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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Provokation.«
    Es vergingen noch volle zehn Minuten, in denen die beiden Streithähne weder reagierten noch die Unterhaltung fortsetzten. Für Vincent war es eine Ewigkeit. Schließlich deaktivierten die beiden Kampfverbände ihre Waffen und die Nerai-Schiffe nahmen Fahrt auf und rückten auf die andere Seite des Planeten ab, wo ihnen Parkkoordinaten zugewiesen worden waren.
    Kollektiv atmete die Brückencrew der Lydia erleichtert auf.
    »Mr. Ivanov, bringen Sie uns auf unsere Parkposition und stellen Sie unseren Gästen ein Shuttle bereit, um sie zur Oberfläche zu bringen.«
    »Aye-aye, Sir.«
    Während Ivanov pflichtbewusst die Anweisungen weitergab, überschlugen sich Vincents Gedanken. Das war knapp gewesen. Sogar verdammt knapp. Es hätte nicht viel gefehlt und das MacAllister-System wäre Ausgangspunkt eines neuen Til-Nara-Nerai-Krieges geworden. Etwas, das sie im Moment wirklich nicht gebrauchen konnten. Vincent hoffte, die Konferenz würde ein Erfolg werden. Die Menschheit konnte wirklich jeden Verbündeten, den sie bekommen konnte, dringend gebrauchen. Er war nur froh, nicht an der Konferenz selbst teilnehmen zu müssen. Das Pflaster der Diplomatie war ihm unter diesen Bedingungen viel zu heiß. Er würde auf der Lydia bleiben, sich zurücklehnen und abwarten, wie sich die Dinge so entwickelten.
      
    Das Shuttle setzte sanft auf dem Raumhafen von Principal auf, der planetaren Hauptstadt der Kolonie. Botschafter Pommeroy stieg als Erster aus, gefolgt von Hahlbach, Nogujama und Coltor. Jonathan folgte ihnen. Er musste seinen Kopf einziehen, um sich nicht an der niedrigen Luke zu stoßen.
    Draußen im hellen Sonnenlicht angekommen, blinzelte er heftig. Die Sonne von MacAllister verströmte ein fast doppelt so helles Licht wie die Sonne des Solsystems, weshalb die meisten Außenweltler es bevorzugten, Sonnenbrillen zu tragen. Eine Maßnahme, der er durchaus etwas abzugewinnen imstande war. Nogujama und Coltor hatten ihre bereits aufgesetzt und er machte es ihnen schnell nach, da seine Augen zu tränen begannen.
    Einheimische waren in der Regel daran zu erkennen, dass sie keine Sonnenbrillen trugen. Wer hier geboren wurde, lernte von Anfang an, mit den örtlichen Gegebenheiten zu leben.
    Jonathans Blick wurde von etwas zu seiner Linken angezogen. Dort setzten die beiden Gefechtslandungstransporter auf und die beiden ROCKETS-Teams stiegen munter plaudernd und scherzend aus. Er hatte in der Vergangenheit bereits mit Mitgliedern dieser Spezialeinheit zusammengearbeitet und war immer wieder von ihrer Professionalität und Effektivität erstaunt.
    Dass sie es schafften, derart kompetent zu sein, und gleichzeitig einen solch lockeren Umgang miteinander pflegten, war für ihn immer wieder ein Quell der Verwunderung. In den nächsten Wochen würde er viel mit den ROCKETS zu tun haben. Auf dem Flug zur Planetenoberfläche hatte ihm Coltor eröffnet, dass Jonathans Aufgabe darin bestand, für die Sicherheit der Delegation zu sorgen, und dabei auch den örtlichen Sicherheitskräften Weisung erteilen durfte. Im Prinzip war Coltor Sicherheitschef der Konferenz, doch an Jonathan würde die ganze Arbeit hängen bleiben.
    Er bezweifelte, dass die ROCKETS sich von ihm viel würden sagen lassen. Zunächst einmal waren die Teamchefs beide ranghöher als er und zum Zweiten ließen sich ROCKETS von kaum einem Menschen etwas sagen.
    Deborah fehlte ihm jetzt schon. Die MAD-Offizierin hatte so eine Art an sich, andere Menschen für sich einzunehmen. Leider war sie in einer anderen Mission unterwegs und würde auch so schnell nicht mehr zur Verfügung stehen. Dieses Unwissen über ihren Verbleib machte ihn noch verrückt, aber so liefen die Dinge beim MAD nun mal. Coltor hatte ihm nicht mehr sagen können oder wollen und Jonathan war zu sehr Profi, um nachzufragen.
    Der Ort, an dem die Konferenz stattfinden sollte, war ein kreisrundes Tagungszentrum mit einer durchsichtigen Kuppel als Dach, knapp außerhalb der Stadt, aber direkt neben dem Raumhafen. Ein echter Glücksfall. Das Areal war schnell und einfach abzuriegeln, jedoch für die Konferenzteilnehmer in kürzester Zeit und unkompliziert zu erreichen. Außerdem ließ sich das Gebiet sowohl vom Boden als auch der Luft aus gut kontrollieren.
    Das Tagungszentrum war Teil eines annähernd acht Quadratkilometer großen Gebietes am westlichen Rand von Principal. Es verfügte über zahlreiche Hotels, Restaurants und Bungalows, die man mieten konnte, und alle anderen

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