Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)
indem sie seinen Mörder vom Himmel fegte.
Ein Trio Reaper tauchte über ihnen auf und eröffnete augenblicklich das Feuer. Parduccis Schilde schillerten, als die ruulanischen Geschosse darauf einschlugen. Der Energieschirm hielt, doch auf der Statusanzeige ihres Jägers fiel die Energieanzeige auf unter zehn Prozent. Sie flog ein hastiges Ausweichmanöver, um die Verfolger abzuschütteln. Harper blieb die ganze Zeit über dicht an ihrem Heck.
Der Luftkampf über der Heimat der Asalti entwickelte sich immer mehr zu Dutzenden und Hunderten von Einzelgefechten.
Die Piloten der Lydia schlugen sich überaus tapfer. Ihr fliegerisches Können gepaart mit den Fähigkeiten der Zerberusse war eine harte Nuss für die Ruul. Die Verluste des Gegners stiegen mit jeder Minute. Den Slugs hingegen kam ihre zahlenmäßige Überlegenheit zugute. Die terranischen Jäger verzeichneten bereits Verluste von knapp zwanzig Prozent, Tendenz steigend.
Die Wolverines bestanden bereits selbst nur noch aus sieben Maschinen. Wenn nicht bald etwas geschah, würden die Ruul sie überwältigen.
Kerrelak beobachtete voller Genuss auf einem Bildschirm den Angriff auf Neu-Asalti und er konnte sich ein freudiges Lachen nicht verkneifen. Falls das Kriegsglück ihm heute gewogen war, würde er die Arbeit, die er vor so vielen Jahren begonnen hatte, beenden. Dies war zwar nicht offizieller Teil der Operation, doch Kerrelak war durchaus bereit, dies als Bonus zu betrachten. Mit seiner Niederlage im Asalti-System hatte sein Niedergang begonnen.
Heute ist Zahltag. Seine Lippen verzogen sich zu einem noch gehässigeren Lächeln.
»Mein Herr?«, sprach ihn der Captain seines Flaggschiffes an. Sein Name war Veral’nar-nedai.
Kerrelak brachte seine Miene zur Räson und sah auf. »Was gibt es?«
»Einige feindliche Schiffe rücken gegen Neu-Asalti vor und nehmen eine Verteidigungsposition im Orbit ein.«
»Ist das so?«, fragte Kerrelak. »Das werden meine Asalti-Freunde sein, die herbeieilen, ihre Welt zu beschützen.« Er lachte erneut. »Großartig. Dann werden wir jetzt losschlagen. Gib den Befehl zum Angriff.«
Zwischenspiel 1
Auf dem Planeten breitete sich Panik aus. Obwohl ein allgemeines Startverbot verhängt worden war, weigerten sich einige Kapitäne ziviler Schiffe, sich daran zu halten. Sie wussten ganz genau, dass es auf dem Planeten nicht genug Soldaten und im System nicht genug Schiffe gab, um das Verbot wirkungsvoll durchzusetzen. Alle waren mit wichtigeren Aufgaben beschäftigt. Sollten einzelne Kapitäne tatsächlich so verrückt sein, zu starten und ihr Glück zu versuchen, dann sollte es eben so sein.
Also machten sie ihre Schiffe startklar und bereiteten sich darauf vor, die Blockade der Invasionsflotte zu durchbrechen. Einige verkauften sogar Tickets für ihre Schiffe an alle jene, die bereit waren, zu horrenden Preisen eine Passage aus dem System zu erstehen, so gering die Chance auf ein Entkommen auch war.
Dass sich ruulanische Schiffe im System befanden, hatte rasend schnell die Runde gemacht und viele Menschen waren schier wahnsinnig vor Angst. Alle wussten, was geschehen würde, sollten die Slugs das System übernehmen. Sie alle kannten die Horrorgeschichten über die Slugs und ihre halborganische Technologie. Niemand wollte so enden.
Logik und Verstand wurden ersetzt durch Egoismus und Brutalität. Der Andrang an den Schiffen, die bereit waren, den Versuch des Durchbruchs zu wagen, war hoch.
Eines dieser Schiffe war die Lavierré’s Pride .
Ein hochtrabender Name für einen altersschwachen Frachter, der offenbar nur von Rost, Spucke und frommen Wünschen zusammengehalten wurde. Trotzdem drängten sich verzweifelte Menschen um die Gangway, um einen der wenigen begehrten Plätze zu ergattern. Und Captain Lavierré verdiente sich eine goldene Nase.
Eine der Personen, die unbedingt vom Planeten runterwollte, war ein besonders brutales Exemplar der Spezies Mensch. Er arbeitete sich unter Einsatz seiner Ellbogen durch die Menge und es war ihm völlig egal, wen er dabei umstieß. Alte, Frauen, Kinder – Hauptsache, er kam voran.
Das Einzige, worum er sich kümmerte, war sein verletztes Handgelenk. Das war stark bandagiert und geschient. Er hielt schützend seine andere Hand davor, während er mit seinen Ellbogen nach allem stieß, was ihm auch nur entfernt in die Quere kam.
Mick, der kleine Handlanger Karls, war zu dem Schluss gelangt, dass Feigheit der bessere Teil der Tapferkeit war. Seine Zeit
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