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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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sagte MAD und nicht A.i.S. Er kennt also den Unterschied und hat mich richtig eingeordnet. Interessant.
    »Es geht um einen Mord auf der Raumstation Central. Und darum, dass ein unschuldiger Mann dafür den Kopf hinhalten soll.«
    »Und das hat mich zu interessieren, weil …?«
    Der Mann gab vor, arrogant und selbstsicher zu sein, doch Rachel bemerkte ein kurzes Aufflackern von Unsicherheit, wenn nicht gar Furcht, als sie den Mord erwähnte. Ein kaum wahrnehmbares Schimmern in den Augen, gefolgt von einem kurzen Zucken seines linken Augenlids.
    »Man sagt, sie seien hierzulande eine große Nummer im Drogenhandel.«
    Er lächelte spöttisch. »So? Sagt man das?«
    »Insbesondere in Bezug auf eine Droge, die sich wohl Feenstaub nennt.«
    »Ein poetischer Name für ein echt widerliches Zeug«, lachte Nerves. Doch selbst in seinen eigenen Ohren musste sich das Lachen künstlich anhören, denn er verzog das Gesicht zu einer säuerlichen Grimasse und gab jeden Versuch auf, belustigt wirken zu wollen.
    »Mit Drogenhandel habe ich nichts am Hut.« Er breitete stolz die Arme aus, wobei er den ganzen Nachtclub in die Geste mit einschloss. »Ich führe ein ehrliches Geschäft.«
    »Ja, so sehen Sie aus.« Der Sarkasmus in ihrer Stimme trieb die Zornesröte auf seine Wangen. Rachel ließ sich davon jedoch nicht einschüchtern und beugte sich verschwörerisch auf dem Stuhl vor. »Ihre Geschäfte interessieren mich einen Dreck, Nerves … Nein, das ist nicht ganz richtig. Sie interessieren mich insoweit, dass ein guter Freund vielleicht für ein Verbrechen verurteilt wird, das er nicht begangen hat. Alles, was ich von Ihnen will, ist einen Namen. Schon sind Sie mich wieder los und können weiter Ihre miesen, kleinen Spielchen spielen. Na? Was halten Sie davon?«
    Nerves folgte ihren Ausführungen mit ungerührter Miene, sein undurchsichtigstes Pokerface aufgesetzt. Doch wenigstens hatte er sie noch nicht vor die Tür gesetzt. Er schien tatsächlich ernsthaft über ihr Angebot nachzudenken.
    Als er schließlich antwortete, tat er es betont langsam. So als presse er jedes einzelne Wort aus seiner Kehle. Dieses Zugeständnis fiel ihm sichtlich schwer.
    »Mal angenommen, ich wüsste tatsächlich, von was Sie da reden. Dann würden Sie mich wirklich in Ruhe lassen? Sie? Vom MAD? Fällt mir schwer zu glauben.«
    »Ich bin nicht Ihretwegen hier. Ich bin nicht mal in offizieller Funktion auf Serena. Würde ich Sie aus dem Verkehr ziehen, wäre Ihr Posten noch am selben Tag neu besetzt. Das bringt mir im Augenblick überhaupt nichts. Was mir etwas bringt, sind Antworten, die helfen, meinen besten Freund zu entlasten.«
    »David Coltor.«
    Sie stutzte. Gerichtsverfahren gegen Militärangehörige unterlagen der Geheimhaltung. Nerves hätte diesen Namen eigentlich nicht kennen dürfen. Geschweige denn, ihn mit einem laufenden Militärtribunal in Verbindung bringen.
    »Sie sehen überrascht aus«, schmunzelte ihr Gegenüber.
    »Überrascht trifft es nicht mal annähernd«, gab Rachel sprachlos zu.
    »Man hört so einiges. Vor allem, wenn man in meiner Position ist. Offiziere der A.i.S. sind regelmäßige Kunden in meinen Etablissements. Und Männer reden, wenn sie von schönen Frauen umgeben sind. Und für mich arbeiten sehr viele schöne Frauen.«
    »Und Sie haben wirklich erst von den Blaurücken erfahren, dass ein Tribunal ansteht.«
    »Ja …«
    »Und?«
    »Und ich wusste nicht, dass der Feenstaub benutzt werden sollte, um einen Mord zu vertuschen. Das schwöre ich.«
    »Ich wusste es!« Rachel sprang halb von ihrem Stuhl auf. Einen triumphierenden Unterton in der Stimme. »Das Zeug stammt also tatsächlich von Ihnen.«
    »Natürlich stammt es von mir. Jede Unze Feenstaub auf dem Planeten geht durch meine Hände. Falls jemand anders versucht, sich in das Geschäft einzumischen, verliert dieser seine Hände.«
    »Sie haben also das Zeug verkauft. Warum sollte ich Ihnen glauben, dass Sie nicht in der ganzen Sache von Anfang an dringesteckt haben?«
    »Warum sollte ich? Viel zu großes Risiko. Das Militär zu verärgern ist schlecht fürs Geschäft. Falls rausgekommen wäre, dass ich einen hohen MAD-Offizier betäubt habe, um einen anderen Offizier umzubringen, wäre der Verlust meiner Kunden noch das geringste meiner Probleme gewesen. Ich wusste wirklich nichts davon.«
    So sehr es Rachel auch missfiel, das zuzugeben, doch das Argument des Drogenhändlers war nicht ohne. Er arbeitete nur für Profit. Es war kontraproduktiv, sich mit seinem

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