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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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mit all jenen Schuhen, die ihr nicht gepasst hatten. Obendrauf klebte ein Notizzettel mit Emilys Telefonnummer, unter der der Portier diese anrufen würde, sodass Emily die Kartons wieder abholen konnte.
    Auf dem Tisch vor Sunny stand in einer geschmackvollen Vase ein großer Blumenstrauß, der am vergangen Abend noch vorbeigebracht worden war, etwa fünf Minuten, nachdem sie sich übergeben hatte. Sie hatte ihn entgegengenommen, ihn auf den Tisch gestellt und sich dann gezwungen, die beiliegende Karte zu lesen.
    Es tut mir leid. Cam.
    Eine Stunde später hatte man ihr eine kleine Schachtel mit einem Geldbeutel darin überreicht. Darin befanden sich 2500 Pfund in praktischen Fünfzigernoten sowie eine Karte, auf der geschrieben stand: Bitte verwende das Geld nicht für die Taxifahrt zum Flughafen.
    Eine halbe Stunde darauf war ein weiteres Paket abgegeben worden, in dem sich ein Säckchen mit Lavendelblüten und eine Schachtel Gute-Nacht-Kräutertee befanden. Eine Karte war diesmal nicht beigelegt. Wahrscheinlich hatte Cameron die Hoffnung inzwischen aufgegeben. Angerufen hatte er nicht, aber sie konnte ihm deshalb keinen Vorwurf machen. Sie wäre ohnehin nicht ans Telefon gegangen.
    Eine letzte Schachtel lag noch vor ihr - ungeöffnet. Sie war am frühen Morgen für sie abgegeben worden. Sunny hatte sie über eine Stunde lang angestarrt, ohne sich dazu überwinden zu können, sie zu aufzumachen und nachzusehen, was darin war.
    Doch irgendwann siegte doch die Neugier über ihre abgrundtiefe, zermürbende Trauer, gegen die sie die ganze Nacht lang angekämpft hatte. Sie zog die riesige grüne Schleife auf, streifte das Band von der Schachtel, öffnete den Deckel und schaute hinein.
    Zwischen einem dicken Wust weißen Seidenpapiers lag ein knallrosa Handy. Sunny nahm es heraus und besah es sich genauer. Es war so ganz und gar nicht ihre Farbe, dass sie kaum glauben konnte, dass Cameron es ihr geschickt hatte. Doch dann fand sie die beiliegende Karte und las sie.
    Sunshine,
    das hier ist ein Satellitenhandy, mit dem man auf der ganzen Welt Empfang hat. Wenn du mich brauchst, dann ruf mich an — egal ob aus Seattle oder von irgendeinem anderen Fleck dieser Erde — und ich lasse alles andere stehen und liegen und komme, um dich zu holen.
    In Liebe,
    Cam
    PS: Bitte bleib. Bitte vertrau mir und bleib.
    Sie schlug die Hände vors Gesicht und brach in Tränen aus.
    Ich höre diesen Namen gern wieder von einem geliebten Menschen.
    Irgendwann stand sie auf - einerseits, weil sie ein Taschentuch brauchte, andererseits, weil sie sich bewegen musste. Sie schnäuzte sich und begann dann, in der Suite auf- und abzugehen, von einem Ende zum anderen, ins Schlafzimmer und wieder hinaus.
    Cameron würde Penelope Ainsworth heiraten. Ganz gleich, was er ihr gesagt und wie oft er sie gebeten hatte, zu bleiben: Es war die harte Realität, und sie würde ihr jedes Mal zu Bewusstsein kommen, wenn sie einen Blick in seine Richtung wagte. Selbst wenn sie eine Bettgeschichte mit ihm anfinge, würde er niemals ihr allein gehören.
    Ihr Blick fiel wieder auf die Karte, die sie in den Händen hielt.
    Bitte vertrau mir und bleib.
    Was zum Teufel sollte das bedeuten? Sollte sie darauf hoffen, dass er sie öfter als nur an einigen wenigen Tagen besuchen würde, wenn es ihm hin und wieder gelang, nach Schottland zu reisen?
    Sie holte ihren Koffer und wollte hinausgehen, doch obwohl sie ihre Hand bereits auf die Klinke gelegt hatte, konnte sie die Tür nicht öffnen.
    Wenn sie jetzt nach Seattle zurückflog, würde sie ihn höchstwahrscheinlich niemals Wiedersehen. Vielleicht sollte sie es einfach tun, nur um herauszufinden, ob er ihr vielleicht folgen würde. Aber dann kam ihr diese Idee doch reichlich kindisch vor, auch wenn ihr geistiger Zustand im Moment noch so zerrüttet sein mochte. Sie würde ihm den Rücken kehren, und dann würde sie nie wieder das Sonnenlicht auf seinem dunklen Haar glänzen sehen, würde nie wieder von seinem herzlichen Lächeln verzaubert werden und nie wieder erschauern, wenn sie seine Lippen auf ihren spürte.
    Der Gedanke, ihn tatsächlich niemals wiederzusehen, war so unerträglich, dass ihr die Luft wegblieb.
    Sie stellte den Koffer ab, weil er ihr zu schwer wurde. Dabei musste sie an ihr Wiedersehen am Tag zuvor denken und daran, wie furchtbar er ausgesehen hatte - sogar Emily war das aufgefallen.
    Aber was hatte diese damit gemeint, als sie von einem »erneuten« Überfall gesprochen hatte?
    Sunny hatte in diesem

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