Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde
Schlachtträger und eine ganze Reihe Schlachtschiffe. Die meisten von ihnen gehörten zwar älteren Klassen an und hatten schon deutlich bessere Tage gesehen, doch das Kräfteverhältnis war ausgeglichener, als es Hoffer lieb war.
Der Admiral bemerkte, einige seiner Schiffe öffneten die Mündungsklappen für die Torpedorohre. Die Kommandanten erwarteten anscheinend den Befehl zum Feuern. Nach einigen Minuten schlossen sich die Klappen jedoch wieder, als seine Captains zum gleichen Schluss wie er kamen.
»XO. Eröffnen Sie das Gefecht.«
»Aye-aye, Admiral. Mr. Selenov. Dauerfeuersalve aus den 1,5ern auf die Führungsschiffe. Danach nehmen Sie die 3er und 5er hinzu. Versuchen Sie, den Beschuss so zu koordinieren, dass die Begleitschiffe von den Großkampfschiffen getrennt werden. Raketenwerfer einsetzen, sobald die ruulanischen Schiffe unsere Breitseite passieren. Anschließend feuern nach eigenem Ermessen.«
Der taktische Offizier der Prince of Wales machte sich nicht die Mühe, die Befehle zu bestätigen. Seine Finger hämmerten auf die Konsole vor ihm ein und auf seiner Stirn standen dicke Schweißtropfen. Seine Augen waren vor Konzentration zu Schlitzen zusammengekniffen.
Die 1,5-Zoll-Laserbatterien des Schlachtschiffs erwachten zum Leben und hämmerten auf die Schilde des feindlichen Flaggschiffs ein, ein älteres ruulanisches Schlachtschiff der Predator-Klasse. Das Feindschiff näherte sich weiter und es gesellten sich die Lichtimpulse der schwereren 3-und 5-Zoll-Batterien zu dem Trommelfeuer hinzu.
Auf ganzer Linie wurde nun das Feuer eröffnet. Bereits mit der ersten konzentrierten Salve wurden mehr als ein Dutzend feindlicher Schiffe ausgeschaltet: zerstört oder manövrierunfähig geschossen.
Auch hier machte sich der große Vorteil terranischer Waffentechnologie bemerkbar. Die Reichweite war um fast dreißig Prozent höher als bei vergleichbaren ruulanischen Waffen. Die Slug-Schiffe waren kostbare Minuten einem gnadenlosen Bombardement ausgesetzt, bevor sie zurückfeuern konnten. In dieser Zeit verloren sie weitere neun Schiffe, darunter ein alter Träger und zwei Schlachtschiffe. Viel zu wenig für Hoffers Geschmack, aber in seiner Situation musste man mit dem zufrieden sein, was man erreichen konnte. Dann erwiderten die Ruul das Feuer.
Megajoule an Energie trafen auf die Schilde von Hoffers Einheiten, die anfingen, in allen nur möglichen Farben zu schillern. Hin und wieder versagten sie, Panzerplatten wurden zerschmolzen oder zerschmettert und Lanzen aus Licht stießen ins Innere eines Schiffes vor.
Die Besatzungen versuchten ihr Möglichstes, um Schäden zu verhindern oder zu minimieren, aber schon bald fielen die ersten Schiffe aus Hoffers Verband aus. Ein älterer Träger, zwei Schwere Kreuzer und ein Schlachtschiff explodierten unter dem gnadenlosen Beschuss. Zwei Leichte Kreuzer trieben nur noch als brennende Wracks in der Formation. Ein Schlachtträger spie in schneller Folge Shuttles und Rettungskapseln aus, als seine Lebenserhaltung versagte und das Schiff von inneren Feuern förmlich zerrissen wurde.
Dann war es so weit. Die ruulanischen Schiffe drangen in die terranische Formation ein. Die beiden Verbände passierten sich auf kürzeste Distanz.
Die Kriegsschiffe feuerten ihre Breitseiten ab und beharkten sich mit allem, was sie hatten. Die Slugs hatten keinerlei Hoffnung, das Gefecht zu gewinnen. Doch sie opferten sich auf wirkungsvolle Weise. Hoffers Verluste mehrten sich mit jeder Sekunde, die das Gefecht andauerte. Auf diese Entfernung konnten die terranischen Einheiten endlich auch ihre Anti-Schiffsraketenwerfer einsetzen, die die geringste Reichweite ihrer Waffensysteme hatten, aber von allen Nahkampfwaffen auch die größte Wirkung entfalteten.
Tausende von Geschossen lösten sich aus den klobigen Werfern, nur um bereits Sekunden später ersetzt zu werden. Auf diese Weise spien die automatischen Raketenwerfer eine wahre Flut der Vernichtung gegen den Gegner. Die ruulanischen Schiffe, die in ihr Feuer gerieten, wurden buchstäblich zerfetzt.
Der Vorbeiflug dauerte nur wenige Minuten. Hoffer kam es wie eine Ewigkeit vor. Das Metall um ihn herum knirschte, als wolle es jeden Augenblick auseinanderbrechen. Doch die Prince of Wales hielt stand. Etwas, das nicht alle seine Schiffe von sich behaupten konnten.
Die Laser der ruulanischen Flotte stachen tief in die Eingeweide von Hoffers Einheiten vor. Wo sie auf elektronisches Innenleben trafen, zerschmolzen sie es. Wo sie auf
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