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Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schädelring: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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    Klar kannst du das.
    Obschon du nun weißt, dass es mindestens EIN Monster in Elkwood gibt. Ein Monster, das die Hände und Füße seines Opfers fesselte, ehe er es aufschlitzte. Ein Unhold, der genau wusste, wie man ein Messer handhabte. Ein Unhold, der langsam vorging und dafür sorgte, dass das Opfer die größtmögliche Menge Blut verlor und die höchsten Qualen erlitt. Ein Unhold, der stolz auf seine Arbeit war.
    Rick hatte es genossen, ihr während des Nachtessens die grausigen Einzelheiten mitzuteilen. Er wusste, dass sie sich beim Commercial Appeal mit Verbrechen beschäftigt hatte, und wollte sie beeindrucken. Sie musste zugeben, dass er Originalität besaß. Er war der erste Mann, der versuchte, sich mithilfe von satanischen Mordtheorien Zugang zu ihrem Bett zu verschaffen.
    Ihr Bett war jedoch unter Umständen bereits besetzt. Der gleiche mordlustige Typ lag womöglich gerade in diesem Moment unter ihrer Wolldecke und seine scharfen Spielzeuge waren sorgfältig auf dem Kissen ausgebreitet wie die Blumen eines Liebhabers. Vielleicht hatte er schwarze Kerzen in einem Kreis aufgestellt, zum Anzünden bereit. Möglicherweise war ein rotes Pentagramm auf den Boden gemalt und ein Dämon mit übelriechendem Atem wartete darauf, gerufen zu werden.
    Zum Teufel damit , dachte sie und lachte. Ihr Lachen klang jedoch eher wie das Husten eines Pferdes. Sie konnte sich vorstellen, dass Gott existierte. Sie glaubte an etwas Höheres, das hinter allem stand. Im Hause ihres Kopfes räumte sie Gott ein kleines Regal im Schrank ein. Der Gedanke jedoch, dass das Böse außerhalb des menschlichen Geistes existierte, na, ja, zu einem solchen Glaubensbekenntnis war sie noch nicht bereit. Sie war nur verrückt, nicht total durchgedreht.
    Aber denk an das, was Dr. Forrest sagte. Du bist nicht verrückt. Du leidest nur an einer „Verhaltensstörung“, an etwas mit einem sicheren, praktischen Etikett wie „wahnhaft“ oder „Borderline-Persönlichkeitsstörung“ oder „unspezifische Angst“ oder was immer auch Dr. Forrest es nannte.
    Und letztendlich hatte sie die Kontrolle über ihr eigenes Verhalten. Sie konnte in ihr Schlafzimmer gehen, das Licht einschalten, die Uhr anschauen, es hinter sich bringen und ihr Leben weiterführen. Das Heraufbeschwören satanischer Sekten wirkte sich nicht eben positiv auf ihren Seelenfrieden aus.
    Sie ließ den Pfefferspray in ihrer Tasche zurück. Sie würde dies allein fertig bringen, wie Dr. Forrest ihr geraten hatte. Sie ging den Flur entlang; bei jedem Schritt durchbrach ein leichtes Knarren des Bodens die Stille des Hauses. Die Schlafzimmertür war offen. Sie streckte ihre Hand aus und knipste den Lichtschalter an.
    Das Zimmer war leer, das Bett ordentlich gemacht.  Die Digitaluhr zeigte 22:13 Uhr an. Sie verglich die Zeit mit ihrer Armbanduhr. Auf die Sekunde genau. Sie wollte soeben das Zimmer verlassen, als ein Luftzug die Vorhänge bewegte. Gedämpfte Musik drang von der anderen Straßenseite ins Zimmer ein.
    Das Fenster war offen. Warum hatte Walter das Fenster nach dem Überprüfen der Schlösser nicht geschlossen? Diese Bergbewohner erwarteten, dass alle Menschen ständig frische Luft einatmen mussten, selbst bei Niedertemperaturen.
    Julia runzelte die Stirne und zog die Vorhänge auf. Ihr Heim hatte keinen Hinterhof. Der Wald reichte bis hinter das Haus. Die herbstlichen Baumkronen waren so dicht, dass das Licht der Straßenlampen die Bäume nicht durchdrang. Der Tau brachte den Geruch von Tonerde und feuchtem Holz. Sie schloss und verriegelte das Fenster. Dann sah sie den schmutzigen Fußabdruck auf dem Boden.
    Es war der Abdruck eines Absatzes. Ein kleines, zertretenes Eichenblatt steckte darin. Der Abdruck musste von Walter stammen.
    Weshalb hatte er dann nicht im ganzen Haus Spuren hinterlassen? Und er hatte sich die Schuhe gut abgewischt, als er das Haus betrat. Sie erinnerte sich daran.
    Julia kniete nieder und berührte den Abdruck. Der Dreck war feucht.
    Kalte Angst kroch ihr den Rücken empor.
    Jemand war im Haus gewesen.
    Dies war Tatsache, keine Täuschung.
    Und der Unhold könnte noch hier sein.
    Sie griff nach dem Telefon auf dem Nachttisch, drückte auf die Neun, dann auf die Eins und war gerade dabei, die zweite Eins zu drücken, als sie auf ihre Schuhe herunterblickte. Der Absatz war mit Lehm überzogen.
    Nein, nicht mit Lehm.
    Fiffi hatte das Friedensabkommen verletzt. Julias übelriechende Spur reichte bis ins Wohnzimmer.
    „Oh, Scheiße“,

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