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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Computer, Spracheingabe!«, sagte er.
    »Aktiviert«, antwortete die neutral klingende Stimme des Computers.
    »Computer, zeig mir alle Daten über einen Offizier namens Colin Grey. Werdegang, familiäre Verhältnisse, familiärer Hintergrund: Ich will alles wissen.«
        
     

5
     
    Die Konferenzteilnehmer versammelten sich, kaum dass die Sonne MacAllisters über den Horizont stieg und die Kolonie in sanftes Licht tauchte.
    Der Konferenzsaal befand sich im Penthouse eines Wolkenkratzers in der Mitte des von der Außenwelt abgeschirmten Kongresszentrums. Dieser Ort war vor allem deshalb ausgewählt worden, damit die einzelnen Delegationen von ihren jeweiligen Hotels bequem per Shuttle auf dem Landebereich auf dem Dach einfliegen konnten.
    Jonathan gingen dieser Colin Grey und Coltors rätselhafte Erklärung nicht mehr aus dem Sinn. Trotz mehrerer Versuche seinerseits hatte Coltor nichts mehr zu dem Thema gesagt und Jonathan zögerte weiterhin nachzuhaken. Wenn Coltor sich zu diesem Punkt nicht näher äußern wollte, hatte dieser sicherlich seine Gründe dafür. Trotzdem beschlich ihn ein unangenehmes Gefühl, was diese Sache betraf. Seine Nachforschungen hatten jedoch einige interessante Dinge über Greys Lebensgeschichte zutage gefördert, die allerdings mehr Fragen aufwarfen als beantworteten.
    Greys Bruder war Sicherheitschef der Mars-Kolonie gewesen, damit erschöpften sich die erhaltenen Informationen auch schon. Alles darüber hinaus war als streng geheim eingestuft, und zwar von David Coltor höchstpersönlich. Wirklich sehr rätselhaft.
    Präsidentin Gabriele Tyler beobachtete mit mildem Interesse, wie die Mitglieder der Delegationen in den Raum strömten und ihre Plätze einnahmen. Die Tische waren in Hufeisenform angeordnet. Jonathan stand mit hinter dem Rücken verschränkten Händen zwei Schritte hinter der Präsidentin. Da er für die Sicherheit mitverantwortlich zeichnete, wusste er, was für ein Problem die Sitzordnung bereits im Vorfeld dargestellt hatte. Man konnte zum Beispiel die Til-Nara auf keinen Fall neben die Nerai setzen und die Meskalno nicht neben die Sca’rith.
    Die Abordnung des Terranischen Konglomerats saß am Bogen des Hufeisens, da Botschafter Pommeroy und die Präsidentin von dort die Gesprächsführung am besten dirigieren konnten. Zur Linken der terranischen Delegation saß die Abordnung der Sca’rith, neben der wiederum die Til-Nara Platz nahmen. Und zur Rechten saßen Meskalno, Asalti und Nerai. In dieser Reihenfolge. Die einzelnen Delegierten beziehungsweise Staatsoberhäuptern hatten das Recht, jeweils drei Sekretäre oder Adjutanten mitzubringen. Im Fall der terranischen Delegation dienten sowohl Botschafter Pommeroy als auch Jonathan selbst und Pommeroys Assistent Hahlbach als Adjutanten der Präsidentin. Sehr zu Jonathans Freude übernahm der Asalti-Offizier Mansu einen dieser Posten bei ihren kleinen Verbündeten. Er hatte letzte Nacht während der Feierlichkeiten ausgiebig mit dem Asalti gesprochen und in dem kleinen Offizier einen erfahrenen und scharfsinnigen Gesprächspartner kennengelernt.
    Nur langsam kam Ruhe in den Saal. Die Delegationen begannen, sich zu setzen, jedoch nicht, ohne sich gegenseitig argwöhnische Blicke zuzuwerfen. Das Meskalno-Oberhaupt schoss aus seinen Augen förmlich Pfeile auf den Sca’rith-König ab. Aus allen neun. Die Til-Nara und Nerai beobachteten sich gegenseitig wachsam und – falls Jonathan sich nicht sehr irrte – feindselig. Als Letztes setzten sich Tyler, Pommeroy, Hahlbach und er selbst. Die Türen wurden geschlossen. Scott Fergusen stellte sich gut sichtbar mit hinter dem Rücken verschränkten Händen hinter die Präsidentin, während sich sein restliches Team im Raum verteilte.
    Währenddessen brachte sich Alan Foulders Team auf dem Korridor vor der Tür in Position und übernahm die Außensicherung des Konferenzsaales. Beide Teams wurden von jeweils zwanzig SES-Agenten unterstützt, die in ihren Anzügen zwar irgendwie fehl am Platz, doch trotzdem bedrohlich wirkten.
    Eine von ihnen war Meredith Sorenson, der Jonathan zur Begrüßung freundlich zunickte. Sie reagierte kaum darauf. Dafür war sie zu sehr Profi. Ihr Augenmerk galt uneingeschränkt ihrem Schützling, doch Jonathan bemerkte trotzdem den Anflug eines Lächelns um ihre Mundwinkel.
    Durch seinen Rang hätte auch David Coltor Anrecht auf einen Platz innerhalb der terranischen Delegation, doch der MAD-Offizier zog es vor, sich diskret und schweigsam in der

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