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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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wie sich seine wulstigen Finger darum schlossen. Sie machte einen Schritt zurück.
    Plötzlich riss er den Gewehrkolben hoch. Sie taumelte nach hinten, in die Finsternis hinein, und die Tür schlug mit einem lauten Knall zu.
     
    Jacks Telefon klingelte, und überrascht las er die Nummer auf dem Display. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er sich nach Lucy hätte erkundigen sollen, nachdem er das von Brady gehört hatte.
    »Alles in Ordnung?«
    »Wie nett, dass du dich meldest«, sagte sie. »Ja, mir geht’s gut.«
    »Tut mir leid, Lucy, aber hier geht es drunter und drüber. Ich bin unterwegs zu …«
    »Ich weiß, wo du bist. Bei mir in der Küche hängt ein Deputy des Sheriffs herum, der seit zehn Minuten wie ein Irrer telefoniert. Die Lage scheint sich zuzuspitzen.«
    Jack kam in einer Kurve kurz ins Schlingern, und Carlos hielt sich am Armaturenbrett fest. Die Abzweigung musste jeden Moment kommen.
    »Ich habe einen freundschaftlichen Rat für dich, Jack.«

    Er ging ein bisschen vom Gas, damit er die Stelle nicht verpasste. Es konnte nicht mehr lange dauern …
    »Wir sind doch noch Freunde, oder?«
    Scheiße . »Lucy, das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Ich rufe dich später zurück.«
    »Vielleicht gibt es kein Später, wenn du das tun wirst, von dem ich glaube, dass du es vorhast.«
    »Hä?«
    »Du befindest dich doch auf einer Art Kreuzzug, oder? Die schöne Maid retten. Eine alte Schuld begleichen. Und dir den Schädel wegpusten lassen.«
    »Lucy …«
    »Sei still, Jack, Ich kenne dich. Wahrscheinlich besser als irgendjemand sonst. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass er es nicht wert ist. Deinen Job hast du schon verloren, schmeiß bitte nicht auch noch dein Leben weg. Das FBI soll ihn sich schnappen, und eines Tages werden wir zusehen, wie er hingerichtet wird. Aber bitte mach jetzt keinen Blödsinn, kein Mensch erwartet, dass du dich zum Helden aufschwingst.«
    »Links!«, rief Carlos.
    Jack stieg auf die Bremse und knallte mit dem Kinn auf das Lenkrad, als der Pick-up abrupt zum Stehen kam. »Scheiße!«
    Lucy seufzte. »Du hast noch nie auf einen guten Rat gehört.«
    »Das stimmt nicht.« Er wendete rasch, fuhr bis zu Vipers Briefkasten und hielt an. Er fluchte im Stillen. Wenn er die Spur selbst verfolgt hätte, dann hätte er dieses ganze Fiasko vielleicht verhindern können.
    »Wahrscheinlich ist dir nicht ganz klar, was das bedeutet, Jack, aber ich liebe dich wirklich. Ich möchte, dass du glücklich
bist. Ich möchte selbst glücklich sein. Dich an eine andere zu verlieren, darüber komme ich hinweg, aber nicht darüber, auf deine Beerdigung zu müssen.«
    Jack stellte den Motor aus. Lucy hatte wirklich ein Händchen für das richtige Timing. »Ich muss los. Und bitte, du musst meine Beerdigung noch nicht planen. Es wird alles gutgehen.«
    Das hoffte er zumindest.
    »Vielleicht«, sagte sie mit Bitterkeit in der Stimme. »Ich bin allerdings von Natur aus pessimistisch.«
     
    Fiona lag auf dem Teppich und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Sie war auf ihren Arm gefallen. Er tat weh, ziemlich weh. Sie glaubte zwar nicht, dass er gebrochen war, aber morgen hatte sie bestimmt einen riesigen Bluterguss.
    Wenn es überhaupt ein Morgen für sie gab.
    Sie setzte sich auf und versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Wenn sie nur etwas sehen könnte und ihre Arme nicht gefesselt wären. Im Korridor hatte eine schwache Funzel gebrannt, von der sie hier im Zimmer nur einen grauen Streifen unter der Tür erkennen konnte. An der gegenüberliegenden Wand waren schwache Lichtstreifen zu sehen, die durch eine Jalousie drangen. Aber irgendwo hier musste es einen Lichtschalter geben, wahrscheinlich neben der Tür. Sie robbte dorthin und schob sich, den Rücken gegen die Wand gedrückt, daran hoch. Mit der unverletzten Schulter streifte sie über die Rigipswand, bis sie endlich einen Lichtschalter spürte. Sie kippte ihn mit dem Kinn nach unten.
    Nichts.
    In diesem Moment hörte sie ein leises Pochen ganz in ihrer Nähe.

    »Brady?«, zischte sie.
    Wieder ein Pochen.
    »Brady, wo bist du?« Sie folgte dem leisen Geräusch, bis sie mit der Schulter an einen weiteren Türrahmen stieß. Vielleicht ein Einbauschrank. Oder eine Badezimmertür. Sie drehte sich um und tastete mit den Händen über das Holz, bis sie den Türknauf fand. Vorsichtig drehte sie daran.
    Die Tür war glücklicherweise nicht abgeschlossen. »Brady, ich bin’s, Fiona. Bist du das?«
    Sie hörte ein Ächzen, und dann stieß etwas gegen

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