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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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anlegen, ein paar Tausend Menschen verschwunden sind.«
    Die alte Arroganz kehrte in das berechnende Gesicht des Ruul zurück. Ein wissendes Lächeln trat auf seine Lippen. »Du willst wissen, wie wir es schaffen, mit so wenigen Mitteln eine so große Flotte zu unterhalten.«
    Laura nickte bestätigend.
    »Das ist ganz einfach. Können wir nicht. Auch wenn es ein wenig peinlich für mich ist, es zuzugeben. Wenn wir niemanden haben, den wir uns zu eigen machen können, dann führen unsere Stämme gegeneinander Krieg, um Sklaven und Beute zu machen. Das geht vorwiegend zulasten kleinerer Stämme, die in diesen kurzen aber heftigen Auseinandersetzungen meistens ausgelöscht werden.«
    »Man stelle sich vor«, mischte Matt sich ein. »Ein Volk, das bereit ist, Teile der eigenen Art auszurotten.«
    »Ein wenig barbarisch. Zugegeben. Aber andererseits auch nur logisch. Das ist natürliche Selektion in seiner reinsten Form. Wären diese Stämme stark genug, würden sie ja nicht vernichtet werden. Damit tilgen wir die Schwachen und unser Volk bleibt stark.«
    »Und die Asalti?«, fragte Scott, der sich in der Zwischenzeit etwas beruhigt hatte. »Wie passen sie ins Bild? Warum sie? Und warum jetzt?«
    »Oh, so viele Fragen auf einmal«, höhnte Esterr. »Aber na gut. Ich will mal nicht so sein. Warum sie? Einfach weil sie da sind. Sie waren schwach. Unvorbereitet. Kurz gesagt: Es waren die perfekten Opfer. Und warum jetzt? Sieh dich um, Mensch. Anlagen wie diese gibt es auf dem ganzen Planeten. Genauer gesagt auf allen fünf Planeten des Systems. Wir sind dabei, dieses ganze Volk umzuwandeln. Milliarden Lebewesen. Beantworte mir deine eigene Frage. Warum sollten wir wohl so etwas tun?«
    Scott drehte sich wie betäubt um die eigene Achse. Ließ die ganze unwirkliche Szene auf sich wirken. In seinem Kopf machte es Klick. Plötzlich fielen alle Puzzleteile wie von selbst an ihren Platz. Er fragte sich nur, wie er die ganzen Anzeichen hatte übersehen können. Mit einem Schlag wirkte alles so klar. So eindeutig. So erschreckend.
    »Um eine Invasionsflotte aufzubauen«, flüsterte er tonlos.
    Der Ruul applaudierte spöttisch. »Sehr gut, Mensch. Ganz genau das ist der Grund. Wir bauen eine gewaltige Armada auf. Die gewaltigste Flotte, die die Galaxis je gesehen hat. Und soll ich dir etwas verraten?« Seine Stimme nahm einen verschwörerischen Tonfall an. »Sie ist fast fertig.«
    »Du verdammter Bastard«, schrie Justin und hieb dem Ruul die Maschinenpistole auf den Kopf. Esterr taumelte benommen zur Seite. »Ich knall dich ab, du Scheißkerl.«
    »Justin«, hielt Scott ihn auf, obwohl er ihn lieber hätte gewähren lassen. »Lass ihn zufrieden. Wir brauchen ihn, um uns hier rauszuführen.«
    »Rauszuführen?« Der Ruul hielt sich den Kopf. Zwischen seinen Fingern quoll Blut aus der Platzwunde, die Justins Waffe geschlagen hatte. »Von euch kommt hier niemand raus.«
    »Was?«
    »Dachtet ihr wirklich, dass ich euch das alles zeigen und dann erlauben würde, wieder zu gehen? Ich denke, eher nicht.«
    »Was hast du getan, Slug.«
    »Einen Alarm ausgelöst. Über mein Armband hier. Während ich geredet und euch alles erzählt habe, wurden wir bereits von meinen Kriegern umzingelt. Ihr solltet euch ergeben. Damit würdet ihr es euch wesentlich einfacher machen.«
    Das Team formierte sofort, und ohne dass Scott einen Befehl geben musste, einen Kreis mit dem Ruul und ihm selbst im Mittelpunkt. Scott sah sich im Halbdunkel der Halle aufmerksam um. Es waren keine Ruul zu sehen. Das hieß aber nicht, dass dem auch so bleiben musste.
    »Lass mich ihn einfach abknallen, Boss«, bettelte Justin.
    »Oh nein. Er wird uns einen Weg nach draußen zeigen. Oder er stirbt.«
    »Es gibt keinen«, erwiderte der Ruul betont freundlich. »Aber keine Sorge. Ihr werdet in guter Gesellschaft sein.«
    Bevor Scott fragen konnte, was die rätselhafte Äußerung des Ruul zu bedeuten hatte, deutete Esterr auf einen der Tanks hinter dem Soldaten. Scott drehte sich langsam um. In einem der Tanks schwamm eine Gestalt, die sich wesentlich von den Asalti unterschied. Größer und schlanker. Er ging auf den Tank zu, obwohl ihm sein Instinkt zurief, sich umzudrehen und wegzulaufen. Der Kommandosoldat wusste bereits, wer sich in dem Behälter befand, noch bevor seine Augen dies bestätigen konnten.
    »Carlton. Oh nein.«
    Der Anführer des Leopard-Trupps war kaum wiederzuerkennen. Seine Haut hatte einen aschfahlen Grauton angenommen. Seine Augen waren weiß. Aus Mund

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