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Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schädelring: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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sie heran geschlichen. Oder er war womöglich aus dem Nichts aufgetaucht. Wie konnte sie sich gegen den Meister der Welt wehren?
    „Hast du sie gefunden?“ schrie eine Männerstimme von unten hinauf. Julia erkannte sie. Sie hatte die Stimme in ihrem Haus, in der Hütte und in der Nacht, in der ihr Vater verschwunden war, gehört. Es war Hartley.
    „Sie ist hier.“ Snead zog sie am Arm. „Komm, Julia. Er musste viel zu lange auf dich warten. Du hast ihn sehr wütend gemacht.“
    Donner ertönte von den Hügeln, als wollte er Sneads Worte bestätigen. Der Himmel hatte sich innerhalb einer halben Stunde verfinstert. Der Wind wurde stärker und die Äste der Bäume auf dem Abhang weiter unten ächzten. Wolken brauten sich zusammen wie schwarze und graue Lappen.
    Julia ließ sich die Klippe entlang führen. Sie fühlte nichts, als ob das Blut in ihren Venen eingefroren wäre. Ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wurde.
    Sie zwängten sich zwischen zwei großen Felsblöcken hindurch und kamen auf eine Ebene. Hartley erwartete sie. Er trug einen braunen Wollmantel. Die zurückgeschlagene Kapuze zeigte seinen Glatzkopf. Die Augen lagen tief in den Höhlen, als ob sie dazu verdammt wären, die Welt für immer aus den Schatten zu betrachten.
    „Ist dir jemand gefolgt, Lucius?“ fragte Hartley.
    „Niemand“, antwortete Snead. „Triplett ist wohl inzwischen verhaftet worden.“
    „Wir hätten ihn schon lange aus dem Weg räumen sollen.“
    „Mach dir keine Sorgen. Ich bin überzeugt, dass wir einen kleinen Unfall arrangieren können. Er könnte bei der Flucht vor der Verhaftung eine Klippe hinunter gestürzt sein. Niemand wird sich darüber wundern. Seine Vergangenheit ist ja bekannt.“
    Hartley zog eine Pistole aus dem Mantel. „Es sei denn, die Knochen der Triplett-Hure tauchen auf. Und die Knochen des Säuglings, den sie uns gegeben hat. Dann könnte jemand anfangen, herumzuschnüffeln, so wie Judas Stone.“           
    Die Triplett-Hure? Walters Ehefrau. Oh, Gott, nein. Was ist das für eine Frau, die ihr Kleinkind  als Opfer hergibt?
    Die Wut belebte Julia wieder und sie wehrte sich gegen Sneads Handgriff. Drei weitere vermummte Gestalten traten aus dem Wald. Es war, als ob Satan sie aus Erde, Wind, Feuer und Wasser hergerufen hätte. Sie umringten sie und griffen mit ihren groben Händen nach ihr.
    „Fesselt sie“, befahl Hartley.
    Julia wehrte sich vergebens. Sie wurde überwältigt und zu Boden geworfen. Sie zerrten ihre Hände auf den Rücken und fesselten die Füße mit Stricken. Ein schwacher Geruch von Parfüm drang ihr in die Nase und eine schlanke Hand berührte ihre Wange. Ein Flüstern ertönte in den Ohren und drang durch die Räume ihrer Seele.
    „Sie sind eine von uns“, sagte Dr. Forrest. „Sie waren schon immer eine von uns.“
    „Miststück“, spuckte Julia aus. „Ich war nie eine von euch.“
    „Sie sind für uns geboren worden“, sagte Dr. Forrest. „Sie gehören zu uns.“
    „Der Meister ist bereit.“ Hartley schaute um sich und richtete die Pistole auf den stürmischen Himmel. Der Wind verstärkte sich und flatterte und schrie durch die Bäume. „Er hat uns das Zeichen gegeben“, sagte er.
    „Was machen wir, wenn wir mit ihr fertig sind?“ fragte Snead.
    „Satan soll entscheiden“, antwortete Hartley.
    „Es gibt zu viele unerledigte Probleme, Hartley. Satan sollte die Schwachen mit Blindheit schlagen. Man hat jedoch Leichen gefunden und früher oder später stellen sie eine Verbindung zwischen uns und Memphis her.“
    „Zweifelst du, Bruder Judas?“
    Die vermummten Gestalten standen um Julia herum und beobachteten die Konfrontation. Julia bemerkte, dass zwei davon Lackschuhe trugen – Polizistenschuhe.
    Snead sagte, „Er hat uns wahrhaftig gesegnet. Ich betrachte es nur von der Perspektive der Gesetzesvollstreckung.“
    Die Stimme von Hartley wetteiferte mit dem leisen Donner, der über die Hügel kroch. „Es gibt nur ein Gesetz und einen Vollstrecker.“
    Julia beobachtete Snead und sah, wie das Adlergesicht des Mannes vor Wut errötete. „Du hast leicht reden. Ihr verursacht die Schweinerei und ich muss sie aufputzen.“
    Hartley hob die linke Hand, als ob er sich an den Himmel wenden wollte. „Sogar das Buch der Dummköpfe erkennt den Meister dieser Welt.“ Hartley lächelte Julia an. „Judas, Vers 4-06.“
    Ein Schuss widerhallte in den Hügeln. Er kam von den Felsen in der Nähe des Berggipfels. Julias Herz zog sich zusammen.
    Walter. Sie

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