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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Vorhang.
    Sekundärexplosionen fachten die Flammen immer wieder neu an. Brände tobten im ganzen Schiff und Alan konnte nur vermuten, dass im Inneren der Tiamat inzwischen das reinste Chaos herrschen musste. Der bläuliche Schein des Antriebs flackerte und erlosch schließlich ganz, als sowohl der ISS-Antrieb als kurz darauf auch der Unterlichtantrieb seinen Geist aufgab.
    Die Explosionen hörten mit einer Plötzlichkeit auf, die einem fast den Atem verschlug. Die Kapsel entfernte sich mit halsbrecherischer Geschwindigkeit vom Ort des Geschehens. Das ruulanische Flaggschiff hätte eigentlich nur noch ein dunkler Fleck in der Ferne inmitten des Alls sein dürfen. Nur daran zu erkennen, dass sie die Sterne im Hintergrund verdunkelte. Doch anhand der unzähligen Feuer, die ausgebrochen waren, wirkte die Tiamat wie ein strahlendes Leuchtfeuer.
    Das ruulanische Flaggschiff lag tot mitten im All. Ohne Antrieb, ohne Schilde, ohne Waffen. Kampf- und manövrierunfähig. Es war praktisch wehrlos. Doch immer noch weigerte es sich, zu explodieren. Das Schiff existierte nach wie vor. Es war angeschlagen, aber intakt und könnte möglicherweise sogar wieder instand gesetzt werden. Das würde sicher eine Zeitlang dauern, war aber bestimmt machbar.
    Als wollte es die Menschen und ihre Bemühungen verspotten, drehte sich das ruulanische Flaggschiff langsam, durch die Zerstörung der Manövriertriebwerke seiner Stabilität beraubt, um die eigene Achse. Bedauerlicherweise taumelte das beschädigte Schiff vom Planeten weg und nicht darauf zu. Wäre das Schiff in die Atmosphäre von New Born gestürzt und auf der Oberfläche zerschellt, wäre die Mission trotz allem noch ein Erfolg gewesen. Doch es trieb genau in die andere Richtung.
    Es existierte noch. Und es würde auch weiterhin existieren. Daran konnte kein Zweifel bestehen.
    »Um Himmels willen«, hauchte Jakob ungläubig. »Alan? Was ist nur passiert?«
    »Wir haben versagt«, flüsterte er leise. »Wir haben versagt.«
     
     

Kapitel 21
     
    »Admiral?«
    »Ich sehe es, Captain«, erklärte Nogujama niedergeschlagen. »Ich sehe es.«
    »Was tun wir jetzt?«
    »Die Frage ist wohl eher, was können wir jetzt noch tun?«
    Martinez sagte kein Wort und ließ das brennende ruulanische Schiff nicht aus den Augen. Schließlich räusperte er sich lautstark. »Wir haben immer noch achtzehn Schiffe zur Verfügung. Wir könnten einen Angriff fliegen und dem verdammten Ding den Rest geben.«
    »Wie viel Zeit ist seit Hoffers Funkspruch vergangen?«
    »Susan?«, wandte sich Martinez an seinen Ersten Offizier.
    »Etwa siebzig Minuten.«
    »Das wird aber verdammt knapp.«
    »Captain?« Die Stimme der XO klang so drängend, dass Martinez ihr sofort seine ganze Aufmerksamkeit schenkte.
    »Ja?«
    »Eine Rettungskapsel hat sich kurz vor der Sprengung von der Tiamat abgesetzt. Sie kommt direkt auf uns zu.«
    »Lebenszeichen?«
    »Fünf. Alle menschlich.«
    Martinez warf Nogujama ein schiefes Grinsen zu, das der Admiral ehrlich erleichtert erwiderte. »Wie es aussieht, haben es einige aus Ihrem Team doch geschafft, das Schiff zu verlassen.«
    »Hangartore öffnen und die Rettungskapsel mit Fangseilen an Bord schleppen, sobald sie in Reichweite ist.«
    »Aye-aye, Skipper.«
    »So erfreulich diese Nachricht auch ist, hilft es uns nicht bei unserem aktuellen Problem.«
    »Die Flugzeit zur Tiamat beträgt wie viel?«
    »Fünfzehn bis zwanzig Minuten«, erklärte Martinez ohne Umschweife. Nogujama rechnete und überschlug die Zahlen kurz im Kopf. Zwanzig Minuten hin, das Feuer eröffnen und vielleicht noch einmal zehn Minuten, bis das Schiff erledigt war, und dann noch einmal zwanzig Minuten, bis der Verband die Nullgrenze wieder erreicht hatte und springen konnte. Fünfzig Minuten. Er hasste Mathematik, wenn sie sich gegen ihn wandte.
    »Das wird aber wirklich verdammt knapp.«
    »Ich weiß, aber wir haben die Slugs praktisch auf den Knien vor uns. Es ist nur noch ein Schlag nötig und sie sind erledigt. Achtzehn Schiffe sind ausreichend.«
    »Aber von den achtzehn sind viele seit dem letzten Gefecht schwer beschädigt«, gab Nogujama zu bedenken. »Einschließlich der Waterloo.«
    »Wir könnten die beschädigten Schiffe hier zurücklassen«. Martinez zog fragend eine Augenbraue hoch.
    »Mit Ausnahme der Waterloo«, korrigierte der Captain nachträglich, dem die skeptische Miene des Admirals nicht entgangen war. »Damit haben wir immer noch elf Schiffe. Im momentanen Zustand der Tiamat sind das mehr

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