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Der Schatten des Chamaeleons

Titel: Der Schatten des Chamaeleons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters Mechtild Sandberg-Ciletti
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nämlich nichts mehr.«
    »Warum benutzt sie nicht einfach für alles denselben Code?«
    »Weil sie ihre Handys liegen lässt wie andere ihre Regenschirme. Wenn sie für ihr Telefon dieselben Ziffern nähme, wie wir sie für die Alarmanlage verwenden, wäre die Kneipe schon vor Monaten bis aufs letzte Bierglas ausgeraubt worden. Jeder Idiot kann das hier.« Sie wies mit dem Kopf zum Bildschirm. »Da. Ein brauchbarer Mastercode.« Sie griff nach dem Nokia und gab die Zahlen ein. »Bingo. Fangen wir mit ICE an.«
    Acland blickte ihr über die Schulter, als sie ins Adressbuch ging. »Was heißt ICE?«
    » In case of emergency . Darunter findet man Angaben über die nächsten Angehörigen, damit im Notfall die Polizei oder Rettungsleute nicht erst das ganze Adressbuch durchsuchen müssen.« Sie las den Namen vor, der erschien. »Belinda Atkins. Das sieht nicht sehr vielversprechend aus - es ist eine Londoner Nummer.« Sie gab »Russell« ein, aber die einzigen Namen, die unter »R« aufgezeigt wurden, lauteten Randall, Reeve, Roddy und Rush.
    »Versuchen Sie es mit Atkins«, schlug Acland vor.
    Unter diesem Namen gab es fünf Eintragungen: Belinda Atkins, Gerald Atkins, Kevin Atkins, Sarah Atkins, Tom Atkins. »Und wem gehört das Handy nun?«, fragte Jackson. »Belinda offensichtlich nicht, wenn sie die nächste Angehörige ist.«
    »Kevin«, sagte Acland. »Er ist der Einzige ohne eine Festnetznummer. Alle anderen haben zwei Nummern.«

    »Versuchen Sie’s«, meinte sie, gab ihm ihr eigenes Telefon und las die Nummer vor.
    »Aber Sie müssen reden, wenn jemand sich meldet. Ich wäre nämlich gar nicht begeistert, wenn mich mitten in der Nacht jemand anriefe, um mir was von einem gestohlenen Handy zu erzählen.« Er drückte auf die Ruftaste, und der Apparat in Jacksons Hand begann den »Walkürenritt« zu klimpern.
    Jackson schaltete aus. »Ich kenne den Namen Kevin Atkins«, sagte sie nachdenklich, »aber mir fällt nicht ein, woher. Wo kann ich den schon mal gehört haben?«
    »Ein Patient vielleicht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, in anderem Zusammenhang. Ich bin sicher, es ist noch gar nicht so lange her, dass mir der Name untergekommen ist.« Sie schwieg. »Verdammt! Das ärgert mich.«
    Acland wies auf den erleuchteten Bildschirm. »Versuchen Sie es mit Google.«
     
    Sie waren beide nicht auf das Suchergebnis vorbereitet.
    BBC News/England/London/Drittes Mordopfer brutal erschlagen …
    Die Leiche von Kevin Atkins ...
     
    Guardian Unlimited/Sonderbericht/Mord an Kevin Atkins
Teil einer Serie…
    Superintendent Jones von der Kriminalpolizei, der die
Ermittlungen leitet, sagte...
     
    The Sun online - Nachrichten: Stricher in Verbindung mit
Schwulenmorden gesucht ...
    Polizei mahnt Schwulengemeinde zur Wachsamkeit nach der
Ermordung von Kevin Atkins ...

    Jackson reagierte mit Ungläubigkeit. »Niemals könnte dieser Junge jemanden zu Tode prügeln. Er ist ja nur Haut und Knochen. Sein Zuckerspiegel hätte bei solchen Adrenalinschüben verrückt gespielt.«
    Acland reagierte mit heftiger Erregung. »Sie hätten das nicht tun sollen. Die werden mich fertigmachen.«
    Jackson klickte den BBC-Bericht an und überflog ihn. »Die Geschichte ist vier Monate alt. Fragt sich, warum der Betreiber das Telefon nicht abgeschaltet hat.«
    Acland wandte sich ab. »Wen interessiert das schon?« Er konnte seine Hände nicht still halten.
    » Sie vielleicht, wenn die Polizei hier hereinstürmt«, versetzte sie. »Die versuchen offensichtlich immer noch, es aufzuspüren - und wir haben Ihnen jetzt verraten, wo sie es finden.«
    »Scheiße!«
    »Beruhigen Sie sich«, sagte Jackson scharf. »Ben ist derjenige, über den sie herfallen werden. Den werden sie natürlich sofort fragen, wie das Handy eines Ermordeten in seinen Rucksack gekommen ist.«
    »Und er wird sagen, dass ich es hineingelegt habe.«
    »Warum sollte er das tun?«
    »Weil ich mich prima als Sündenbock eigne. Ich war mit ihm in dem Hinterhof - und Jones glaubt ohnehin, dass ich in diese Morde verwickelt bin.«
    Jackson sah ihn nachdenklich an. »Der Junge weiß das nicht, wenn Sie es ihm nicht erzählt haben.«
    Acland achtete nicht auf sie. »Ich kann nicht einmal beweisen, dass das verdammte Ding in seinem Rucksack war. Chalky hat auf der Mauer gesessen und gesoffen, als ich es gefunden habe.« Er begann erregt hin und her zu gehen. »Scheiße. Verfluchte Scheiße.«
    »Sie sind auf der Polizeidienststelle durchsucht worden«, erinnerte Jackson ihn, »und da

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