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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Pferdeschwanz zusammengebunden waren. Sie war Ende zwanzig oder Anfang dreißig und trug die mattschwarze Uniform des MAD mit den Rangabzeichen eines Majors am Kragen.
    »Allerdings«, stimmte er ihr zu. Er drehte sich wieder zu dem Jäger um, der gerade erstaunlich geschmeidig auf einem nahen Flugfeld aufsetzte. Genau zwischen zwei anderen Flugzeugen desselben Typs. »Was ist das? Ich dachte, ich hätte schon alles gesehen.«
    »Das ist unsere neueste Errungenschaft. Diese Babys heißen Spectre.«
    Spectre, überlegte er. Schreckgespenst. Ein passender Name.
    »In dem Ding stecken drei Jahre harte Entwicklungsarbeit. Es handelt sich um einen schweren, bodengestützten Angriffsjäger oder vielmehr einen Kampfbomber. Nicht so schnell wie Zerberusse und nicht so wendig wie Arrows, aber wesentlich schwerer bewaffnet und gepanzert als beide zusammen. Die Spectre können mächtig austeilen. Vor allem, wenn sie im Verband operieren.«
    »Und sie sind verdammt groß.«
    »Das ist einer der Gründe, weshalb man sie nicht auf Trägern oder Schlachtträgern einsetzen kann. Sie würden einfach zu viel Platz wegnehmen. Ein weiterer Grund ist der enorme Treibstoff- und Munitionsbedarf. Allerdings sind sie für Stützpunkte wie die Fortress-Basis perfekt geeignet.«
    »Munitionsbedarf?«
    »Ist Ihnen die Kanone unter dem Cockpit aufgefallen?«
    Alan nickte. »Ich hielt es anfangs für ein Maschinengewehr. Aber das kann unmöglich sein. In einem Raumjäger wären Maschinengewehre in etwa so sinnvoll wie ein Schminkspiegel.«
    Die Frau setzte sich wieder in Bewegung und bedeutete ihm, ihr zu folgen. Gemeinsam setzten sie den Weg Richtung Hauptgebäude fort. »Sie lagen fast richtig. Es ist kein Maschinengewehr, sondern eine Maschinenkanone. Eine Projektilwaffe. Unsere Antwort auf die mit Schilden ausgerüsteten Schiffe der Ruul. Schutzschilde sind dafür da, Energiewaffen oder übergroße Projektile wie Torpedos beziehungsweise Raketen abzulenken oder deren Auswirkungen zu schwächen. Eine großkalibrige Maschinenkanone hingegen …«
    »… geht möglicherweise direkt durch die Schilde und hämmert sofort auf die Panzerung ein«, beendete er den Satz für sie.
    »Das ist unser gedanklicher Ansatz«, stimmte sie ihm zu. »Die Ruul haben mit Projektilwaffen, vor allem im Raumkampf, keine Erfahrung. Wir hoffen, dass diese Taktik eine Überraschung für sie darstellen wird.«
    »Wir können auch jeden Vorteil gut gebrauchen.«
    »Da hören Sie von mir keinen Widerspruch.«
    »Wie viele von diesen Spectre haben Sie hier?«
    »Dreihundert. Und die anderen Stützpunkte bei Starlight und Serena wurden ebenfalls mit ihnen ausgerüstet. Ich hoffe nur, es reicht, um die Ruul aufzuhalten.«
    Das Hauptgebäude wurde langsam vor ihnen größer und Alan nutzte die kurze Pause in ihrem Gespräch, um seine Begleiterin näher in Augenschein zu nehmen. Sie sah unglaublich gut aus und war darüber hinaus auch noch genau sein Typ. Ihm wurde schmerzhaft bewusst, dass er schon seit Ewigkeiten nicht mehr dem Single-Markt zur Verfügung gestanden hatte. Schon so um die vier Jahre etwa. Selbst wenn die Frau nicht derart gut ausgesehen hätte. In seiner derzeitigen Verfassung hätte er vermutlich sogar einen Toaster besprungen.
    »Sind Sie fertig?«
    Seine Gedanken kehrten mit einem plötzlichen Ruck viel zu abrupt ins Hier und Jetzt zurück. »Wie bitte?«
    »Ob Sie fertig sind? Mich zu begaffen?«
    Er dachte kurz über ihre Worte nach und gestand sich ein, dass er sie wohl tatsächlich angestarrt hatte. Aber um Himmels willen. Vier Jahre im Gefängnis. Das musste doch jeder einsehen, oder?!
    »Entschuldigen Sie«, gestand er ein wenig kleinlaut. »Ich dachte nur gerade …«
    »Ich weiß genau, was Sie gerade dachten.« Ihre Stimme hatte einen kühlen Unterton angenommen. Nicht feindselig. Nur … nicht interessiert.
    Trotzdem entschloss er sich, noch einen Vorstoß zu wagen. Marines gaben schließlich nicht so schnell klein bei.
    »Vielleicht kann ich mein Verhalten wiedergutmachen? Mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Offiziersmesse. Sobald meine erste Einweisung beendet ist. Was halten Sie davon?«
    Sie blieb stehen und drehte sich ihm frontal zu. Musterte ihn von oben bis unten.
    »Das hätte ich wohl erwarten müssen bei jemandem, der im Gefängnis gesessen hat«, sagte sie leichthin.
    Na ist doch meine Rede, schmunzelte er in sich hinein. Bis ihm auffiel, was an dieser Aussage nicht stimmte. Da verging ihm das Lachen.
    »Woher wissen Sie, dass

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