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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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reden, noch am Leben zu sein.
    Erinnerungen an die letzten Sekunden des Luftkampfes überfluteten sie. Die ruulanischen Reaper, wie sie über den Himmel schwärmten und alles mit ihrer Überzahl zu ersticken drohten – und Stephanie Harpers Tod, eingezwängt in einen metallenen Sarg, der unaufhaltsam Richtung Planetenoberfläche trudelte. Trauer drohte ihre Glieder zu lähmen. Sie hoffte, dass Stephanie zu dem Zeitpunkt bereits tot gewesen war. Der Gedanke, dass ihre Freundin den ganzen Sturz bewusst miterlebt hatte, war einfach zu grausam.
    Einen Augenblick lang erwog sie die Möglichkeit, dass ihre Flügelfrau den Absturz vielleicht überlebt hatte. Genau wie sie. Parducci schüttelte den Kopf. Nein, undenkbar. Es gab einen wichtigen Unterschied zwischen beiden Vorfällen. Harper war in knapp zehn Kilometer Höhe geflogen, als man sie abschoss, während Parducci das Kunststück fertiggebracht hatte, dem Boden wesentlich näher zu kommen, bevor diese Mistkerle sie erwischt hatten. Harper war tot. Das stand außer Frage.
    Zum Trauern war aber später noch Zeit. Nun musste sie hier raus. Mit beiden Händen stemmte sie sich gegen die zersplitterten Überreste des Kanzeldaches. Unter Stöhnen und Ächzen gelang es ihr, das Cockpit weit genug zu öffnen, um hinauskriechen zu können.
    Sie kniete sich neben dem Wrack ihres Jägers auf den Boden und zog die Handfeuerwaffe, die sie ständig bei sich trug. Viele Piloten belächelten ihre Angewohnheit, sogar im Cockpit eine Waffe zu tragen. Sie fragte sich, ob sie es weiterhin belächeln würden, sollte sie diesen Tag überleben.
    Ein Überschnallknall erregte ihre Aufmerksamkeit. Verwirrt sah sie nach oben. Ein weiterer erklang, gefolgt von noch einem und noch einem. Sie kniff die Augen zusammen. Hoch am Himmel von Neu-Asalti wurde etwas sichtbar. Ein kleiner Punkt zunächst, doch er wurde schnell größer. Es war ein Manta. Und hinter diesem kamen weitere in Sicht.
    »Oh nein!«
      
    Das übergroße Sca’rith-Schlachtschiff über dem Nordpol eröffnete aus seinen Batterien das Feuer, sobald die Mantas und ihr Jagdschutz in Reichweite kamen. Die Energiewaffen der Sca’rith sandten in schneller Folge zarte, kaum sichtbare Impulse gegen die feindliche Invasionsflotte.
    Das Schlachtschiff fegte ein halbes Dutzend Mantas vom Himmel, bevor sie in der Lage waren, in die Atmosphäre von MacAllister einzudringen. Reaper stürmten herbei, um das Schlachtschiff abzulenken. Sie überschütteten die glitzernde Oberfläche des Schlachtschiffes mit Energie und Geschossen. Explosionen blühten an mehreren Stellen auf. Einige stammten von Reapern, die von den Geschützen des Schiffes in Stücke gerissen wurden.
    Zwei Leichte Kreuzer der Sca’rith eilten herbei, um ihr Flaggschiff zu unterstützen, doch schon bald sahen sich alle drei Schiffe einer ruulanischen Übermacht gegenüber. Die Besatzung des Schlachtschiffes hatte alle Hände voll damit zu tun, sich gegen den Angriff zu verteidigen, sodass eine große Anzahl Mantas ungehindert in die Atmosphäre von MacAllister eindringen konnte.
      
    »Frau Präsidentin, ich schlage vor, wir bringen Sie an einen sicheren Ort«, meinte Agent Bates, während die ersten Mantas bereits auf den Straßen der Kolonie aufsetzten, um ihre tödliche Last zu entladen.
    SES-Agenten unter der Führung von Meredith Sorenson hielten sich hinter der Präsidentin zur Verfügung, bereit, ihren Schützling mit ihrem Leben zu verteidigen. Die Überbleibsel der beiden ROCKETS-Teams hatten sich auf Befehl Tylers den Verteidigern des Kongresszentrums angeschlossen. Jeder Mann und jede Frau wurden gebraucht.
    Botschafter Pommeroy und sein Assistent hielten sich etwas abseits und unterhielten sich gedämpft. Obwohl sie sich zwei Stockwerke unter den Straßen der Kolonie aufhielten, bebte der Boden mit jeder Explosion.
    Auf dem taktischen Hologramm des planetaren Verteidigungskommandos beobachtete Präsidentin Gabriele Tyler, wie ruulanische Kriegertrupps und Kaitars ausschwärmten. Trotz des vermeintlichen Chaos zeichnete sich ein Muster in ihren Bewegungen ab. Sie schnitten das Kongresszentrum von der Außenwelt ab.
    Fahrbare Luftabwehrkanonen und Raketenlafetten der Miliz und TKA feuerten Salve um Salve in den Himmel. Reaper und Mantas stürzten brennend vom Himmel.
    Einem Manta riss der stachelförmige Schwanz samt Heck ab und die Maschine trudelte unkontrolliert zwischen die Hochhäuser, wobei aus seinem Heck ruulanische Krieger regneten.
    Drei Reaper

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