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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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als genug.«
    »Ich weiß nicht, Captain. Das gefällt mir immer noch nicht.«
    »Mir auch nicht. Es wäre mir auch lieber, die Tiamat wäre jetzt nichts weiter als eine Staubwolke im All. Aber dem ist leider nicht so. Wenn wir jetzt angreifen, können wir immerhin behaupten, wir hätten alles Menschenmögliche getan. Falls wir uns jetzt zurückziehen, werden wir uns immer fragen, was wir noch hätten ausrichten können.«
    Im Grunde war es eine schwierige Entscheidung. Das ruulanische Schiff war zwar schwer angeschlagen, doch konnte jeden Moment ihre Eskorte zurückkommen. Sollten sie dann noch nicht verschwunden sein, würden die Ruul ohne Mitleid über sie herfallen und auch noch die übrigen Schiffe des Verbands vernichten. Vielleicht sollten sie sich mit dem zufriedengeben, was sie erreicht hatten.
    Aber Martinez hatte recht. So nah kamen sie nie wieder an das ruulanische Flaggschiff heran. Sie mussten den Augenblick nutzen. Die Devise hieß jetzt nur noch: vorwärts.
    »Sie haben mich überzeugt. Befehlen Sie dem Verband unverzüglich den Angriff.«
     
    Die Kette von Explosionen, die die Zerstörer der Völker innerlich zerrissen hatte, hatte Kerrelak vollkommen überrascht. Eine Detonation hatte sich nur wenige Abschnitte hinter ihm ereignet, als er durch die Korridore geeilt war. Wäre er nur ein wenig langsamer gewesen, wäre er jetzt tot. Aber auch so waren die Auswirkungen verheerend. Die Schockwelle hatte ihn sofort und sehr unsanft auf das Deck geschickt.
    Die Korridore des einstmals stolzen ruulanischen Flaggschiffs füllten sich buchstäblich von einer Sekunde zur anderen mit dichtem, beißendem Rauch, der die Kehle und die Lunge zu füllen schien.
    Die überlebende Besatzung der Zerstörer der Völker rannte in Panik und Konfusion durch die Gänge. Keiner schien zu wissen, was passiert war, wer die Verantwortung trug und was nun zu tun sei.
    Auf zumindest eine dieser Fragen kannte er die Antwort schon. Die nestral`avac waren passiert. Sie hatten nicht nur die Ratskammer, sondern gleich das halbe Schiff vermint.
    So viel zur Theorie, dass sie nur hinter dem Ältestenrat her gewesen sind, dachte er voller Abscheu vor sich selbst. Ich hätte eigentlich damit rechnen müssen.
    Und das ausgerechnet ihm. Er, der er immer gepredigt hatte, diese Rasse nicht zu unterschätzen. Ausgerechnet er hatte sie nun unterschätzt und ihnen erlaubt, seinem Volk all dies anzutun. Insgeheim schwor er sich, nie wieder zuzulassen, dass die nestral`avac auch nur von einem einzigen Ruul unterschätzt wurden. Nie wieder.
    Aber ein Gutes hatte das alles. Niemand achtete auf ihn, als er weiterwankte. Noch immer etwas wacklig auf den Beinen, aber nichtsdestotrotz mit einem Ziel vor Augen.
    Ein Ziel, das er so gut wie erreicht hatte.
    Drei Gestalten stapften ziellos vor ihm aus Chaos und Qualm. Er ahnte bereits, wer sie waren, noch bevor er die führende Person richtig erkennen konnte.
    »Sei gegrüßt, Orros.« Kerrelaks Gruß war angesichts des Todes so vieler Ruul mehr als unangebracht. Aber das war ihm momentan vollkommen gleichgültig.
    Der Kriegsmeister der Ruul zwinkerte durch zusammengekniffene Augen in seine Richtung und schien ihn zuerst durch den ganzen Rauch gar nicht zu erkennen. Seine Leibwächter blieben in einiger Entfernung stehen und beobachteten die zwei Ruul neugierig. Dann spiegelte sich endlich Erkennen in den verschlagenen Augen des Kriegsmeisters wider.
    »Kerrelak? Du? Was ist passiert?«
    »Das fragst du noch?«
    All die Demütigungen, all die Beleidigungen, all der Frust, die er in der letzten Zeit hatte erdulden müssen, brachen sich mit brutaler Gewalt Bahn. Hier vor ihm stand der Verursacher all dessen. Der Grund, weshalb er vor seinem eigenen Volk in Ungnade gefallen war. Und er fragte tatsächlich, was passiert sei.
    »Siehst du all das hier?« Kerrelak breitete seine Arme weit aus, um das ganze Flaggschiff mit einzubeziehen. »Das ist deine Schuld.«
    »Meine Schuld?« Die alte Arroganz kehrte in das Gehabe des Kriegsmeisters zurück. »Hast du jetzt vollkommen den Verstand verloren, Kerrelak? Dein freches Mundwerk wird dich noch mal deinen Kopf kosten.«
    »Hättest du nicht unsere Eskorte weggeschickt, wären die Menschen gar nicht erst aufs Schiff gekommen. Hättest du die menschliche Plage nicht ignoriert und wärst du entschlossener gegen sie vorgegangen, wären sie gar nicht in der Lage gewesen, das halbe Schiff in die Luft zu jagen.«
    Dass er daran nicht ganz unschuldig war, erwähnte er

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