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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Mann konnte wirklich charmant sein, wenn er wollte. Charmant, fordernd und skrupellos. Vermutlich könnte sie den ganzen Tag mit ihm herumstreiten, aber sie würde nicht gewinnen.
    Und sie musste zugeben, dass ein winziger Teil von ihr -zweifellos umgeben von vollkommenem Wahnsinn - gar nicht gewinnen wollte.
    Sie seufzte tief auf. »Also gut. Was wollen Sie?«
    »Ich will, dass Sie noch 24 Stunden in London bleiben.«
    Sie sperrte vor Überraschung den Mund auf. »Warum?«
    »Weil wir einiges in aller Ruhe besprechen müssen, Dinge, die mit dem Jahr Zusammenhängen, das ich Ihnen genannt habe. Ich möchte ausreichend Zeit dafür, und einen privaten Rahmen.«
    »Aber wir sprechen doch jetzt schon Gälisch, keiner versteht uns«, wandte sie verzweifelt ein.
    »Ich will noch mehr Privatsphäre als das.«
    »Mein Flug geht morgen ...«
    »Ich buche das Ticket für Sie um. Oder ich bezahle Ihnen für den nächsten Tag einen Flug in der Ersten Klasse. Oder ich bringe Sie in meinem Privatflugzeug in die Staaten, wenn Sie möchten, aber ich will 24 Stunden mit Ihnen verbringen, bevor Sie fliegen.«
    »Aber sicher haben Sie doch eine Menge zu tun«, sagte sie in einem allerletzten Versuch, zu retten, was von ihrem armen Herzen noch übrig war.
    »Ich habe alle Termine abgesagt.« Er drückte ihre Hand. »Sie wollen Antworten; ich will Sie. Bleiben Sie bei mir, und wir werden beide zufrieden sein.«
    Das Einzige, was es bei ihr bewirken würde, wenn sie bei ihm blieb, war, dass sie noch mehr von ihm wollte. Sie wollte ablehnen, aber sie brachte das Wort Nein nicht über die Lippen. Der Mann, den sie liebte, saß neben ihr, und wollte mit ihr über Dinge sprechen, von denen sie ganz sicher war, dass er noch mit niemandem darüber geredet hatte ... und außerdem sah er so aus, als hätte Patrick ihn ganz schön vermöbelt.
    »Wir werden es nachher bereuen«, sagte sie in kläglichem Ton.
    »Das glaube ich nicht; aber ich glaube, das war ein Ja.« Er hielt ihre Hand mit beiden Händen fest und lehnte vorsichtig den Kopf zurück. »Danke, Sunshine. Wenn Sie mich jetzt fünf Minuten entschuldigen wollen, ich muss die Augen zumachen, bevor mir mein armer Kopf noch platzt. Stupsen Sie mich an, wenn wir beim Ritz sind.«
    »Wo?«, rief sie aus. »Cameron, das kann ich mir nicht leisten ...«
    »Aber ich kann es«, sagte er und klang vollkommen unbekümmert, »also regen Sie sich nicht auf.«
    »Ich werde nicht dort bleiben.«
    »Man wird Ihnen dort aber einen grandiosen Salat zubereiten«, murmelte er.
    Sie sah ihn wütend an, aber seine Augen waren geschlossen, daher nahm er ihren sicher beeindruckenden Zornesblick gar nicht war. Das Ritz? Sie konnte sich keinen anderen Ort vorstellen, wo sie sich unbehaglicher fühlen würde. Sie war nicht einmal passend gekleidet, um in ein Pub zu gehen, geschweige denn in so ein Hotel.
    Sie regte sich noch eine Weile heftig darüber auf, was nur dazu führte, dass sie sich noch elender fühlte. Sie drückte ein wenig auf den Akupressurpunkten an Camerons Hand herum, um sich etwas von ihrem Stress abzulenken. Das half ihr selbst zwar nicht, aber er atmete jetzt etwas freier.
    Zumindest nützte es einem von ihnen.
    Das Taxi hielt, bevor sie sich für einen guten Platz zum Herausspringen entscheiden konnte. Man öffnete ihr die Wagentür, und Cameron schob sie hinaus aufs Trottoir, bevor sie protestieren konnte. Sie spähte durch die Hoteltüren und fühlte sich wie eine Landpomeranze, die vor etwa sechs Minuten von einem Steckrübenwagen gefallen war. Cameron bezahlte das Taxi, dann nahm er ihren Koffer und machte eine Kopfbewegung zum Eingang hin.
    »Gehen wir.«
    Sie drehte ihm den Rücken zu. »Auf keinen Fall.«
    »Sonst muss ich Sie über die Schulter werfen und reintragen.«
    Sie blickte erschrocken auf. »Das würden Sie doch wohl nicht tun!«
    »Doch, sicher.«
    »Sie Barbar ...«
    »Schuldig im Sinne der Anklage.« Er lächelte sie an, dann legte er seine Hand auf ihre Schulter und gab ihr einen Schubs. »Nun gehen Sie schon rein, Sunshine.«
    Sunny hätte sich gern noch weiter gesträubt, aber sie war zu sehr mit ihrer Situation beschäftigt, in ein Hotel geleitet -nun, eigentlich sogar geschoben - zu werden, in dem sie nicht einmal abgestiegen wäre, wenn sie es sich hätte leisten können. Sie gab sich Mühe, nicht alles mit großen Augen zu bestaunen, konnte sich aber kaum zurückhalten. In ihren Jeans und der zerknitterten Bluse kam sie sich schrecklich unpassend gekleidet

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