Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)
so sehr aufs Töten an, sondern eher darauf, die vorderen Ruul und Kaitars zu Fall zu bringen, um irgendwie den Ansturm zumindest zu verlangsamen.
Die Kaitars wiesen einige Schwachstellen in ihrem Körperbau auf, die ein geübter Schütze durchaus ausnutzen konnte. Parducci zählte sich zwar nicht zu den besten Schützen (immerhin gehörte sie nicht der Infanterie an), war aber doch gut genug, um ein paar wesentliche Treffer anzubringen. Mehrere Kaitars stürzten. Einige erhoben sich wieder, doch sie zogen ihre Pfoten nach oder humpelten.
Parducci schoss einem besonders großen Tier geradewegs in den Kopf. Der Kaitar stürzte, erhob sich allerdings gleich darauf wieder. Das Tier blutete aus einer bösen Kopfwunde, schien aber ansonsten weiterhin kampffähig.
Besonders dicker Schädelknochen , rief sich Parducci in Erinnerung und schalt sich in Gedanken eine Närrin. Nie auf den Kopf schießen. Unter keinen Umständen.
Sie feuerte eine weitere Salve und traf dasselbe Tier knapp unter dem weichen Bauch. Das Vieh heulte vor Schmerzen auf. Eine von einem Asalti geworfene Granate beendete sein Leben – und auch das von den drei Ruul direkt hinter dem Tier.
Die Flut der Ruul ebbte langsam ab und die Überlebenden des Angriffs zogen sich wieder in die Sicherheit der eigenen Stellungen zurück, wo sie ihre Wunden leckten und sich darauf beschränkten, mit den Asalti Salven auszutauschen.
Parducci spähte über die Barrikade. Sie schätzte, der Angriff hatte etwa einem Drittel der verteidigenden Asalti das Leben gekostet. Wenn nicht bald Verstärkung eintraf, wäre zumindest diese Schlacht verloren. Sie lud ein neues Magazin nach und wartete angespannt auf den nächsten Angriff.
»Lieutenant Karpov, schalten Sie diesen verdammten Kreuzer aus.«
»Aye, Sir.«
Zwei Mittschiffsgeschütze der Lydia spuckten Feuer. Der feindliche Kreuzer flog ein Ausweichmanöver, das einen der Schüsse knapp an Steuerbord vorbeigehen ließ. Der zweite jedoch saß und brannte eine tiefe Spur in die Unterseite des feindlichen Schiffes. Mehrere Waffenstellungen des Gegners gingen verloren, doch Vincents Hoffnung, der Angriff würde die Panzerung durchschlagen, erfüllte sich nicht. Stattdessen erwiderte der ruulanische Kreuzer – unterstützt von zwei Rebellenschiffen – das Feuer. Die Lydia erzitterte, blieb aber stoisch auf Kurs, nicht bereit, klein beizugeben.
»Lieutenant Mendez, bringen Sie uns näher ran. Mal sehen, wie ihnen einige unserer Raketen im Rachen schmecken.«
Mansu beobachtete besorgt die Entwicklung der Schlacht. Bodentruppen waren auf beiden bewohnten Planeten gelandet. Das Sca’rith-Schlachtschiff war in ernsten Schwierigkeiten. Die Meskalno verloren ständig an Boden. Es bestand die sehr reale Gefahr, dass es den Slugs gelang, einen Keil zwischen Asalti und Meskalno zu treiben. Auch die übrige verbündete Flotte erlitt schwerste Verluste. Man musste kein militärisches Genie sein, um zu erkennen, dass sie kurz davorstanden, überwältigt zu werden.
Zwei ruulanische Kreuzer nahmen die Stern der Freiheit unter Beschuss. Die Brücke des Asalti-Schiffes erbebte mit jedem Treffer. In diesem Moment traf Mansu eine lebenswichtige Entscheidung. Es wurde Zeit, eine allerletzte Trumpfkarte auszuspielen – solange sie noch die Möglichkeit dazu hatten.
»ComOffizier? Schicken Sie folgende Meldung auf einem Breitbandkanal ab: JETZT!«
Die Kronos setzte ihre schweren 5-Zoll-Batterien mit Bedacht, aber äußerst wirkungsvoll ein. Anstatt alles in Reichweite mit Dauerfeuer zu belegen, was viele terranische Kommandeure bevorzugten, um einen Gegner mit bloßer Feuerkraft zu überwältigen, feuerten die Batterien des Schlachtschiffes einzelne gezielte Salven.
Drei Rebellenschiffe und zwei ruulanische Kreuzer vergingen in vernichtenden Explosionen, als sich Schwachstellen ihrer Panzerung unter der tödlichen Liebkosung des Großkampfschiffes auflösten.
Eine Salve aus den Buggeschützen der Lydia verwandelte eines der Rebellenschiffe in eine Wolke heißen Gases. Eine Raketensalve verheerte die Oberfläche eines weiteren Typ-8-Kreuzers und brach endlich durch dessen Panzerung. Sekundärexplosionen pflanzten sich durch das Schiff fort und rissen die Panzerung vom Bug bis zum Heck auf. Das malträtierte Schiff stellte das Feuer ein. Vincent wäre sehr überrascht gewesen, falls noch jemand an Bord am Leben wäre.
Der Zerstörer Aggressive sowie die Kreuzer Thunderbolt und Las Vegas rückten gemeinsam gegen
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