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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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der Wange. Er hob die Hand, um ihn mit dem Daumen wegzuwischen, und da war
es wieder – das Gefühl, einen leichten elektrischen Schlag versetzt zu bekommen.
    Sie wich zurück. »Danke. Aber ich gehe nicht mit Polizisten aus.«
    Er lachte und hakte die Daumen in seine Gürtelschlaufen. »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    Er zuckte die Achseln. »Na gut, dann nennen Sie es eben anders. Wie wäre es mit Nahrungsaufnahme. Das tun Sie doch, oder?«
    Er konnte sehen, dass sie angestrengt nachdachte, nach einer Ausrede suchte. »Ich dachte, Sie haben alle Hände voll zu tun mit der Ermittlung.«
    »Jeder muss hin und wieder seine Energiereserven auffüllen. Und ich für meinen Teil habe jetzt seit« – er warf einen Blick auf seine Uhr – »vierzehn Stunden nichts mehr gegessen. Es gibt ein recht gutes Lokal gleich nebenan.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe, wandte den Blick ab.
    »Kommen Sie schon.« Er lächelte. »Wir gehen nur rasch einen Happen essen. Ich sorge dafür, dass Sie um zehn im Bett liegen.«
    Sie legte den Kopf schief, offensichtlich fand sie die Anspielung nicht sehr witzig. Doch gleich darauf entdeckte er auf ihrem Gesicht den Hauch eines Lächelns, und er spürte plötzlich ein heißes Verlangen nach ihr. Wie verführerisch sie war – diese roten Lippen und die glatte, helle Haut. Aber seit wann musste er sich dermaßen ins Zeug legen, um eine Frau dazu zu überreden, mit ihm auszugehen?
    Er trat näher zu ihr. »Das war ein Witz«, log er.
    Sie sah zu ihm hoch, immer noch auf der Hut. »Ein rascher Happen. Ich muss morgen früh aufstehen und nach Hause fahren.«

    »Versprochen«, sagte er. »Ich würde nie zulassen, dass sich eine Frau bis spät in der Nacht auf der Straße herumtreibt.«

KAPITEL 5
    Fiona lief das Wasser im Mund zusammen, kaum dass sie das Becker’s betreten hatte. Es war dunkel und warm, und es roch nach frisch gerösteten Zwiebeln.
    Jack wartete nicht, bis man ihnen einen Tisch zuwies, sondern führte sie direkt zu einer Nische im hinteren Teil des Lokals. Fiona ließ sich auf der glänzenden Holzbank nieder, froh, nach den vielen Stunden, die sie stehend vor ihrer Staffelei verbracht hatte, endlich zu sitzen.
    Aus dem Hinterzimmer drang ein lauter Knall und jemand rief etwas.
    »Wird hier auch Billard gespielt?«, fragte sie.
    »Hier gibt es alles: Essen, Trinken, Poolbillard. Draußen ist auch noch ein Biergarten, aber der ist zu der Jahreszeit geschlossen. Im Sommer haben wir samstags Livemusik.«
    »Klingt nett«, sagte Fiona. Sie mochte zwar kein Bier, aber Essen und Musik klang verlockend. Das Lokal war an diesem Abend ziemlich gut besucht, ein gutes Zeichen, wie sie fand.
    Eine Kellnerin kam an ihren Tisch, um ihre Getränkebestellung aufzunehmen. Da Jack in Jeans und einem verwaschenen schwarzen Sweatshirt bei ihr im Motel erschienen war, nahm Fiona an, dass er heute Abend freihatte.

    »Weißwein, bitte«, sagte sie.
    Die Kellnerin runzelte die Stirn. »Ich muss mal sehen, was wir dahaben.«
    Jack schenkte der Frau ein entschuldigendes Lächeln und bestellte ein Budweiser.
    Sobald sie verschwunden war, sah Fiona ihn fragend an. »Ich dachte immer, Weißwein gehört zur Grundausstattung.«
    »Hier in der Gegend bedeutet Grundausstattung Bier.«
    Sie verzog das Gesicht. »Ich mag kein Bier.«
    Er schüttelte den Kopf und schlug die Speisekarte auf. »Sagen Sie jetzt bloß nicht, dass Sie auch noch Vegetarierin sind, dann stecken wir nämlich wirklich in der Klemme.«
    Fiona überflog die Speisekarte. Hauptsächlich Würstchen und Kartoffeln, gebratene Hühnerbrust, Hamburger. Beim Gemüse konnte man zwischen Sauerkraut und Sauerkraut wählen. Als die Kellnerin zurückkam, bestellte Fiona den Salat mit gebratenen Hähnchenstreifen, ohne Huhn.
    »Das ist alles?«, fragte Jack, als die Kellnerin wieder weg war. »Sie kommen den langen Weg hierher und lassen sich von uns nicht mal mit ein bisschen Cholesterin füttern?«
    »Ich mag Salat.«
    Er stieß mit seiner Bierflasche leicht gegen ihr Weinglas. »Ich schätze, man kann die Frau aus Kalifornien entfernen, aber nicht Kalifornien aus der Frau.«
    Sie lächelte und musste daran denken, dass ihr Großvater sie auch immer damit aufgezogen und als Westküstlerin bezeichnet hatte. Sie fragte sich, was Jack wohl sagen würde, wenn sie ihm erzählte, dass sie die ersten sieben Jahre ihres Lebens im texanischen Wimberley verbracht hatte, einem Ort, der gerade mal ein Drittel so groß wie
Graingerville war und von seinen Einwohnern als

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