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Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

Titel: Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ende
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Jahrhunderten an diese Nacht erinnern - an die Nacht, in der die große Katastrophe ausbrach!«
    »Und niemand wird wissen«, kreischte sie, »woher das ganze Unheil kam!«
    »Nein, niemand«, johlte er, »denn wir beide, du, Tyti, und ich - wir stehen da, rein wie die Unschuldslämmer!«
    Und sie fielen sich in die Arme und hopsten herum. Sämtliche Gläser und Tiegel im Raum begannen, einen schrillen, mißtönenden Totentanz-Walzer zu spielen, die Möbel stampften mit den Beinen, das grüne Feuer im Kamin loderte rhythmisch, und auch der ausgestopfte Haifisch an der Wand klappte im Takt mit seinem eindrucksvollen Gebiß.

»He, Käterchen«, flüsterte Jakob, »ich glaub’, mir wird schlecht. Mir is’ so komisch im Kopf.«
    »Mir auch«, antwortete Maurizio ebenso leise, »das macht diese Musik. Wir Sänger haben nämlich sehr empfindsame Ohren.«

    »Katzen vielleicht«, meinte Jakob, »unsereinem macht keine Musik was aus.«
    »Vielleicht kommt es auch von dem Betäubungsmittel«, vermutete der kleine Kater.
    »Bei dir vielleicht, aber doch nicht bei mir«, raunte der Rabe. »Bist du wirklich ganz sicher, daß du richtig gelesen hast, was auf der Tonne steht?«
    »Warum?« fragte Maurizio ängstlich.
    »Vielleicht is’ das Zeugs giftig, in dem wir da hocken.«
    »Was!? Du meinst, wir sind schon verseucht?«
    Der kleine Kater wollte vor Entsetzen spornstreichs aus der Tonne springen. Jakob hielt ihn fest.
    »Halt! Doch nicht jetzt! Wir müssen warten, bis die zwei da weg sind, sonst is’ alles aus.«
    »Und wenn sie überhaupt nicht Weggehen?«
    »Dann«, schnarrte der Rabe düster, »wird’s eben ein böses Ende nehmen.«
    »Verzeih mir !« hauchte der kleine Kater zerknirscht.
    »Was soll ich verzeihen?«
    »Ich kann überhaupt nicht lesen.«
    Eine Weile war es still, dann schnarrte Jakob: »Ach, wär’ ich doch nur bei Tamara im Nest geblieben.«
    »Ist das wieder eine andere?« fragte Maurizio.
    Aber Jakob antwortete nicht.

Zauberer und Hexe waren auf ihre Stühle gesunken und versuchten, wieder zu Atem zu kommen. Ab und zu stieß ihnen beiden noch ein böses Kichern auf. Irrwitzer putzte seine dicke Brille, deren Gläser angelaufen waren, mit dem Ärmel seines Schlafrocks; Tyrannja tupfte sich mit einem Spitzentüchlein vorsichtig, um die Schminke nicht zu verwischen, den Schweiß von der Oberlippe.
    »Ach, übrigens, Bubi«, sagte sie beiläufig, »du hast da eben mehrmals von >wir< und >uns< gesprochen. Nur, daß wir uns da nicht mißverstehen: Ich brauche zwar deinen Teil der Rolle und deine Hilfe als Experte, aber dafür wirst du ja mehr als gut bezahlt, nicht wahr? Trinken und wünschen werde ich natürlich allein. Damit hast du nichts zu tun.«
    »Irrtum, Tantchen«, antwortete Irrwitzer, »du würdest dir dabei nur einen alkohöllischen Schwips zuziehen und womöglich krank werden. Du bist schließlich nicht mehr die Jüngste. Überlaß das getrost mir. Du kannst mir ja sagen, was ich für dich wünschen soll. Nur unter dieser Bedingung mache ich mit.«
    Tyrannja fuhr in die Höhe.
    »Ich höre wohl nicht richtig?« schrie sie. »Du hast es bei Plutos Finsterem Bank-Palast geschworen, daß du mir deinen Teil verkaufst.«
    Irrwitzer rieb sich die Hände.
    »So? Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern.«
    »Um Teufelswillen, Bubi«, schnappte sie, »du wirst doch wohl einen solchen Eid nicht brechen!«
    »Ich habe nichts geschworen«, antwortete er grinsend, »du mußt dich verhört haben.«
    »Wohin ist es nur mit unserem alten Familiensinn gekommen«, sie schlug die beringten Hände vors Gesicht, »wenn selbst eine arglose alte Tante ihrem Lieblingsneffen nicht mehr trauen kann!«
    »Ich bitte dich, Tyti«, sagte er, »beginnst du schon wieder mit diesem Quatsch!«
    Eine Weile starrten sich beide feindselig an.
    »Wenn wir in dieser Art weitermachen«, ließ sich schließlich die Hexe vernehmen, »dann sitzen wir nächstes Jahr noch genauso da.«

Wieder blickte sie nach der Uhr, und es war deutlich, daß sie sich nur noch mit Mühe in der Gewalt hatte. Ihre Hängebacken zitterten, und ihr mehrfaches Doppelkinn bebte.
    Irrwitzer genoß insgeheim die Situation - obwohl es ihm selbst kaum besser erging. Er war so viele, lange Jahre von der Geldhexe abhängig gewesen, und sie hatte ihn das auch gehörig fühlen lassen, daß es ihm jetzt ausgesprochenes Vergnügen bereitete, sie endlich einmal so richtig fertig zu machen.
    Er hätte dieses Spiel gerne noch länger ausgedehnt, doch blieben ihm

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