Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sandner und die Ringgeister

Der Sandner und die Ringgeister

Titel: Der Sandner und die Ringgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Krause
Vom Netzwerk:
Bogenhausen.
    »Josef, bist du aufnahmefähig, alles klar?«, fragt der Schachner.
    »Jaja, Synergieeffekte.«
    »Deinen Holländer hams wohl ganz schön zugerichtet? Und dich auch?«
    Wenn ihm jetzt ein Grinsen auskommt, fällt der Watschnbaum um, denkt sich der Sandner, ganz alte Zeiten. Er versucht sich zu konzentrieren.
    »Und was meinst du jetzt dazu, synergetisch betrachtet?«
    »Wenn sie ihm den Arsch verbrannt haben, heißt das, er soll sich nicht hinsetzen und faulenzen, sondern das Geld ranschaffen. In Bewegung bleiben«, sagt die Blondine. Ein dunkles, knurrendes Organ hat sie, und das »Arsch« zischt tonlos aus ihrem Mund.
    »Spielschulden?«
    »Spielschulden und vielleicht dabei noch ein paar Drogen bestellt. Verlieren und dabei noch Schnee reinziehen ist ein teurer Spaß. Alles Hypothese, versteht sich.«
    »Habts ihr Kandidaten, die auf Hintern vom Grill stehen?«
    »Scho«, meint der Schachner, »aber deine beiden Freunderl sind wahrscheinlich auf dem Weg in den Balkan oder sonst wohin, da sieht’s düster aus. Die täten auch schön das Maul halten, sonst wär das schlecht für ihre Gesundheit. Das kennen wir schon. Hams dich arg zammfallen lassen, sag?«
    Sandners Züge sind aus Marmor gehauen, da entgleist nichts. Klassische Sandnerbüste.
    »Kommt vor, so is das Leben. Wie schaut’s mit möglichen Auftraggebern aus? Des waren doch keine Schläger mit eigenem Antrieb.«
    »Ja, der Auftraggeber. Da gibt’s vielleicht ein Interesse, eine Motivation aus den richtigen Kreisen, den uns zu servieren. Da setzen wir an. Da geht es ja um Marktanteile, ums Geschäft. Wenn der weggeräumt ist, setzt sich ein anderer an den Gabentisch. Und ein Toter ist ja immer lästig.«
    »Und was mach ma jetzt, schauts ihr die an oder wir?«
    »Wir – und wenn ihr was erfahrts, kriegen wir es.«
    »Freilich. Und wenn ihr einen Namen habt, möchten wir schon auch mitkartln.«
    »Sicher. Das versteh ich doch. Wer lässt sich schon gern so bös traktieren. Du solltest vielleicht ins Krankenhaus.«
    »Schmarrn, ich hab halt nicht aufgepasst. Selber schuld. Wenn man sich deppert anstellt, kriegt man halt amal auf die Goschen.«
    »Kommst du, Ruth?«, wendet sich der Gernot etwas zu schrill an seine Mitarbeiterin. Als hätte er sein Zamperl herpfeifen wollen, bei Fuß, Ruth! Auf der Macht wollte er ein wenig ausreiten, aber für den Sandner hat es sich angehört, als käme er gar nicht erst in den Sattel. Mochte an der Stimme liegen, von der du immer erwartest, dass sie gleich ins Falsett kippt.
    Die Spusi packt zusammen, und die Walther studiert ungerührt den Hintern des van Leyden ganz aus der Nähe, bevor er hinausgetragen wird.
    »Ich schick dir gern ein Buidl, Vergrößerung, Hochglanz, wenn du drauf stehst«, meint der Kare zu ihr.
    »Mach das, solang es keines von dir ist, meine Sammlung ist exklusiv«, schnurrt sie.
    Dem Sandner wirft sie noch einen langen Blick zu, lächelt kokett. Geübte Unergründlichkeit hinter dicken Gläsern, bevor sie zur Treppe stöckelt.
    Er muss sich wieder setzen. Sein Kopf gibt den Amboss für einen imaginären Schmied, Schlag auf Schlag spürt er.
    Im rechten Licht betrachtet, geht es ihm jedoch ganz kommod. Das hätte ins Auge gehen können. Ein armer Hund, der van Leyden.
    »Soll ich dich heimfahren?« Der Kare ist der Erste, der nicht über das Krankenhaus palavert.
    »Die Handyverbindungen brauchen wir, vom van Leyden.«
    »Jaja – und was ist jetzt?«
    »Wer verhört den Sobotnik und den Auerhammer?«
    »Die Sandra und ich nachert. Bist jetzt zufrieden?«
    »Da wird der Wenzel drei Kreuze schlagen, dass unser Menschenfreund Auerhammer ned einem groben Klotz wie mir ausgeliefert ist. Pass auf, ned dass ihr ihn zum Greinen bringts.«
    »Jaja, fahr ma?«
    »Wie schaugst du mich eigentlich an? So mitleidig, wie einen senilen Deppen, und hör auf mit dem Jaja.«
    »Ja – ich mein, das läuft, der Hartinger hat grad einen Zeugen aufgetan, der den Weiß Samstagnacht draußen vor der Halle gesehen hat. Gestritten soll er haben mit jemandem.«
    »Was treibt der sich dann hier herum?«
    »Vielleicht haben wir uns Sorgen gemacht, ob dir das jetzt passt oder nicht, Kruzifünferl.«
    »Kare, das gefällt mir gar ned, das schaut so aus, als ob die beiden Tode nix miteinander zu tun haben, aber ist das ein Zufall, wenn nacheinander zwei aus der Band ins Gras beißen?«
    »Dem Wenzel gefällt die Theorie, dass den Weiß ein Psycherl derschlagen hat.«
    »So wie unser rabenschwarzes

Weitere Kostenlose Bücher