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Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

Titel: Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ende
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selbst ja nur noch wenige Stunden bis Mitternacht.
    »Das nächste Jahr«, murmelte er etwas abwesend, »beginnt ja schon bald.«
    »Eben«, platzte Tyrannja heraus, »und weißt du, was dann geschieht, du Idiot? Der Wunschpunsch verliert beim ersten Ton der Sylvesterglocken seine Umkehrwirkung!«
    »Du übertreibst wohl wie gewöhnlich, Tyti«, meinte Irrwitzer, nun doch etwas unsicher, »ich kann zwar das
    Glockenläuten auch nicht leiden, weil es mir immer Sodbrennen verursacht, aber du wirst mir nicht einreden wollen, daß ein einziger Glockenton die ganze infernalische Zauberkraft eines so mächtigen Getränks auf- heben kann.«
    »Nicht die Zauberkraft«, schnaubte sie, »sondern die Umkehrwirkung - und das ist viel schlimmer! Dann wird die Lüge zur Wahrheit, verstehst du! Dann gilt alles wortwörtlich so, wie es gesagt wurde.«
    »Moment mal«, sagte der Zauberer irritiert, »was heißt das?«
    »Das heißt, daß wir vor Mitternacht unbedingt den Punsch fertig gebraut haben müssen, und zwar möglichst lange vor Mitternacht. Ich muß ihn nämlich bis auf den letzten Tropfen ausgetrunken und dazu all meine Wünsche gesagt haben, ehe der erste Ton des Neujahrsgeläuts erklingt. Wenn auch nur der kleinste Rest übriggeblieben ist, dann geht alles schief! Stell dir vor, was dann passiert: Alle meine scheinbar so guten Wünsche, auch die, die ich schon vorher gesagt habe, würden sich nicht mehr ins Gegenteil umkehren, sondern ganz buchstäblich in Erfüllung gehen.«
    »Entsetzlich!« stöhnte Irrwitzer. »Gräßlich! Grauenvoll! Schauderhaft!«
    »Na, siehst du«, bestätigte die Tante, »aber wenn wir uns beeilen, dann geht alles gut.«
    »Gut?« Irrwitzers Gesicht zuckte konfus. »Was heißt gut?«
    »Ich meine natürlich schlecht«, beruhigte sie ihn, »gut für uns, aber in Wirklichkeit schlecht. So schlecht, wie wir’s uns nur wünschen können.«
    »Wunderbar!« rief Irrwitzer. »Grandios! Fabelhaft! Berauschend!«
    »Du sagst es, mein Junge«, antwortete Tyrannja und klopfte ihm aufmunternd aufs Knie, »und darum mach schon endlich voran!«
    Als sie sah, daß der Neffe sie noch immer unschlüssig anstarrte, zog sie von neuem Bündel über Bündel von Geldscheinen aus ihrem Handtaschen-Tresor und häufte sie vor ihm auf.
    »Vielleicht hilft das deinem lahmen Verstand auf die Beine. Hier hast du zwanzigtausend - fünfzig – achtzig - hunderttausend! Aber das ist nun wirklich mein letztes Wort. Geh endlich und hol mir deinen Teil der Rolle her! Schnell! Lauf doch! Sonst überleg’ ich mir’s noch anders.«
    Aber Irrwitzer rührte sich nicht.
    Er war sich absolut nicht sicher, ob die Tante mit ihrer Drohung nicht ernst machen würde, und ob er mit diesem letzten Bluff vielleicht alles aufs Spiel setzte, aber er mußte es riskieren.
    Mit steinernem Gesicht sagte er: »Behalte dein Geld, Tante Tyti. Mir liegt nichts daran.«
    Jetzt drehte die Hexe durch. Keuchend warf sie ihm weitere Geldbündel ins Gesicht und schrie außer sich: »Hier und hier und hier ... was soll ich dir denn sonst bieten? Wieviel verlangst du denn noch, du Hyäne? Eine Million? Drei? Fünf? Zehn? ...«
    Sie fuhr mit beiden Händen in den Berg von Papiergeld und warf es wie eine Verrückte in die Luft, so daß es im ganzen Labor herunterschneite.
    Schließlich sank sie erschöpft auf ihrem Stuhl zusammen und japste: »Was ist nur los mit dir, Beelzebübchen? Früher warst du so schön bestechlich und habgierig und überhaupt ein netter, folgsamer Junge. Was hat dich denn nur so verändert?«
    »Es hilft nichts, Tyti«, versetzte er, »entweder du gibst mir deinen Teil der Pergamentrolle - oder du gestehst mir endlich offen, warum dir so viel an meinem liegt.«
    »Wem? Mir?« fragte sie schwach und mit einem letzten Versuch, sich dumm zu stellen. »Wieso denn? Was soll mir schon daran liegen? Es geht doch nur um einen Sylvesterspaß.«
    »Darüber«, sagte Irrwitzer kalt, »kann ich nicht einmal mehr lachen. Unser Sinn für Humor ist zu verschieden, liebste Tante. Es ist wohl besser, wir vergessen den ganzen Unsinn. Also, Schwamm drüber! Vielleicht hättest du jetzt gern eine gute Tasse Schierlingstee?«
    Aber anstatt sich für dieses höfliche Angebot zu bedanken, bekam Tyrannja einen Wutanfall. Sie lief unter ihrer ferkelfarbenen Schminke quittegelb an, stieß einen unartikulierten Schrei aus, der wie das Signal einer Heulboje klang, sprang auf und stampfte wie ein jähzorniges Kind mit den Füßen.
    Nun weiß man ja schon, daß

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