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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Flucht um jeden Preis ist der falsche Weg. Damit bestätigen wir nur deren Meinung über uns. Und schlechte Zeiten machen die Menschen nicht unbedingt schlecht.«
    »Wie poetisch«, höhnte Eleanore, doch Jakob bemerkte, dass sie Craig durch den Augenwinkel immer wieder unsichere Blicke zuwarf. Interessant. Ihre Selbstsicherheit war also nur gespielt.
    »Also?«, brachte Craig es auf den Punkt. Der Mörder wirkte mit dem Ergebnis des Gesprächs nicht gerade zufrieden. Vermutlich hatte er sich mehr davon erhofft. »Seid ihr dabei oder nicht?«
    Erin, Jakob und Michael wechselten einen schnellen Blick und Erin antwortete für sie alle. »Wir überlegen es uns.«
    Craig verzog vor Wut das Gesicht zu einer Maske des Hasses. »Na gut. Aber ich rate euch, die richtige Entscheidung zu treffen und nicht zu lange darüber nachzudenken. Wenn es losgeht, dann wird hiergelassen, wer zurückbleiben will. Und das ist mein letztes Wort. Wer mitmachen will, kommt in vier Stunden in mein Quartier. Wer nicht kommt, kann meinetwegen zur Hölle fahren.«
    Er stand wütend auf und ging, Eleanore im Schlepptau, zur Tür. Kurz bevor er sie erreichte, drehte er sich noch einmal so überraschend um, dass die ehemalige MAD-Agentin fast gegen ihn geprallt wäre. »Und ich rate jedem von euch, die Klappe zu halten. Wenn ihr nicht mitkommen wollt, ist das eure Entscheidung, aber ich lasse nicht zu, dass ihr meine Chance auf Freiheit zunichtemacht. Falls einer von euch mit Kepshaw oder Foulder redet, lege ich euch eigenhändig um.« Bei diesen Worten sah er Jakob direkt in die Augen und dieser schluckte schwer, denn Craig meinte es bitterernst.
     
     

Kapitel 8
     
    Die gewaltigen Feuer, die die nördliche Hemisphäre des Planeten verzehrten und auch bis weit auf die südlichen Kontinente vorgedrungen waren, konnte man sogar noch aus der Umlaufbahn erkennen. Es wirkte, als stünde nahezu der ganze Planet in Flammen. Die riesigen Wälder, die diese Welt dominiert hatten, lieferten ständigen Nachschub an Brennstoff und heizten die Flammen immer wieder an. Die Ruul liebten die Hitze. Daher stellten die Feuer für die Verteidiger ein weit größeres Manko dar als für die Angreifer. Trotzdem war es eine Schande.
    Kerrelak beobachtete aus dem mickrigen Fenster seiner ebenso mickrigen Kammer, wie die geschundene, vergewaltigte Welt unter ihm ihre Bahn zog. Nestarr stand stocksteif hinter ihm und wagte es nicht, die Gedanken seines Herrn zu stören. Seit den Vorkommnissen im Asalti-System war der Hüne sein ständiger Begleiter.
    Die Menschen nannten die Welt New Born. Hier hatte einst eine große Flottenbasis existiert, von der aus über Jahre und Jahrzehnte hinweg alle Vorstöße und Überfälle seines Volkes in die angrenzenden Sektoren vereitelt worden waren. Nun war sie nicht mehr. Das System war innerhalb weniger Stunden gefallen. Die Raumstation mit den Werften und Versorgungseinrichtungen der hiesigen Flotte war von den Siegern der Schlacht aus der Umlaufbahn geschossen worden. Die riesigen brennenden Bruchstücke waren auf die Oberfläche gestürzt und hatten die größte Stadt des Planeten unter sich begraben. Das hatte den Flächenbrand ausgelöst, dessen Zeuge er nun wurde. Die Ruul hatten ihren Sieg über die Menschen buchstäblich mit einem Freudenfeuer verkündet. Ein Scheiterhaufen, auf dem die Vorherrschaft der nestral`avac zu Grabe getragen wurde.
    Trotzdem war der Sieg nicht so eindeutig, wie es viele aus seinem Volk gern gesehen hätten.
    Die Menschen. Die verhassten nestral`avac. Jedes andere Volk wäre unter einem derart brutalen Schlag zerbrochen. Aber nicht die Menschen. Wo andere verzagt hätten, da kämpften die Menschen nur um so verbissener. Selbst mit dem Rücken zur Wand – oder vielleicht auch gerade deswegen – waren die Menschen äußerst gefährliche Gegner.
    In der Konsequenz gab es auch auf New Born immer noch vereinzelte Widerstandsnester, die sich weigerten, das Unausweichliche einzugestehen. Sie waren keine Bedrohung. Wären sie es gewesen, hätte der Ältestenrat befohlen, die gesamte Oberfläche zu bombardieren, und die Welt somit für jegliches Leben unbewohnbar gemacht. Aber sie waren ein Ärgernis. Die meisten waren nicht mal Soldaten, sondern Zivilisten. Widerstandsnester auszuheben war keine ehrenhafte Arbeit für Krieger.
    Umso erstaunlicher war es, dass sich der Ältestenrat in den Kopf gesetzt hatte, genau hier, über einer noch nicht befriedeten Welt, das Flaggschiff Zerstörer der Völker zu

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