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Der Schädelschrank

Der Schädelschrank

Titel: Der Schädelschrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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egal, wie die Schädel hinter ihm reagierten. Wenn sie kamen und sich auf ihn stürzten, um ihn zu vernichten, dann war es auch gut.
    Es passierte nicht.
    Nachdem auch einige Minuten später nichts Schlimmes eingetroffen war, richtete sich Young wieder auf, drehte sich um, zitterte dabei und warf einen Blick in die Garage.
    Der Schrank stand noch immer dort.
    Und die Schädel?
    Vor Staunen bekam er seinen Mund kaum zu. Er musste sogar lachen, denn sie waren allesamt verschwunden. Keine der Schubladen stand noch auf, und so konnte der Trödler sich leicht ausrechnen, dass die Totenköpfe wieder an ihrem alten Platz lagen.
    Schwerfällig und unter dem Gewicht des Beils leicht nach rechts geknickt machte er sich auf den Weg in die Garage. Er schaute überall hin, aber ein Kopf war nicht mehr zu sehen. Auch nicht den besonderen, den er sich ausgesucht hatte.
    Es gab nur den Schrank...
    Phil Young schaute auf die Beilklinge. Sie war stark und scharf genug, um auch diesen verdammten Schrank zu zertrümmern. Doch das wagte er nicht mehr. Er fürchtete die Rache dieses Möbels und wollte es auch nicht mehr sehen.
    Er schloss die Tür. Wie ein alter Mann, der unter dem Gewicht des Beils schwer zu schleppen hatte, schlich er die Treppe zu seiner Wohnung hoch...
    ***
    Ausruhen konnte sich Phil Young nicht, auch wenn er es gern getan hätte. Das war einfach keine Nacht zum Schlafen, wenn das Grauen in ein völlig normales Leben Einzug gehalten hatte. Als Trödler war Young für andere Menschen sowieso ein Außenseiter, aber seiner Meinung nach lebte er normal, auch wenn er auf ein geregeltes Einkommen verzichtete und sich Tag und Nacht gestaltete, wie er es wollte.
    Er war ein Mensch und keine Maschine, die Tag und Nacht funktionierte. Er musste sich einfach ausruhen, auch wenn er nicht schlafen konnte. Zumindest die Ruhe würde ihm gut tun.
    Bis zum heutigen Tag war seine Wohnung für ihn stets ein Refugium gewesen, in das er sich hatte zurückziehen können. Da war er allein, da konnte er nachdenken und über sein Leben sinnieren, denn hin und wieder sah er sich als einen Philosophen an. Und das brachte ihm eben die Entspannung.
    Nicht so in dieser Nacht.
    Als er das Wohnzimmer betreten und das Beil in eine Ecke gestellt hatte, griff er wieder zur Rotweinflasche. Ein Rest befand sich noch darin. Er war alles andere als ein Trinker, und ihn musste man als Genießer bezeichnen, und den Genuss gab ihm der Rotwein, der zumeist aus den südlichen Ländern Europas stammte.
    Er öffnete sofort eine neue Flasche und konnte so die Menge trinken, die er wollte.
    Er schmeckte den Wein noch im Stehen, doch ein Lächeln wollte sich nicht in seinem Gesicht zeigen. Nach wie vor war keine Entspannung zu spüren. Sein Inneres kam ihm verhärtet vor.
    Wie ging es weiter?
    Der Trödler wusste es nicht. Er hatte eine Idee gehabt. Die war ihm jetzt durch die Ereignisse unmöglich gemacht worden. Er konnte seine eigenen Vorstellungen nicht mehr umsetzen und Kunden so bedienen, wie sie es verdienten. Mit Schrecken dachte er daran, dass sich bereits für den morgigen Tag zwei angemeldet hatten, die sich für den Totenschädel interessierten und möglicherweise auch für den Schrank, wenn sie ihn sahen. Das durfte auf keinen Fall passieren, doch er wusste auch nicht, wie er die Dinge abwenden sollte. Er kannte keine Namen und erst recht keine Telefonnummern, unter denen sie zu erreichen waren.
    ***
    Das war also nicht möglich. Aber die beiden mussten abgewimmelt werden. Für so etwas war Samson Quirl gut. Wenn er mal richtig auftrat, hatten andere das Gefühl, dass sie in der nächsten halben Stunde sterben mussten.
    Samson würde die Dinge schon ins rechte Lot rücken. Bei diesem Gedanken kehrte auch eine gewisse Zufriedenheit in sein Inneres zurück. Er hätte gern mit seinem Helfer gesprochen. Ob der allerdings ansprechbar war, konnte er nicht sagen.
    Young dachte nicht lange nach. Er musste es versuchen. Zudem war Samson nicht eben ein Mensch, der so leicht umfiel. Ein kurzer Schlaf würde ausreichen, um ihn wieder einigermaßen nüchtern werden zu lassen.
    Der Händler stand auf. Er fühlte sich um zwanzig Jahre gealtert. Seine Gelenke taten ihm weh. Die Muskeln schmerzten. Bevor er das Zimmer verließ, warf er noch einen Blick auf das neben der Tür an der Wand lehnende Beil.
    Das brauchte er nicht. Samson Quirl würde ihm bestimmt nicht ans Leben wollen, wenn er ihn besuchte. Er konnte zum Raubtier werden, aber nicht bei seinem Chef.
    Wieder

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