Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
mich.«
    Setral dachte über den Vorschlag nach. So lange, dass Kerrelak ungeduldig wurde und unruhig mit den Füßen auf dem blanken Deck scharrte.
    »Haben wir eine Vereinbarung?«
    »Nein, aber … ich denke darüber nach.«
    Bevor Kerrelak die Gelegenheit erhielt, näher auf das Gesagte einzugehen, klopfte es verhalten an der Tür. Setral zuckte mit keinem Muskel, aber an seinem Gesichtsausdruck war abzulesen, er wurde nur sehr ungern im Quartier eines in Ungnade Gefallenen gesehen. Nur gab es keinen anderen Ausgang und sich unter dem Bett zu verstecken, war eindeutig keine Option.
    »Herein.« Kerrelak warf seinem Gast einen entschuldigenden Blick zu. Was hätte er schon anderes tun können, als den Neuankömmling hereinzubitten? Immerhin war allgemein bekannt, dass seine Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt war. Es gab nicht viele Orte an Bord der Zerstörer der Völker, an denen er sich aufhalten durfte.
    Die Tür öffnete sich. Ein Lakai des Ältestenrats stand scheu im Türrahmen und verbeugte sich steif und ungeschickt.
    »Kerrelak. Der edle Orros`karis-esarro wünscht dich sofort zu sprechen. Augenblicklich.«
    Der Lakai besaß die Frechheit, nur seinen Hauptnamen zu benutzen. Dabei ließ er sowohl die Familien- als auch die Stammeszugehörigkeit weg. Etwas, das niemand vor seinem Fall gewagt hätte. Schon gar kein kleiner Speichellecker von Lakai.
    Setral fauchte leise etwas vor sich hin, das Kerrelak nicht verstand. Er konnte sich ohnehin vorstellen, was dem Anführer der Erel`kai Sorgen bereitete. Aber darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Er kratzte die Überreste seiner Würde zusammen und funkelte den immer noch im Türrahmen stehenden Lakaien finster an. Was diesen in keinster Weise beeindruckte.
    »Muss das ausgerechnet jetzt sein? Du siehst, dass ich einen Gast habe.«
    »Der edle Orros`karis-esarro hat sich in diesem Punkt außergewöhnlich präzise ausgedrückt. Er wünscht, dich augenblicklich zu sehen.«
    »Na schön, ich komme«, erwiderte er ungehalten und scheuchte den Ruul mit einer knappen Bewegung weg. Die Tür schloss sich mit einem leisen Zischen hinter ihm.
    »Manchmal denke ich, der alte Fuchs hat überall seine Ohren«, murmelte Setral verdrossen.
    »Mach dir keine Sorgen. Dass er mich zu sich ruft, hat nichts mit dir zu tun. Sicher nur wieder eine seiner kleinen Sticheleien. Er weiß nicht, worüber wir geredet haben.«
    Setral war noch nicht überzeugt. »Vielleicht.«
    »Ganz bestimmt sogar. Und was unser Gespräch betrifft …«
    »Wie gesagt, ich denke darüber nach.«
    »Nichts anderes wollte ich erreichen«, antwortete Kerrelak lächelnd.
    Setral stürmte an Nestarr vorbei und war auch schon durch die Tür verschwunden. Den Abgang hätte man jetzt wirklich beinahe schon als Flucht bezeichnen können. Wie ungewöhnlich für einen Erel`kai.
    Sein Leibwächter sah ihm unschlüssig hinterher. »Was, denkt Ihr, wird er tun?«
    »Keine Ahnung, aber wir sind noch am Leben. Das lässt zumindest hoffen.«
    Kerrelak nahm die Karaffe mit dem Sesinasaft und schüttete den Rest des wertvollen Getränks weg. Die darin enthaltene Droge hatte gute Dienste geleistet. Es war nichts Schädliches. Nichts, das sich bei dem guten Setral irgendwie negativ auswirken konnte. Nur ein äußerst wirkungsvolles Halluzinogen, das die Zunge löste und dafür sorgte, dass man mehr von seinen Gedanken preisgab, als man eigentlich wollte. Dadurch war Setral mit seinen eigenen Zweifeln bezüglich des Rates konfrontiert worden. Außerdem wurde man sehr empfänglich für Suggestionen anderer.
    Dies wiederum hatte Kerrelak erlaubt, den anderen durch geschickte Andeutungen hier und da auf den richtigen Weg zu bringen. Auf Kerrelaks Weg. Ob es reichen würde, um die Erel`kai als Bedrohung zu neutralisieren, musste man abwarten. Die Droge baute sich erst im Laufe der nächsten neun Tage langsam ab. Und bis dahin hatte Kerrelak entweder seinen Plan in die Tat umgesetzt oder er war längst tot.
    Mit einem Kopfschütteln löste er seine Gedanken von der ungewissen Zukunft, auf die er zusteuerte, und versuchte, sich mit der Gegenwart zu befassen. Orros wollte ihn also sehen. Das dürfte bestenfalls ärgerlich werden.
    »Komm. Lassen wir den alten Mann nicht warten.«
    Nestarr schloss sich ihm wortlos an, als er sein Quartier verließ. Der Lakai wartete immer noch geduldig vor der Tür. Auf ein Kopfnicken Kerrelaks übernahm er die Führung.
    Orros’ Diener führte sie durch nahezu verlassene Korridore. Nur

Weitere Kostenlose Bücher