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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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blieb die einzige. Es gab kein anderes Zeichen. Mit wachsender Frustration blickte sich der Meskalno nach allen Seiten um und nahm langsam die Klaue wieder runter. Sal’mon’dai grinste Quel Thai höhnisch an und murmelte etwas, das sich wie Das war wohl nichts anhörte. Er tat es auf Universal, um sicherzugehen, dass wirklich alle es verstanden.
    »Der Antrag ist abgelehnt«, verkündete Präsidentin Tyler nicht ohne einen Hauch Genugtuung in der Stimme. »Vielleicht können wir nun zum eigentlichen Thema zurückkehren.«
    »Noch nicht«, meldete sich Quel Thai erneut zu Wort.
    Am ganzen Tisch brandeten Seufzer auf.
    »Ja?«, fragte Präsidentin Tyler mit einer Engelsgeduld, für die Jonathan sie nur bewundern konnte.
    »Die Asalti-Schiffe«, hielt Quel Thai ihr vor.
    »Was ist mit ihnen?«, fragte die Präsidentin verwundert.
    »Sie stellen eine grobe Verletzung der Vereinbarungen dar.«
    »Inwiefern?«
    Der Meskalno seufzte großspurig. »Es wurde vereinbart, dass jede Delegation nur sieben Schiffe zur Konferenz mitbringen darf. Eine Ausnahme stellen nur die zwölf terranischen Kreuzer dar, die das Flugverbot für die Dauer der Konferenz überwachen. Die Asalti unterhalten jedoch mehrere Dutzend Schiffe im System. Die Asalti-Schiffe müssen verschwinden.«
    »Das ist doch ausgemachter Blödsinn!«, brauste Mansu auf und nur Sarans warnende Hand auf seiner Schulter hielt ihn zurück, ausfallender zu werden. Der Asalti setzte sich erneut – wenn auch mit deutlichem Widerwillen.
    Tyler schenkte Ratsmitglied Saran einen dankbaren Blick, bevor sie sich an den Meskalno wandte. »Ich fürchte, ich kann Ihrer Argumentation nicht ganz folgen, Oberster Theokrat. Immerhin befindet sich die neue Heimatwelt der Asalti in diesem System. Sie gehen doch sicher nicht davon aus, dass die Asalti das System verlassen und ihre Heimat nur mit minimalem Schutz zurücklassen?«
    Die Mandibeln des Meskalno klickten zunächst und blieben dann in einer offenen Position stehen. Jonathan vermutete, es war das Meskalno-Äquivalent eines Lächelns. »Doch. Genau das erwarte ich. Und ich erwarte von den Menschen, dass die strikte Einhaltung der Vereinbarung durchgesetzt wird. Die Asalti dürfen für die Dauer der Konferenz sieben Schiffe im System unterhalten. Wie alle anderen. Nicht mehr.«
    Präsidentin Tyler musterte Quel Thai mit wachsender Frustration. Der Meskalno schien nicht bereit, sich mit seiner vorangegangenen Niederlage abzufinden, sondern schien einen Weg gefunden zu haben, die Konferenzteilnehmer trotzdem zu treffen und gleichzeitig den eigenen Willen durchzusetzen. Ein stures Verhalten, das auf wenig Gegenliebe stieß. Jonathan schüttelte innerlich den Kopf. Wie konnte man denn nur so verbohrt sein?
    »Ich halte es nicht für sinnvoll, ausgerechnet auf dieser Regel zu beharren.« Die Präsidentin schüttelte vehement den Kopf. »Sie wissen, was mit dem ursprünglichen Heimatplaneten der Asalti passiert ist. Von diesem Volk jetzt zu verlangen, das System zu verlassen, wäre unangemessen und offen gestanden auch grausam.«
    »Und wir würden uns ohnehin weigern«, schloss sich Mansu den Ausführungen an.
    Jonathan verfolgte die Diskussion einigermaßen interessiert. Vor allem den Anführer der Meskalno-Delegation bedachte er mit einer intensiven Beobachtung. Der Insektoide wirkte arrogant und von sich selbst sehr überzeugt. Und Jonathan vermutete, dass die Forderung der Meskalno nach dem Abzug der Asalti-Schiffe lediglich ein politisches Manöver darstellte.
    Dem Meskalno war es an und für sich vollkommen gleichgültig, ob die Raumstreitkräfte der Asalti im System verweilten oder nicht. Genauso war es ihm egal gewesen, ob die Asalti von der Konferenz ausgeschlossen werden oder nicht. Dies alles diente nur dem Zweck, sich innerhalb der Konferenz durchzusetzen und eine gewisse Machtbasis zu etablieren, um für die in den nächsten Tagen folgenden Verhandlungen eine günstige Ausgangsbasis einzurichten. Es stellte einfach nur Imponiergehabe dar.
    Jonathan hielt derlei unvernünftige und hinterlistige Winkelzüge für unwürdig und erbärmlich. Er rief sich jedoch ins Gedächtnis, dass er es hier mit Politikern zu tun hatte. Und soweit er dies beurteilen konnte, gehörte Vernunft nicht unbedingt zu deren hervorstechendsten Charakterzügen.
    »Ich verspreche Ihnen, unsere Streitkräfte werden den Orbit von Neu-Asalti nicht verlassen«, bemühte sich Mansu um eine gütliche Lösung.
    »Das reicht uns nicht«, beharrte Quel Thai,

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