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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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ich gesessen habe? Ich habe nichts in dieser Richtung erwähnt und ich bin mir ziemlich sicher, wir sind uns noch nie begegnet.«
    »Sind wir auch nicht, aber ich habe Ihre Akte gelesen.«
    »Sie haben meine …« Es geschah ja wirklich nicht oft, doch er war nah dran, dass es ihm die Sprache verschlug. »Darf ich vielleicht auch den Grund Ihres gesteigerten Interesses an meiner Person erfahren?«
    »Vielleicht sollte ich mich zunächst vorstellen.« Sie hielt ihm die Hand hin. »Major Rachel Kepshaw. Admiral Nogujama dürfte es Ihnen gegenüber eigentlich bereits erwähnt haben. Ich befehlige den zweiten Teil des Einsatzteams.«
     
    Der Besprechungsraum roch muffig. Das lag zum einen an der abgestandenen und immer wieder aufbereiteten Luft des völlig überlasteten Lebenserhaltungssystems und zum anderen an den mehr als hundert Offizieren, die gespannt auf den Beginn der Einweisung warteten. Die meisten Anwesenden waren untereinander in unterdrückte, meist hitzige Diskussionen vertieft, die den ganzen Raum als Hintergrundwispern durchdrangen.
    Alan saß in der ersten Reihe und war sich unangenehm der Nähe dieser Rachel Kepshaw bewusst. Die Eröffnung, sie würde ebenfalls am Einsatz teilnehmen, hatte ihn gelinde gesagt ein wenig aus dem Konzept gebracht. Dass eine Frau dabei war, störte ihn nicht. Immerhin hatte er selbst zwei ausgewählt. Aber musste sie so verdammt gut aussehen? Eines musste man sagen: Nogujama hatte Sinn für Humor.
    Die Tür ging auf und schlagartig verstummten alle Geräusche, als vier Admiräle und ein General der Marines den Raum betraten. Die Männer und Frauen sprangen wie auf Kommando auf und nahmen Haltung an. Bis auf vier Männer und zwei Frauen in der ersten Reihe, die eher lässig auf ihren Stühlen saßen.
    Kepshaw warf ihm von der Seite einen missbilligenden Blick zu und zog ihre Stirn in Falten. Verdammt. Selbst wenn sie sauer war, sah sie sexy aus. Eigentlich sogar noch mehr als zuvor.
    Der führende Admiral, ein grauhaariger Kauz, trat an das Rednerpult, während die anderen vier Offiziere hinter ihm Aufstellung nahmen. Er würdigte die Respektlosigkeit, mit der die ehemaligen Häftlinge aufwarteten, mit keinem Blick.
    »Sie dürfen sich setzen«, verkündete er mit tiefer Stimme. Er wartete, bis sich das allgemeine Stühlerücken gelegt hatte, bevor er fortfuhr.
    »Für alle unter Ihnen, die mich noch nicht kennen: Mein Name ist Vizeadmiral Dennis Hoffer.« Er deutete der Reihe nach auf die Offiziere, die mit ihm den Raum betreten hatten. »Das ist Vizeadmiral Johannes Malkner, General Markus Berg von den Marines, Konteradmiral Laurence Kehler und Konteradmiral Okuchi Nogujama vom MAD dürften eigentlich hinreichend bekannt sein.«
    Er räusperte sich, aber Alan gewann den Eindruck, er mache dies nur, um Zeit zu gewinnen und den Blick über die versammelte Runde schweifen zu lassen. In diesem Moment erkannte er, dass, egal was Hoffer zu sagen hatte, es vermutlich niemandem im Raum oder auf dem ganzen Planeten gefallen würde. Während er sprach, bauten zwei Lieutenants im Hintergrund ein Stativ auf und befestigten daran eine alte Sternenkarte.
    Der Hauptkomplex des Stützpunkts befand sich noch im Bau und verfügte noch nicht über die modernen Hologrammprojektoren, die andere Basen oder moderne Raumschiffe ihr Eigen nannten. Die Karte war sehr rudimentär, dürfte aber ihren Zweck erfüllen.
    »Die Lage ist verzweifelt«, eröffnete Hoffer die Besprechung ohne lange Umschweife. Unterdrücktes Keuchen ging durch den Saal. Alan fragte sich, warum alle so überrascht waren. Dass sie mit dem Rücken zur Wand standen, sollte eigentlich kein Geheimnis mehr sein.
    »Die Evakuierung der Kolonien zwischen der Fortress-Linie und den vorderen Angriffsspitzen der Ruul verlaufen planmäßig und es werden alle Transportkapazitäten eingesetzt, die man aufbringen kann. Die Fluchtschiffe werden zum Glück von feindlichen Schiffen nur sporadisch behelligt. Doch die Ruul rücken schneller vor als erwartet und ihre Erfolge stellen unsere schlimmsten Befürchtungen weit in den Schatten.«
    Hoffer drehte sich um und wechselte einen schnellen Blick mit Kehler und Malkner, bevor er fortfuhr. »Wir haben soeben die Nachricht vom Fall der Mekong-Kolonie erhalten. Das heißt, die Ruul sind inzwischen weniger als hundert Lichtjahre von Fortress entfernt. Unsere Zeit läuft ab.« Sein scharfer Blick wanderte in die Ecke des Raumes, in dem die Offiziere der Pioniere saßen. »Für Sie bedeutet das, es

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