Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
nur auf einer Seite: auf der der Meskalno.«
    »Und wenn Sie sich irren?«, hielt Tyler dagegen. »Falls die Ruul tatsächlich gewinnen sollten, stehen Sie allein da.«
    »Ich wiederhole: Das sind alles nur Spekulationen.«
    »Mag sein, aber fundierte. Die Ruul sind an einem friedlichen Miteinander nicht interessiert. Sie haben bisher jedes Volk angegriffen, auf das sie trafen.«
    »Wir Meskalno sind kein kriegerisches Volk …«
    Sal’mon’dai schnaubte erneut spöttisch auf. Seine zwei Adjutanten gaben ein unterdrücktes Geräusch von sich, das bei den Sca’rith das Äquivalent eines Kicherns darstellte.
    Quel Thai durchbohrte den Sca’rith mit Blicken. »Wir kämpfen nur, um unsere Interessen zu schützen.«
    Jonathan bekam den deutlichen Eindruck, dass die letzte Bemerkung eher an Sal’mon’dais Adresse gerichtet war als an die der Präsidentin.
    »Ich wiederhole mich nur ungern«, ein stählerner Unterton schlich sich in Präsidentin Tylers Stimme. »aber die Ruul griffen bisher jedes Volk an, auf das sie trafen, sogar die friedlichen Asalti, die noch nie jemanden bedrohten.«
    Quel Thai warf den drei Asalti neben sich einen verächtlichen Blick zu, als würde er deren Anwesenheit zum ersten Mal überhaupt wahrnehmen.
    »Ihre Ausführungen bringen mich gleich zum nächsten Thema«, fuhr der Oberste Theokrat der Meskalno fort. »Was machen die hier?«
    Tyler runzelte verwirrt die Stirn. »Wer? Die Asalti?«
    »Ja. Wir betrachten deren Anwesenheit hier als Affront.«
    »Ich verstehe nicht ganz …«
    »Die Asalti besitzen keinen Heimatplaneten mehr. Sind ein vertriebenes Volk. Es ist undenkbar, dass sie eine gleichwertige Position bei dieser Zusammenkunft einnehmen.«
    Tyler strafte den Meskalno mit einem eisigen Blick. »Die Asalti sind enge Verbündete meines Volkes, Theokrat. Sie sind auf meine Einladung hier und sie nehmen hier die gleiche Stellung ein wie jeder andere von uns.«
    »Tatsächlich? Das wundert mich etwas. Ohne die Asalti wäre die Invasion gar nicht möglich gewesen und wir stünden jetzt nicht vor einem derartigen Problem.«
    Mansu sprang von seinem Stuhl auf, der durch den Schwung der Bewegung nach hinten überkippte. »Das ist ungeheuerlich!«
    Ratsmitglied Saran bedeutete dem Asalti-Offizier, sich zu beruhigen und wieder zu setzen. Einer der Kellner eilte herbei, um Mansus Stuhl wieder aufzustellen, und der kleine Asalti kam – wenn auch zögernd – der Aufforderung nach.
    »Theokrat Quel Thai«, begann Saran überraschend zu sprechen. »Es ist wahr, dass es ohne mein Volk diese Invasion nicht gäbe. Es zu leugnen, wäre töricht. Doch taten wir es freiwillig? Ein klares Nein. Mein Volk wurde in den Dienst der Ruul gezwungen, brutal unterjocht. Milliarden meines Volkes sind jetzt an Bord ruulanischer Schiffe, missbraucht und versklavt. Und auch wenn ich den Wunsch Einzelner nach Vergeltung und Widerstand nicht teile, so kann ich doch den Drang nachempfinden, unser Volk zu schützen. Und zu keinem anderen Zweck wurde diese Konferenz ins Leben gerufen. Sie soll Leben retten. Damit kein anderes Volk unser Schicksal teilen muss. Also, wenn Präsidentin Tyler redet, sollten Sie besser gut zuhören.«
    Quel Thai betrachtete das Ratsmitglied der Asalti mit wachsender Verachtung. »Gesprochen wie eine wahre Marionette. Ihr seid ein Volk ohne Heimatplaneten, seid nur geduldet bei den Menschen und auf deren Mitleid und Mildtätigkeit angewiesen.«
    »Schon möglich«, hielt Saran ihm entgegen. »Doch falls die Menschheit fällt, wer wird Ihnen und Ihrem Volk Mitleid und Mildtätigkeit erweisen? Es wird niemand mehr da sein und nur Stille und die Kriegsschreie der Ruul werden auf Ihre Bitten um Hilfe antworten.«
    Der Meskalno zitterte vor Zorn. »Ich lasse mich nicht von dem Mitglied einer so mickrigen Spezies zurechtweisen. Ich verlange eine offizielle Abstimmung über den Ausschluss der Asalti an dieser Konferenz.«
    Der Meskalno sah sich auffordernd in der Runde um. Präsidentin Tyler gelang es gerade noch, nicht abfällig die Augen zu verdrehen, und selbst die Til-Nara und Nerai schienen von dem Theokraten gelinde gesagt genervt zu sein. Und die brachte normalerweise nichts so leicht aus der Ruhe.
    Doch der Theokrat hatte einen Antrag gestellt. Und die Formalitäten mussten gewahrt bleiben.
    »Wie Sie wünschen«, antwortete Tyler gepresst. »Wer dafür ist, die Asalti auszuschließen, gibt nun bitte ein Zeichen.«
    Eine der Klauen des Theokraten schoss augenblicklich nach oben – und

Weitere Kostenlose Bücher