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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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ihnen vergingen die Feuerkontrolle, die Quartiere für die Geschützmannschaften und die Energieversorgung für die Bordwaffen in drei grell gelben Explosionen, die den ganzen Abschnitt Steuerbord und mittschiffs in ein Flammenmeer verwandelten.
    »Hat es funktioniert?«
    Alan zuckte die Achseln. »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.« Er betätigte den Auslöser.
    Die Rettungskapsel wurde von einer Sekunde zur nächsten auf Fluchtgeschwindigkeit beschleunigt. Alan, Lopez, Jakob und die beiden bewusstlosen Soldatinnen wurden mit brutaler Gewalt in ihre Sitze gepresst. Alan hatte gehofft, nicht noch einmal so eine Höllenfahrt wie mit den Torpedogehäusen erleben zu müssen.
    Die Kapsel wurde durch einen Tunnel katapultiert, der nach etwa zweihundert Metern endete und die Rettungskapsel ins All entließ. Alan hielt gespannt den Atem an. Keine Flak eröffnete das Feuer. Kein Geschoss zerriss die verwundbare Kapsel auf ihrem Weg in Sicherheit.
    »Hat wohl doch funktioniert«, erklärte Jakob von seinem Sitz aus mit hörbarer Erleichterung. Lopez hätte vermutlich auch gern etwas gesagt, aber er war zu sehr damit beschäftigt, sein Essen bei sich zu behalten. Das Geruckel ihrer Achterbahnfahrt setzte ihm nicht unbeträchtlich zu. Mehrmals würgte er bedrohlich. Alan entfernte die Abdeckungen von den übrigen drei Kippschaltern. Es wurde Zeit, die ganze Sache endlich zum Abschluss zu bringen.
     
    Kazumi sah die Kapsel zwar nicht entkommen, aber er hörte es und spürte die Hitze ihres Fluchtantriebs in seinem Rücken. Er hatte alle Mühe, nicht vor Freude zu jauchzen, und sein Gesicht zeigte ein breites Grinsen. Es war geschafft. Es war tatsächlich geschafft.
    Den Ruul wurde langsam klar, dass ihre Beute entkommen war. Die ungebremste Zurschaustellung von Genugtuung auf Kazumis Gesicht stachelte dabei ihre Wut noch zusätzlich an. Alle Ansätze und Gedanken von Ehre unter Kriegern und dem Wunsch nach einem Duell waren vergessen. Die Ruul waren nun sehr ungeduldig und wollten den Kampf endlich beenden.
    Der japanische MAD-Offizier war inzwischen von mindestens zehn Slug-Kriegern umzingelt. Aber seine Freunde waren weg. Es gab keinen Grund mehr für Zurückhaltung.
    Er sprang mit einem Satz vor und landete einen wilden Hieb gegen den Kopf eines überraschten Ruul. Kazumi nutzte seinen Schwung, drehte sich um die eigene Achse und sein Schwert glitt ohne nennenswerten Widerstand in die Hüfte eines weiteren.
    Kazumi fühlte, wie alle Spannung von ihm abfiel, als er sich seinen Gegnern stellte. Die Ruul wichen im ersten Moment zurück. Überrascht und geschockt von so viel Wildheit, so viel Disziplin, so viel Können.
    Bis einer einen unachtsamen Augenblick Kazumis bemerkte und diesen sofort ausnutzte. Kazumi hielt sich einen Ruul mit dem Katana auf Abstand, als der Erel`kai unbemerkt in den Rücken des MAD-Offiziers schlich.
    Kazumi kreuzte die Klinge mit einem weiteren Ruul, als der Krieger in seinem Rücken plötzlich das eigene Schwert hob und es seinem menschlichen Widersacher so tief in den Rücken trieb, dass es an Kazumis Brust wieder austrat.
    Der Kommandosoldat bäumte sich unter dem Hieb vor Schmerzen auf, sein Mund zu einem stillen Schrei geöffnet. Er sank langsam zu Boden. Ein halbes Dutzend Ruul umringten ihn, deren Augen ihn mit einer seltsamen Mischung aus Hass und Respekt betrachteten.
     
    Alan schnippte nacheinander alle drei Kippschalter nach oben. Jakob, Lopez und er spähten erwartungsvoll durch das einzige Bullauge der Kapsel, durch die das riesige Flaggschiff gerade noch sichtbar war.
    Zunächst passierte gar nichts. Alan musste sich daran erinnern, dass die meisten Sprengsätze tief in den Eingeweiden des Schiffes versteckt waren und es ein wenig dauern würde, bis die ersten Auswirkungen sichtbar wurden.
    Plötzlich platzte die Panzerung am Bug des Schiffes auf und eine riesige Flammenzunge leckte daraus hervor. Eine zweite schlug aus der Flanke des Schiffes. Anschließend eine heftige Explosion auf der anderen Seite der Tiamat, wo sich die Hangars der Reaper befanden.
    Immer mehr Explosionen schlugen aus dem Inneren des Flaggschiffs. Vom Bug bis zum Heck riss die Panzerung an unzähligen Stellen auf. Unbewusst verschränkte Alan die Finger.
    Na mach schon, beschwor er in Gedanken. Fahr endlich zur Hölle, du Mistding!
    Die Tiamat war inzwischen von Tausenden von Trümmern umgeben und dichter Qualm aus dem Inneren des Schiffes umgab das ruulanische Flaggschiff wie ein schützender

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