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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Jagdgeschwader dürfen aber das Umfeld der Flotte nicht verlassen.«
    »Aye-aye, Sir … äh … Admiral, die Ruul entsenden bereits eigene Jäger in unsere Richtung. Sollten wir ihnen nicht zumindest die Zerberus-Geschwader entgegenschicken?«
    »Nein, noch nicht. Damit haben wir keine Eile. Nicht dieses Mal.«
    »Sir?«
    »Wir locken sie noch etwas näher. Je weiter sie sich von ihren Schiffen entfernen, desto besser.«
    Die ruulanischen Reaper näherten sich mit halsbrecherischer Geschwindigkeit unter Aufgabe sämtlicher Zurückhaltung. Aus taktischer Sicht war dieser Angriff vollkommener Schwachsinn. Die Jäger entfernten sich zu weit vom Deckungsfeuer ihrer Flotte. Hoffer konnte nur vermuten, dass der gegnerische Kommandant sich angesichts der terranischen Übermacht keinerlei Chancen ausrechnete und nur noch so viel Schaden anrichten wollte wie möglich, bevor er mit fliegenden Fahnen unterging.
    »Mr. Andrews. Es ist so weit. Befehl an die Zerberus-Geschwader: den Feind angreifen und vernichten. Arrow-Geschwader sollen eine zweite Verteidigungslinie vor der Flotte einrichten.«
    Auf seinem Plot beobachtete Hoffer gespannt, wie die schweren Jäger vom Typ Zerberus zum Feind aufschlossen und diesen mit allen zur Verfügung stehenden Kräften angriffen. Zwanzig Minuten später war die Jägerschlacht auch schon so gut wie beendet. Mit einer zu erwartenden verheerenden Niederlage für die Ruul. Die menschlichen Verluste hielten sich in Grenzen. Nur einige wenige Reaper waren noch intakt und wurden von seinen Piloten erbarmungslos zu Tode gehetzt, bis alle gegnerischen Jäger zerstört waren. Allerdings hatte die ganze Sache einen großen Haken. Sein ruulanischer Gegenspieler war weit verschlagener, als Hoffer es sich hätte träumen lassen.
    »Die ruulanische Flotte, Sir!«, wies Andrews ihn auf das Offensichtliche hin.
    »Ich kann es sehen, Thomas, ich kann es sehen.« Hoffer knirschte unterdrückt mit den Zähnen. Er hatte sich so auf die viel nähere und konkretere Bedrohung durch die Reaper konzentriert, dass er die feindliche Flotte für etwa eine viertel Stunde außer Acht gelassen hatte.
    Der ruulanische Kommandeur hatte seine Jäger bewusst geopfert. Indem er sie zwischen seiner eigenen Flotte und der angreifenden terranischen Streitmacht platziert hatte, hatte er effektiv verhindert, dass die menschlichen Schiffe mit Torpedos ein Langstreckengefecht eröffneten. Die Torpedos wären verschwendet gewesen, da sie im Höchstfall nur auf den dichten Jägerschwarm getroffen wären.
    Nun aber hatte die ruulanische Streitmacht die Zeit genutzt, die die Zerberusse gebraucht hatten, um den Weg freizuräumen, und sich mit Höchstgeschwindigkeit genähert. Sie mussten ihre Antriebe bis an ihre Grenzen belastet haben, um solche Geschwindigkeiten zu erreichen. Aber es funktionierte. Die ruulanischen Schiffe waren bereits drauf und dran, die minimale Feuerdistanz seiner Torpedos zu unterschreiten. Die Ruul hatten skrupellos ihre Piloten geopfert, um sich einen Vorteil zu verschaffen.
    Ganz schön clever, kommentierte Hoffer die Aktion. Kaltblütig, aber clever.
    Jetzt noch ein Langstreckenduell zu eröffnen, hatte keinen Sinn. Auf diese Entfernung würden sie nicht viel ausrichten. Mit einem einzigen taktisch klugen Manöver hatte es der ruulanische Befehlshaber geschafft, den Reichweitenvorteil von terranischen Torpedos zu neutralisieren. Hoffer hätte die feindliche Flotte auf Entfernung halten und sie bequem Schiff für Schiff abschießen können. Nun war ihm diese Alternative genommen und ihm blieb nur noch eine Möglichkeit, seine Aufgabe zu beenden. Jedoch würde dies kostspieliger werden als ursprünglich geplant.
    »XO, Befehl an die Flotte: Formation auseinanderziehen und fertig machen zum Nahkampf. Wir werden uns den ruulanischen Schiffen Breitseite auf Breitseite zuwenden müssen. Die Jäger sollen sich zur Transporterflotille zurückziehen. In den nächsten Minuten werden sie uns keine große Hilfe sein. Die Schlachtträger sollen die Skull-Bomber ausschleusen. Wir werden die zusätzliche Feuerkraft gleich brauchen.«
    Beide Seiten rückten unerbittlich aufeinander zu. Die ruulanische Flotte bestand aus etwa einhundertdreißig Schiffen. Zahlenmäßig war Hoffers Verband überlegen. Doch er musste bedenken, dass fast sechzig kleinere Schiffe – Zerstörer und Fregatten – zurückblieben, um die Transporter zu schützen. Außerdem hatte der Gegner eine Menge große Kaliber in den eigenen Reihen. Einige

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