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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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jeder militärischen Logik. Die Angriffswelle bestand aus etwa siebzig Schiffen der Rebellen, umgebauten Frachtern der Kinder der Zukunft. Sie wurden nur von etwa dreißig ruulanischen Schiffen begleitet, hauptsächlich Typ-8-Kreuzer. Die Symbole der drei Schlachtträger hoben sich deutlich aus der Mitte der Formation hervor. Sie stellten die einzige Bedrohung dar und mussten schnellstmöglich eliminiert werden.
    Die sieben Schiffe der Asalti, die noch im System verblieben waren, positionierten sich in der Nähe ihrer Heimatwelt, um mit gezielten Schüssen ihrer Bordkanonen die Flut feindlicher Reaper, die ihre Welt belagerten, auszudünnen. Zwischen Asalti und Til-Nara standen etwas verloren die Meskalno. Man merkte schnell, dass es sich bei ihnen zwar um kampf-, doch nicht um kriegserprobte Besatzungen handelte.
    Sie mochten sehr versiert darin sein, ihre Handelsrouten gegen einfallende Sca’rith zu verteidigen, doch eine militärische Situation zu erkennen und zu analysieren, überstieg ihre Fähigkeiten bei Weitem. In einer solchen Position waren sie extrem verwundbar. Sie befanden sich zu weit von allen verbündeten Einheiten entfernt, um im Bedarfsfall Hilfe erwarten oder leisten zu können.
    Admiral Coltor erkannte die exponierte Lage der Meskalno ebenfalls und beorderte sie näher zu den Asalti. Vincent haderte etwas mit der Entscheidung. Er verstand zwar den Beweggrund des Admirals – die Asalti konnten jede Hilfe gebrauchen, die sie bekommen konnten –, doch die erhebliche Feuerkraft der Meskalno-Schiffe hätte auch ihrer Kampflinie gutgetan. Das war jedoch die Problematik jeder Verteidigung eines stationären Ziels gegen eine gut bewaffnete mobile Truppe: Es gab zu viele Punkte, die geschützt werden mussten, und meistens zu wenige Schiffe und Truppen, um ausreichend Schutz zu gewährleisten.
    Vincent zuckte die Achseln. Eigentlich spielte es auch keine große Rolle. Die Ruul und ihre menschlichen Verbündeten verfügten über genügend Schiffe, um bequem beide Ziele angreifen und durch ihre bloße Übermacht niederwalzen zu können. Was ihn zum vorliegenden Problem zurückbrachte. Die Hauptstreitmacht der Slugs wartete außerhalb des Schwerkraftfeldes des Systems. Kein Kommandeur entsandte weniger Truppen, als er befehligte, in ein schweres Gefecht, jedenfalls nicht ohne guten Grund. Ivanov hatte vielleicht recht und sie testeten erst die Verteidigung. Dass die Mehrzahl der angreifenden Schiffe aus umgebauten Frachtern bestand, stützte diese These noch. Die Ruul schonten ihre eigenen Einheiten und verheizten lieber die Rebellenschiffe. Vincent hätte es an deren Stelle ebenso gehandhabt. Trotzdem fühlte er in jeder Faser seines Körpers, dass dies nicht die ganze Wahrheit sein konnte. Seine Erfahrung sagte ihm, es steckte noch etwas anderes dahinter.
    »Feindliche Einheiten in zweiunddreißig Minuten in Reichweite«, meldete Ivanov. Auf der Brücke der Lydia herrschte inzwischen angespanntes Schweigen. Jedes Mitglied der Brückencrew konzentrierte sich ganz auf seine Aufgaben, um nicht über die Möglichkeit des baldigen Todes nachdenken zu müssen.
    »Noch zwanzig Minuten.«
    »Mündungsklappen öffnen. Zielvektoren an die Flak-Besatzungen übermitteln. Flächenbeschuss auf Admiral Coltors Befehl hin.«
    »Aye-aye, Sir.«
    »Zwölf Minuten.«
    Diesen Teil einer Schlacht hasste Vincent am meisten: das Warten auf den Paukenschlag, das Warten auf das Eintreffen der ersten feindlichen Geschosse, die Meldungen der Schäden, die Meldungen über erste Opfer. Er fragte sich, wie viele Mitglieder seine Besatzung den heutigen Tag wohl überleben würden. Würde er ihn überleben? Oder Ivanov? Vincent schob den ungewollten Gedanken beiseite. So etwas lenkte nur ab. Und Ablenkungen brachten den Tod.
    »Maximale Gefechtsentfernung erreicht, Sir«, meldete Ivanov eifrig.
    Vincent warf der ComStation einen ungeduldigen Blick zu. »Nachrichten von der Kronos ?«
    »Nein, Sir.«
    »Verdammt, worauf wartet der Kerl nur?«, flüsterte Vincent, sodass nur Ivanov ihn hören konnte. Sein XO zuckte lediglich ratlos mit den Schultern.
    Die feindliche Angriffswelle rückte unbeirrt näher. Nicht nur das, sie teilte sich sogar auf. Die Hälfte der feindlichen Schiffe rückte gegen Neu-Asalti vor. Vincent knirschte mit den Zähnen. Er hoffte, die Asalti und Meskalno würden dem Angriff standhalten können.
    Endlich drehte sich der Lieutenant an der ComStation um. »Feuerbefehl vom Flaggschiff. Feuern nach eigenem Ermessen

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