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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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war die Verwirrung deutlich anzumerken.
    »Wie viele Reaper sind dort?« Kerrelak war kurz davor, wirklich ärgerlich zu werden, bei so viel Begriffsstutzigkeit.
    »Drei- vielleicht vierhundert.«
    Das war nicht viel. Vor allem gemessen an den üblichen Standards der Zerstörer der Völker. Das Flaggschiff beherbergte für gewöhnlich einige Tausend Jäger. Die jetzt allerdings zum größten Teil das Schiff als Schrott umkreisten. Zusammen mit dem Großteil ihrer Piloten. Aber die Menschen hatten auch nicht viele Schiffe zur Verfügung. Nur wenige. Und alle hatten höchstwahrscheinlich beim ersten Anflug schwere Schäden erleiden müssen. Es konnte ihnen nicht viel besser als den Ruul gehen. Vermutlich standen sie ebenfalls kurz vor dem Zusammenbruch. Außerdem war es ja nicht so, dass ihnen eine große Wahl blieb.
    »Schick sie los.«
    »Wen?«
    Kerrelak schloss die Augen und zählte langsam bis zehn. Er hoffte, dass er sich beruhigt haben würde, sobald er die Augen wieder öffnete. Sollte das nicht der Fall sein, bestand die sehr reale Gefahr, dass er durch die Gegensprechanlage griff, bis seine Hand die Brücke erreichte, und er dort Setral vor den Augen der erschrockenen Besatzung erwürgte.
    »Die Reaper«, sagte er so ruhig es ihm möglich war. »Schick die Reaper los.«
    »Die werden sich gegen die feindlichen Schiffe nicht lange behaupten können.«
    »Vielleicht doch. Und im Übrigen stellen sie unsere einzige Möglichkeit dar, uns zu verteidigen. Oder willst du lieber untätig auf den Tod warten?«
    »Ich werde die Piloten sofort alarmieren.«
    Kerrelak beendete die Verbindung und lehnte sich erschöpft gegen die Wand, die sich durch die ganzen Feuer im Schiff bereits bedenklich aufgeheizt hatte. Müde ließ er sich zu Boden gleiten.
    Er hatte getan, was er konnte. Jetzt lag alles Weitere in der Hand des Schicksals. Entweder würden die Reaper den Feind in die Flucht schlagen oder die komplette ruulanische Führung würde heute untergehen und das Volk orientierungslos zurücklassen. Die nächsten Minuten entschieden über Sieg oder Niederlage.
     
    »Eine große Welle feindlicher Jäger ist im Anflug.«
    Die Nachricht traf die Brücke der Waterloo wie ein Schock. Jeder, der sich nicht auf eine Konsole konzentrieren musste, sah aus dem Fenster auf den kleinen Pulk sich nähernder Flugobjekte, die bisher nur als kleine Lichtpunkte erkennbar waren.
    »Und wir dachten, die Ruul wären jetzt hilflos«, fasste Martinez ihre Gedanken treffend zusammen.
    »Da haben wir uns wohl geirrt«, stimmte ihm Nogujama zu. »Umkehren?«
    »Wenn wir jetzt umkehren, erwischen sie uns von hinten. Dann wird es noch um einiges kostspieliger. Alle Stationen auf Jägerangriff vorbereiten.«
    Die elf verbliebenen Schiffe des Geschwaders formierten sich sofort zu einer geschlossenen Feuerlinie, um sich gegenseitig durch überlappende Schussfelder Feuerschutz geben zu können. Ansonsten gab es nicht viel, das sie tun konnten, um sich auf den kommenden Angriff vorzubereiten.
    Das einzig Positive war, dass sie nicht lange warten mussten. Die Reaper preschten wie bei einem altertümlichen Kavallerieangriff heran. Ihre eigene Sicherheit schien sie in keiner Weise zu kümmern. Sie verzichteten gänzlich auf jedwede Taktik oder Finesse. Der Feind war zwar zahlenmäßig überlegen, doch Martinez hatte einen Vorteil. Seine Flak-Batterien hatten eine höhere Reichweite. Auf seinem taktischen Hologramm beobachtete Martinez, wie die Reaper die imaginäre Linie überschritten.
    »Feuer!«
    Die Flak-Batterien aller elf Schiffe eröffneten nahezu gleichzeitig das Feuer. Die Granaten schnitten wie eine Sense durch die Linien des Gegners. Ganze Gruppen ruulanischer Jäger explodierten innerhalb weniger Augenblicke. Ihre brennenden Trümmerteile verstreuten sich im All. Die Flaks schwenkten von einer Seite zur anderen, als die Mannschaften versuchten, den Gegner so lange wie möglich im Wirkungsbereich ihrer Waffen zu halten. Innerhalb der ersten drei Minuten des Gefechts wurden mehr als zweihundert Reaper zerstört.
    Doch die übrigen griffen unbarmherzig an und schon waren die feindlichen Geschwader unter den menschlichen Schiffen wie ein Rudel Wölfe, das in eine Schafherde einbricht.
    Die Flaks versuchten, den schnelleren Reapern zu folgen, doch die ruulanischen Jäger blieben so dicht an den Schiffen, dass eine Zielerfassung schwierig war. Im Gegenzug konnten die Slug-Piloten jederzeit feuern, ohne Rücksicht nehmen zu müssen.
    Die Ergebnisse

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