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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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keineswegs.
    Die Halle war in fünf übereinander angeordneten Ebenen unterteilt, die jeweils durch kleine, aus blechartigem Material gefertigte Treppen miteinander verbunden wurden. Die Stufen wirkten durchaus provisorisch. Was aber keineswegs einen provisorischen Eindruck machte, waren die akribisch neben- und hintereinander angeordneten Reihen zylindrischer Tanks.
    Auf jeder Ebene standen immer fünf Tanks nebeneinander. Wie weit die Reihen in die Halle selbst reichten, vermochte Scott nicht mal ansatzweise zu schätzen, da auch sie sich in der Ferne im Dunkeln verloren. Die einzelnen Reihen waren mindestens hundert oder mehr Tanks tief. Selbst grob geschätzt mussten hier Tausende dieser Behälter lagern.
    Sie waren mit einer milchigweißen Flüssigkeit gefüllt. Schläuche führten jedem Tank ständig neue Flüssigkeit zu oder verbrauchte ab. Die verbrauchte Flüssigkeit hatte eine stumpfbraune Farbe angenommen. Das Erschreckendste aber war, dass in jedem Tank ein Asalti steckte.
    Einige bewegten sich noch schwach. Die meisten rührten sich jedoch nicht mehr. Trieben wie im Koma einfach nur in den Tanks dahin. Ihre Augen hatten die gleiche milchigweiße Farbe angenommen, wie die Flüssigkeit selbst. Von den ursprünglichen Pupillen war nichts mehr zu sehen.
    Ihre Körper waren über mehrere Schläuche mit dem Tank und einer an jedem Tank befestigten Computerkonsole verbunden. Einer der Schläuche pumpte eine Flüssigkeit aus dem Körper, von der Scott nur annehmen konnte, dass es sich dabei um Blut handelte.
    »Überaus beeindruckend, nicht wahr?!«, wiederholte der Ruul genießerisch. »Der Anblick berührt mich immer wieder aufs Neue.«
    Das war der Moment, in dem sich Scott nicht mehr zurückhalten konnte. Selbst wenn er es gewollt hätte. Ohne weiter zu überlegen, wirbelte er herum und hämmerte Esterr seinen Ellbogen ins Gesicht. Blut spritzte und der Ruul ging ächzend zu Boden.
    »Normalerweise hasse ich es, einen Unbewaffneten umzubringen«, erklärte er gefährlich leise und entsicherte seine Maschinenpistole. »Aber in deinem Fall mache ich gern eine Ausnahme.« Die Mündung der Waffe zielte auf den Kopf des Ruul.
    »Scott! Nicht!« Lauras Aufschrei hielt ihn davon ab, den Abzug durchzuziehen und ein ganzes Magazin in das arrogante Gesicht des Slug zu jagen. Aber nur knapp.
    »Wieso sollte ich? Sieh dich doch um. Sieh, was sie den Asalti angetan haben.«
    Er spürte eine sanfte Hand, die sich auf seine Schulter legte. »Ja, ich sehe es. Aber wenn du ihn umbringst, erfahren wir nichts mehr. Diese ganze Anlage dient einem bestimmten Zweck.« Ihr Tonfall wurde so hart wie Diamant, als sie ihren Blick dem am Boden kauernden Ruul zuwandte. »Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich will mehr über die Hintergründe all dessen wissen.«
    Esterr spuckte einen violetten Blutklumpen aus und rappelte sich mühsam wieder auf die Beine. Die Menschen folgten wachsam jeder seiner Bewegungen. Bisher hatte er noch nichts getan, um sie zu gefährden oder anzugreifen. Aber das hieß nicht, dass es auch so blieb. Immerhin war er ein Ruul. Und die waren schließlich immer eine potenzielle Bedrohung.
    Was Scott Sorgen machte, war Mansu. Der Asalti hatte nichts mehr gesagt, seit sie die Halle betreten hatten. Er starrte nur aus unendlich traurigen Augen auf die Mitglieder seiner Art, die gefangen in den Tanks steckten und für einen unbekannten Daseinszweck vorbereitet wurden.
    Der Ruul beachtete weder die Menschen um ihn herum noch den einzigen Asalti, der nicht in einem Tank steckte. Vielmehr drehte er sich zum nächsten gefangenen Asalti um, überprüfte einige Anzeigen an der Konsole und hob dann den Blick, um das ausdruckslose Gesicht des gefangenen Wesens zu betrachten. Er legte seine Hand fast zärtlich auf die glatte gläserne Oberfläche des Tanks.
    »Wunderschön, nicht wahr?!«
    »Das soll wohl ein Witz sein?!«, fauchte Scott außer sich vor Wut. Er packte den Ruul erneut an der Schulter und drehte ihn um, damit er ihm ins Gesicht sehen konnte. Anklagend deutete er mit einer Hand auf den gefangenen Asalti, vor dem sie standen. »Das soll wunderschön sein? Sind Sie noch ganz bei Trost?«
    Der Ruul lächelte, als würde er auf Wolke Sieben schweben. »Natürlich ist es das. Ein echtes Kunstwerk. Ihr könnt euch nicht ausmalen, wie lange mein Volk gebraucht hat, um diese Technik soweit zu entwickeln.«
    »Um Gottes willen. Was tun Sie hier? Antworten Sie endlich!«
    »Euer Gott hat wenig damit zu tun,

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