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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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befürchte ich. Diese Wesen werden umgewandelt.«
    »So viel habe ich inzwischen verstanden«, erwiderte Scott leicht ungeduldig. »Und weiter?«
    »Die Asalti wurden ausgewählt, als Erste unserem Volk zu dienen.«
    »Zu dienen? Wofür?«
    Mansu hatte sich inzwischen zu ihnen gesellt und blickte verständnislos abwechselnd von einem zum anderen. »Was hat er gesagt?« Mit einem abgehackten Kopfnicken deutete er auf den Ruul.
    »Einen Augenblick«, versuchte Scott ihn zu beschwichtigen. »Ich erkläre dir alles, sobald ich es aus ihm herausbekommen habe.«
    »Also«, wandte er sich wieder an Esterr. »Du wolltest mir gerade erklären, in was die Asalti umgewandelt werden.«
    »In Sklaven«, erklärte Esterr als würde er etwas völlig Vernünftiges erklären. »In Sklaven, die uns an Bord unserer Schiffe dienen werden.« Er stutzte einen Moment. »Nein, das ist so doch nicht ganz richtig. Sie werden uns nicht an Bord unserer Schiffe dienen. Sie werden uns als Teil unserer Schiffe dienen.«
    Wie eine eiserne Klammer ergriff eine düstere Vorahnung von Scott Besitz, als er in das arrogante Gesicht des Ruul blickte. Dieser offenbarte eine Haltung, als würde sein Volk nur etwas tun, das ihm zweifelsohne zustand.
    »Erkläre mir das«, forderte der Kommandosoldat.
    »Im Prinzip ist es ganz einfach.« Je mehr Esterr sprach, desto mehr wurde klar, dass er sich einem Thema näherte, das er wie ganz selbstverständlich als seine Domäne ansah. Sein Tonfall wurde schon fast belehrend. Wie ein Lehrer vermutlich mit einem besonders begriffsstutzigen Schüler sprechen würde. »Was wisst ihr über die Funktionsweise ruulanischer Schiffe?«
    »Nichts.«
    »Oh. Na also schön. Dann beginnen wir ganz am Anfang. Ruulanische Schiffssysteme arbeiten mit einer organischen Komponente. Das bedeutet, mein Volk hat schon vor geraumer Zeit festgestellt, dass Systeme wie Kommunikation, Waffen, Antrieb, Lebenserhaltung und neuerdings auch Schilde viel besser funktionieren, wenn man sie durch die Nervenbahnen eines lebenden Individuums laufen lässt. Um genau zu sein, die Geschwindigkeit der Datenübertragung wird um den Faktor fünfhundert gegenüber den besten anorganischen Systemen gesteigert.
    Also basiert die ruulanische Kriegsführung zu einem nicht geringen Teil auf der Inbesitznahme von Sklaven. Ein angemessener Prozentsatz der gefangen genommenen Sklaven wird konditioniert und umgewandelt, um in die Systeme unserer Schiffe integriert zu werden. Die Leistungsfähigkeit wird dadurch enorm erhöht.«
    »Das bedeutet, sie sind also noch am Leben?«
    Der Ruul sah ihn an, als hätte er jetzt etwas besonders Schwachsinniges gesagt.
    »Aber natürlich«, erwiderte er pikiert. »Tot würden sie uns ja kaum nützen.«
    »Dann lassen Sie sie raus«, forderte er. Sein Griff um Esterrs Schultern verstärkte sich und der Ruul keuchte erschrocken auf, als er erkannte, dass er sich in Lebensgefahr befand.
    »Unmöglich. Würde ich sie rauslassen, wäre es ihr Tod. Dann würden sie sterben. Aber selbst wenn nicht, wäre es sinnlos. Ihre Persönlichkeit wird während des Prozesses zerstört. Das ist unumkehrbarer Teil der Umwandlung. Sie haben sicherlich bemerkt, dass ihr Blut abgepumpt wird. Es wird durch eine synthetische Flüssigkeit ersetzt, die die Leitfähigkeit der elektrischen Signale verstärkt.«
    »Ihr Monster«, flüsterte Scott. Seine Hände wanderten von Esterrs Schultern zu seinem Hals und begannen zuzudrücken. Der Ruul schnappte panisch nach Luft. Seine linke Hand schlug nach Scotts Gesicht und die Krallen verfehlten seine Wange nur knapp, als dieser sich zur Seite drehte, um dem Angriff zu entgehen. Notgedrungen ließ er los. Der Ruul ging sofort auf Abstand. Er kam nur nicht weit, da sich ihm Justin und Matt sofort in den Weg stellten. Ihre Hände zuckten verräterisch an den Waffen. Es brauchte nur eine kleine Provokation und Esterr wäre so gut wie tot.
    »An der Sache stimmt doch etwas nicht?!«, murmelte Laura nachdenklich.
    »Du meinst abgesehen davon, dass wir Zeuge eines Genozids werden?«, entgegnete Nancy fassungslos. Sie war zwar dazu ausgebildet zu helfen, aber in diesem Moment wirkte sie um nichts weniger entschlossen, Esterr zu töten, als jeder andere des Teams.
    »Ihr habt so viele Schiffe«, wandte sie sich an den japsenden Ruul, »habt aber in den letzten Jahrzehnten vielleicht ein paar Dutzend größere Überfälle durchgeführt, in denen im Ganzen vielleicht ein paar Hundert oder, wenn wir die Schätzung höher

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