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Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schädelring: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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jedoch einfacher. Das Zugeständnis ist der erste Schritt auf dem Weg zur Heilung. Von hier aus geht es vorwärts.“
    Julia nickte. Vorwärts.
    „Nun sind Sie bereit, die ganze Wahrheit zu umarmen. Wir müssen jedoch langsam vorgehen.“
    Julia begann, die Erinnerungen wegzuräumen, das emotionale Trauma der Sitzung, als ob die Erinnerungen Notizbücher wären, die man in mentalen Ablageschränken versorgen könnte. Sie musste sich sammeln, um die Anforderungen der Wirklichkeit zu erfüllen. Sie war mit ihrer Arbeit im Verzug und der Termin dafür war an diesem Abend. Zudem kam die Polizei in ihr Haus, um nach Fingerabdrücken zu suchen.
    Sie bückte sich, um ihre Handtasche aufzuheben, hielt dann an. „Was geschieht mit der Zeichnung?“
    „Machen wir uns darüber vorläufig keine Sorgen.“ Dr. Forrest trat neben Julias Stuhl. „Ich glaube, dass Sie auch ohne die Zeichnung genug haben, worüber Sie sich Gedanken machen müssen. Am besten behalte ich das Papier bei mir, wenigstens für ein bis zwei Wochen, bis Sie bereit sind, sich mit Ihren neuen Problemen auseinanderzusetzen.“
    Julia hielt die Tasche auf Ihrem Schoß fest. Sie war sich nicht sicher, ob sie die Zeichnung hergeben sollte. Die Polizei brauchte sie vielleicht, um zu beweisen, dass der Spanner illegal in ihr Schlafzimmer eingebrochen war. Womöglich waren Fingerabdrücke darauf.
    Aber wie hätte er die Sache mit dem Pentagramm und das Wort „Juuulia“ wissen können?
    Vielleicht hatte Dr. Forrest Recht. Die Zeichnung hatte ihr nichts als Sorgen gebracht. Wenn sie das Papier weggeben könnte, dann wäre sie ein Schritt näher bei der Heilung. Aus dem Auge, aus dem Sinn.
    Sie öffnete die Tasche und überreichte Dr. Forrest das gefaltete Papier. Die Therapeutin lächelte und ihre grauen Augen waren beinahe fröhlich. „Sie werden es schaffen, Julia. Sie werden perfekt sein.“
    Julia schloss die Tasche. Die hölzerne Schachtel war noch immer unter den Papiertaschentüchern, der Haarbürste, der Geldbörse, dem Handy und den Schlüsseln verborgen. Sie würde den Ring bis zur nächsten Sitzung für sich behalten.
    „Die Zeit heilt alle Wunden, Julia“, sagte die Therapeutin.
    Die Zeit und vielleicht die Wundpflaster und die Salbe der Hoffnung. Und der Glaube, wenn sie ihn finden könnte.

 
     
    22
     
    Nach dem Mittagessen trat Rick O’Dell an Julias Pult. Sein selbstsicheres Lächeln war der Kontrapunkt zu ihrer finsteren Stimmung.
    „Na, wie war der Urlaub?“ fragte Rick. Er stand mit aufgekrempelten Hemdärmeln und sorgfältig schiefgebundener Krawatte da und knabberte an einem Donut wie eine verwöhnte Maus.
    „Erfrischend.“ Julia schaute erneut auf den Computerbildschirm.
    „Du siehst aus, als ob du kaum geschlafen hättest. Wer war der Glückliche?“
    Sicher nicht du, du Möchtegernhengst. Mein Privatleben geht dich nichts an.
    Sie unterdrückte ihren Ärger. „Rick, ich bin furchtbar in Verzug. Ich muss vier Artikel bis zum Termin fertig schreiben.“
    „Heute sind wir aber empfindlich. Möchtest du nicht meine neueste Theorie zur satanischen Opferung hören?“
    Julias Finger versteiften sich über der Tastatur. Sie drehte sich auf dem Stuhl um und vergaß ihren Vorsatz, sich ihm gegenüber gleichgültig zu verhalten. „Doch, es interessiert mich schon.“
    „Du hast es noch immer in dir. Wenn du einmal den Riecher für Verbrechen hast, kommst du nicht mehr davon los.“
    „Rick, ich bearbeite strikte Kultur und Unterhaltung. Du musst also keine Angst haben, dass ich dir den Job wegnehme.“
    Rick lachte selbstsicher. Er war der Junge mit zwei Presseauszeichnungen auf dem Pult. „Ich erhielt soeben eine Kopie des vorläufigen medizinischen Berichts. Ritualhafte Markierungen, mit einem Messer eingeritzt. Leider keine Übereinstimmung mit Fingerabdrücken. Das Opfer wurde noch nicht identifiziert. Die Autopsie zeigte Spuren von Morphin und – halte dich fest –Belladonna.“
    „Belladonna?“
    „Ja. Auch als ‚Teufelskirsche‘ bekannt. Sie wird seit langem mit schwarzer Magie und Teufelsanbetung in Verbindung gebracht. Sie wird auch als halluzinogene Substanz verwendet, obschon sie eigentlich ein Gift ist.“
    „Ich weiß, was Belladonna ist. ‚Hand des Mörders‘ und so weiter. Was hat ihn nun getötet, die Wunden oder das Gift?“
    „Von dem, was sie bis jetzt herausgefunden haben, wurde er gerade high, als das Messer zum ersten Mal hinunterfiel.“ Rick stopfte sich die Donut in den Mund. Krümel kullerten

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