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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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und musste feststellen, dass er mit seiner Einschätzung genau ins Schwarze getroffen hatte. Die Idee gefiel seinen Leuten kein bisschen. Das Problem war nur, dass niemandem etwas Besseres einfiel.
     
    »Keine Bewegung«, sagte Scott so drohend, wie er konnte, und trat mit angelegter Maschinenpistole hinter dem Felsen hervor. Er hoffte nur, dass sein Chip die Anweisung auch richtig übersetzte und er den drei Slugs nicht gerade nur ein anzügliches Angebot gemacht hatte.
    Die drei Ruul erstarrten mitten in der Bewegung. Das war schon ganz ordentlich. Anscheinend arbeitete der Chip anhand der wenigen ruulanischen Sprachfetzen, die man einprogrammiert hatte, relativ zufriedenstellend.
    Laura, Cameron, Nancy, Matt und Justin kamen ebenfalls aus ihren Verstecken und richteten die Waffen auf das Trio. Scott warf einen verstohlenen Blick auf das in der Ferne gerade noch erkennbare Gebäude. Sie waren außer Sicht. Das ROCKETS-Team hatte über drei Stunden warten müssen, bis sich die Ruul so weit vom Gebäude entfernt hatten, dass ein Abfangen nicht nur möglich, sondern auch ungefährlich war. Eine Zerreißprobe für ihre Geduld.
    »Waffen weg«, sagte Scott. Um seine Worte zu unterstreichen, wies er mit seiner Maschinenpistole auf den Boden.
    Die Krieger warfen sich einen seltsamen Blick zu, den Scott nicht recht einzuordnen wusste. Sie griffen langsam an ihre Waffengürtel, in denen Messer und jeweils eine Blitzschleuder steckten. Außerdem hatte jeder von ihnen ein langes, gebogenes Schwert in einer Scheide auf den Rücken geschnallt. Der dritte im Bunde war anscheinend unbewaffnet.
    »Die Waffen runter«, wiederholte Scott. »Ganz langsam.«
    Die Hände der Slugs bewegten sich ganz vorsichtig in die Nähe der gefährlichen Waffen. Sorgsam darauf bedacht, den Menschen keinen Grund zu liefern, sie einfach niederzuschießen. Doch plötzlich ging alles sehr schnell.
    Die beiden Leibwächter sprangen mit einem langen Satz voneinander weg und zogen ihre Waffen. Einer feuerte auf Scott. Dieser ging in die Hocke und der Blitz schoss über seinen Kopf hinweg. Der Kommandosoldat spürte die elektrische Entladung auf seiner Kopfhaut so stark, dass er eine Gänsehaut bekam. Sechs schallgedämpfte Maschinenpistolen antworteten.
    Die Ruul zappelten unter den Einschlägen, als die Projektile sie durchsiebten. Dann brachen sie zusammen.
    »Feuer einstellen.«
    »Ich wusste schon immer, dass die Ruul verrückt sind«, meinte Cameron gefühlskalt. »Nur die Slugs kommen auf die Idee, zu zweit sechs bewaffnete Soldaten anzugreifen.«
    »Mir soll es recht sein«, meinte Matt fröhlich. »Zwei Slugs weniger.« Seine Maschinenpistole schwang zum einzig überlebenden Ruul herum, der sich nicht von der Stelle gerührt hatte.
    »Und außerdem haben wir ja, was wir wollen.«
    Esteban und Mansu kamen aus ihrem Versteck, von dem aus sie der Gruppe Rückendeckung gegeben hatten. Der Pilot sah sich den Ort des Hinterhalts an und zog spöttisch eine Augenbraue hoch. »Probleme?«
    »Nicht mehr als sonst auch.« Scott wandte seine Aufmerksamkeit dem Ruul zu. »Und du wirst uns jetzt in diese Anlage bringen.«
    Der Ruul fletschte angriffslustig die Zähne. Das Team hob alarmiert die Waffen. Mehr als einer von ihnen hatte den Eindruck, dass der Slug jeden Moment auf Scott losgehen würde. Aber dieser hatte keine Todessehnsucht und ein Angriff blieb aus.
    »Warum sollte ich das tun, Mensch?«, fragte der Ruul stattdessen. Wieder setzte das bereits bekannte Schwindelgefühl ein, als der Chip in seinem Kopf übersetzte. Wenn auch nicht so stark wie zuvor. Er gewann den Eindruck, dass sich sein Kreislauf langsam daran gewöhnte.
    »Um deine Haut zu retten vielleicht«, antwortete Cameron und hob die Maschinenpistole in seinen Händen, bis der Lauf auf den Kopf des Ruul deutete.
    »Wie niedlich«, höhnte der Ruul. »Das Menschlein versucht, mir Angst einzujagen.« Er sah sich arrogant in der Runde um. Als wäre er der Aufseher und nicht der Gefangene. »Ihr wisst wohl nicht allzu viel über mein Volk?!«
    »Wir wissen genug«, riss Scott die Initiative wieder an sich.
    »Dann solltet ihr auch wissen, dass wir keine Angst vor dem Tod haben. Es wäre also sinnlos, mich mit euren Waffen zu bedrohen.«
    »Was sinnlos ist und was nicht, entscheiden immer noch wir.« Dass der Einwand des Slug Scott durchaus ins Grübeln gebracht hatte, wollte er dem Ruul aber auf keinen Fall zeigen. In einem Punkt hatte der Ruul tatsächlich recht. Man hatte noch nie einen

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