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Der Schachspieler

Der Schachspieler

Titel: Der Schachspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey B. Burton
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gelegt.«
    »Unsere Leute sind schon unterwegs, auch zu den Ein- und Ausgängen.«
    »Gute Arbeit, Liz, aber vielleicht ist er gar nicht mehr im Park.«
    »Er will noch etwas von Ihnen.«
    »Ich soll nicht vom Weg abweichen: Vielleicht hat er mir etwas hinterlassen.«
    Nicht einmal eine Minute nach seinem Gespräch mit Agent Preston klingelte Terris Handy.
    »Was hat Ihnen Sanfield erzählt?«, fragte er.
    »Keine Zeit für ein bisschen Smalltalk, Agent Cady?«
    »Es war Patrick Farris, oder? Er hat Marly vergewaltigt?«
    »Farris hatte bereits Dutzende Lines Kokain geschnupft, als Marly auf der Party eintraf, und dann mit Whisky Sour nachgespült. Er stand auf Marly, die Zwillinge fuhren mit den beiden in Schaeffers Boot hinaus. Marly trank Wein, Farris weiter Whisky Sour aus einem Princeton-Tigers-Football-Krug. Es wurde ein bisschen geknutscht, doch die Sache eskalierte: Farris wollte mehr, Marly sagte, er solle aufhören, doch Farris hörte sie gar nicht mehr. Er schob ihr die Hand in die Hose.« Westlows Stimme wurde eiskalt. »Marly schlug Farris ins Gesicht, um ihn aufzuhalten. Er nannte sie eine ›Hurenfotze‹, und im nächsten Moment stürzten sich die Zalentines auf Marly, packten sie an den Armen, hielten ihr den Mund zu, als sie schreien wollte, rissen ihr das Shirt herunter, den BH, dann Hose und Slip, und spreizten ihre Beine auseinander, wie als Aufforderung für Patrick Farris … und der ließ sich nicht lange bitten, Agent Cady. Er vergewaltigte Marly in Schaeffers Boot, während die Zalentines sie festhielten und zuschauten. Für die Zalentines war es damit noch nicht getan. Sanfield erzählte mir, dass Farris nichts mit ihrem Tod zu tun gehabt hätte, er lag völlig erledigt im Boot, stand angeblich unter Schock, als ihm in seinem Rausch dämmerte, was er getan hatte. Die Zalentines warfen das einzige Mädchen, das ich je geliebt habe, mitten in den dunklen See.«
    »Großer Gott.«
    »Sie drehten Def Leppard auf dem Ghettoblaster im Boot auf und warfen den Außenbordmotor an, um Marlys Hilferufe zu übertönen. Sie waren doch am Snow Goose Lake, oder?«
    »Ja.«
    »Dann wissen Sie, wie groß er ist. Marly kämpfte um ihr Leben, aber die Zwillinge ließen sie nicht ans Ufer schwimmen. Sie hatten so ein Poolnetz im Boot, mit dem sie sie immer wieder unter Wasser drückten. Farris erzählte Sanfield, dass es ihm wie eine Ewigkeit vorkam, obwohl es wahrscheinlich nicht länger als zehn Minuten dauerte. Obwohl es dunkel war, sah Farris angeblich, dass Adrien und Alain Erektionen hatten, als sie im Boot herumrannten und Marly unter Wasser drückten.«
    »Farris wandte sich an seinen Daddy und Sanfield, damit sie die Sache für ihn bereinigten.« Cady hatte sich bereits gedacht, dass es so ähnlich abgelaufen war, dennoch war die nackte Wahrheit schwer zu ertragen.
    »Unter Tränen gestand Farris dem Anwalt alles, erzählte ihm jedes kleinste Detail, damit der Zauberer die Sache aus der Welt schaffte. Ein schlaues Manöver, Farris vom Tatort zu entfernen, ihn früh von der Party verschwinden zu lassen.«
    »Aber was Sie getan haben, Westlow«, sagte Cady und blinzelte in die Nachmittagssonne, »das ganze Töten bringt Ihnen Marly auch nicht zurück.«
    »Ja, so ist es, wenn man Gott spielen will, was, Agent Cady?«, erwiderte Westlow. »Eins war komisch. Als ich Alain in der Raststätte das Hirn rauspustete, und danach Adrien auf seinem Boot, erwähnte ich noch Marlys Namen, bevor ich abdrückte. Und beide schauten mich mit einem irren Lächeln an, bevor ich sie in die Hölle schickte.«
    Eine Weile schwiegen beide.
    »Ich würde mich ja gern auch mit Ihren Kollegen unterhalten, Agent Cady«, sagte Westlow schließlich, »aber ich muss jetzt leider gehen. Auf dem Imagine-Mosaik liegt ein Rosenstrauß. Sehen Sie ihn?«
    Cady betrachtete das Strawberry Fields Memorial. »Da liegen so viele Blumen.«
    »Ein frischer Strauß liegt genau in der Mitte.«
    »Ich sehe ihn.«
    »Sie sind irgendwie ein Seelenverwandter, Agent Cady. Ich werde unsere Schwätzchen vermissen, aber für mich wird es Zeit zu verschwinden. Ich fürchte, Sie sind mir einfach zu schlau.«
    Im nächsten Augenblick war die Verbindung getrennt.
    Cady ließ die Blicke der Leute an sich abprallen, als er über all die Blumen stieg, die an den toten Beatle erinnern sollten. In der Mitte des Mosaiks hob er den frischen Rosenstrauß auf. Er hielt ihn in den Armen wie ein Baby und entfernte mit der linken Hand das hellblaue Papier. Das Erste,

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