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Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schädelring: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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Wohnzimmer.“
    „Böse Menschen“, stöhnte Julia.
    „Öffnen Sie die Tür.“
    „Nein. Bitte. Zwingen Sie mich nicht dazu.“
    „Öffnen Sie die Tür, Julia.“
    Ihre Hand berührte das Holz. Eine Mischung aus Grauen und Aufregung durchdrang sie mit jedem Schlag ihres Herzens. Das Licht tat den halb geschlossenen Augen weh. Sie öffnete die Tür nur wenig, befürchtete jedoch, dass die bösen Menschen das Quietschen der Türangel gehört hätten.
    Sie blinzelte und drückte den Teddybär an die Brust. Vati stand im Wohnzimmer. Drei Leute ohne Gesichter standen um ihn herum. Sie trugen schwarze Mäntel mit Kapuzen.
    „Mach schon, Douglas“, sagte der größte der gesichtslosen Menschen. „Du bist entweder ganz dabei oder nicht dabei.“
    Vati schüttelte den Kopf. Sein Gesicht war blass und verschwitzt. „Ich kann das nicht, Lucius.“
    „Du hast aus dem Kelch getrunken“, sagte der vermummte Mann. „Du hast einen Eid abgelegt.“
    „Das war jedoch nicht Teil der Abmachung“, sagte ihr Vater mit bittender Stimme. Er schaute wild um sich. Es war das erste Mal, dass Julia ihren Vater verängstigt sah. Er war immer so groß, so tapfer, so stark gewesen.
    „Du trägst seinen Ring“, sagte der Führer der bösen Menschen. Die anderen zwei traten ganz nahe an ihn heran.
    „Ihr seid verrückt“, sagte Vati. Julia schrie beinahe auf, doch die Angst schnürte ihr die Kehle zu.
    Dann schaute Vati zur Schlafzimmertür hin. Er sah den Lichtschein, der ihr Gesicht durch den Türspalt erhellte. Und Lucius, der böse Mann, sah, wie sich die Augen ihres Vaters weiteten. Der verhüllte Mann drehte sich zu Julia um.
    Dieses Mal schrie sie auf und ließ den Teddybär fallen. Sie hätte sich beinahe wieder nass gemacht. Sie weinte und schüttelte den Kopf und schrie und schrie in die Nacht hinaus.
    „Sagen Sie mir, was passiert“, sagte eine Stimme.
    Dr. Forrest? Was machte sie hier?
    Eine Hand umklammerte die ihre.
    Und Julia riss sich von der Vergangenheit weg. Sie erinnerte sich an die früheren Sitzungen, in denen sie so weit in Julias Vergangenheit gedrungen waren und plötzlich wollte sie dies nicht erneut durchleben. Sie wollte diese Nacht in der düsteren Vergessenheit zurücklassen.
    „Sie wissen, was geschehen war, nicht wahr, Julia?“
    Sie nickte. Wie konnte sie es je vergessen? Ihr Gehirn hatte es versucht, hatte die Erinnerung in einem Geheimfach eingeschlossen.
    „Sind Sie bereit, es mir zu sagen?“
    „Nein.“
    „Julia. Ich meinte, wir machen Fortschritte.“
    „Ich erinnere mich nicht.“
    „Doch, Sie können sich erinnern. Der Körper erinnert sich an das, was die Psyche vergessen möchte. Die Erinnerung ist in Ihrem Blut, in Ihren Zellen, in Ihrem Herzen. Hören Sie darauf.“
    Erinnern.
    Egal, wie sehr es schmerzte.
    „Sie haben Sie geholt und mitgenommen, nicht wahr?“
    „Mitgenommen?“
    „Die bösen Menschen.“
    „Die bösen Menschen“, wiederholte Julia.
    „Und was haben sie Ihnen angetan in dieser Nacht?“
    Heiße Tränen rollten über ihre Wangen. Ihr Magen zog sich zusammen, als ob er einen Faustschlag erwartete. Die Arme zitterten unkontrolliert.
    „Sie . . . haben mich geholt.“
    „Ja, und Sie wissen, was die bösen Menschen danach mit Ihnen gemacht haben.“
    Julia schüttelte den Kopf. Sie verneinte es, musste es verleugnen.
    „Lassen Sie es heraus“, sagte Dr. Forrest und drückte Julias Hand so fest, dass es sie schmerzte. „Bringen Sie es ans Licht, damit Sie es bezwingen können.“
    Es stürzte aus ihr hervor. Teile von Bildern, Gedankenscherben, einzelne Stücke eines Traums, Widerspiegelungen in zersprungenem Glas, Erinnerungssplitter, Fantasien trafen aufeinander wie unsichtbare Armeen in der Nacht.
    Kalter Stein unter ihrem nackten Rücken. Ihre Beine und Arme waren mit rauen Stricken gefesselt.  Die orangen Flammen der Kerzen rund herum flackerten an den grauen Wänden und vermischten sich mit Schatten, die sich den Mauern entlang schlängelten. Von der hölzernen Decke hingen Seile herunter. Dazu ein Singen und Summen vieler Stimmen.
    Julia wollte zu Vati. Sie wollte ihren Teddybär. Dann sah sie die bösen Menschen. Sie standen um sie herum in ihren schwarzen Mänteln, ihre Augen glühten unter den Kapuzen. Dann taten sie ihr weh, obwohl sie schrie und sich gegen die Fesseln wehrte.
    Sie befreite sich und schoss auf. Ihre Lungen brannten und die Augenlieder flatterten.
    Das Büro. Die impressionistischen Bilder an der Wand, Täfelung aus Eichenholz,

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