    »Wir sind aber nicht zum Ausruhen hier«, konterte Scott und er ballte vor Frustration seine Hände an den Seiten zu Fäusten zusammen. »Und selbst falls – und ich sage ausdrücklich falls – die Ruul wirklich nur die paar Schiffe hier haben, die wir bei unserer Ankunft gesehen haben, so heißt das nicht, dass nicht vielleicht noch viel mehr unterwegs sind. Die Slugs tun den Asalti etwas an und ich will um jeden Preis herausfinden, was das ist.«
    »Ich führe euch persönlich«, bot sich Mansu an. Als Scott und Laura ihm einen verdutzten Blick zuwarfen, wand er nur unbehaglich den Kopf. »Es ist mein Volk. Natürlich will auch ich hinter das Geheimnis der Ruul kommen.«
    Scott warf einen etwas abschätzigen Blick auf die Waffe, die Mansu immer noch in den Händen hielt. Sie war sogar noch einfacher, als er anfangs gedacht hatte. Es grenzte schon an ein Wunder, dass die Asalti den Ruul mit solchen Waffen Verluste hatten beibringen können. So klein diese Verluste auch waren. Es gehörte eine Menge Mut dazu, sich den Slugs mit nicht mehr als diesen völlig veralteten Waffen in den Weg zu stellen. Genauso gut könnten sie mit Steinen werfen.
    Scott musterte den Anführer des Asalti-Widerstands erneut und musste seine erste Einschätzung revidieren. Die Asalti waren vielleicht klein und nicht so erfolgreich als Krieger wie die Ruul. Aber eins waren sie nicht: Feiglinge. Sie würden kämpfen für ihre Freiheit. Soviel war sicher. Scott deutete auf das Gewehr.
    »Du wirst aber mehr brauchen als das, wenn du uns helfen willst, in die Anlage einzudringen.«
    Mansu nahm das Gewehr in seine Hände und drehte es nach allen Seiten, als würde er es zum ersten Mal sehen. »Schon seltsam. Ich hätte noch vor gar nicht so langer Zeit nie gedacht, dass ich einmal eine Waffe auf ein anderes Lebewesen richten müsste. Diese Gewehre dienen eigentlich nur dem Sport. Nicht dem Kampf. Mehr haben wir leider nicht. Für euch müssen diese Waffen prähistorisch wirken, aber sie erfüllen ihren Zweck.«
    »Da bin ich mir sicher. Wie viele deiner Leute willst du mitnehmen?«
    Der Asalti sah hoch und suchte Scotts Blick. »Mitnehmen? Niemanden. Nur ich werde gehen. Für die anderen ist es zu gefährlich. Allerhöchstens nehme ich noch meinen Sohn mit. Aber nur, weil er das Terrain genauso gut kennt wie ich.«
    Am Eingang zum Kellergewölbe brach plötzlich Tumult aus. Mehrere Asalti griffen sich ihre Waffen und richteten sie auf die kleine Treppe, die zur Oberfläche führte. Eine weibliche Asalti schnappte sich einige Kinder und führte sie eilig tiefer ins Gewölbe hinein. Mansu

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