Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
Vom Netzwerk:
und fühlte sich seltsam unbehaglich -unbehaglicher als er sich angesichts der bloßen Tatsache, dass Alexander Smith hinter ihm die Tür schloss, hätte fühlen sollen. Der Mann sah ihn finster an, dann vergrub er die Hände in den Taschen - die Geste erinnerte Cameron so sehr an Zachary Smith, dass er stutzte. Erst jetzt merkte er, dass ihm offenbar bisher ein entscheidender Zusammenhang nicht aufgefallen war.
    »Sie sind Zacharys Bruder«, bemerkte er verblüfft. »Also auch der von Elizabeth.«
    »Junge, Ihnen entgeht aber auch gar nichts, oder?«, sagte Alexander mit spitzbübischem Lächeln. Er streckte die Hand aus und drückte Camerons Rechte wie mit einem Schraubstock. »Nun, bevor ich Sie niederschlage, sagen Sie mir doch bitte, warum zum Teufel Sie da draußen vor dem Eingang meine Schwägerin betatscht haben?«
    Cameron entwand seine Finger Alexanders Händedruck, um sich im Notfall besser gegen ihn schützen zu können. Verdammt, wann würde das endlich aufhören, dass er immer wieder diesen MacLeods, halben MacLeods und angeheirateten MacLeods über den Weg lief — von denen anscheinend alle der festen Überzeugung waren, dass er, was Sunny anbelangte, keine ehrbaren Absichten hegte?
    »Es nützt mir wohl nichts, daraufhinzuweisen, dass ich Sie dafür bezahle, etwas anderes auszukundschaften als mein Privatleben, oder?«
    »Nicht, wenn Sie mit meiner Schwägerin herumknutschen, solange sie noch mit Penelope Ainsworth verlobt sind«, entgegnete Alexander scharf. »Oder hat sich daran in den vergangenen fünf Minuten etwas geändert?«
    »Nein, daran hat sich nichts geändert«, sagte Cameron gleichmütig, »aber das ist es ja gerade, wofür ich Ihnen diese horrenden Summen zahle, nicht wahr? Damit sich das ändert.«
    Alexander verschränkte die Arme über der Brust. »Jetzt bin ich aber doch neugierig, wie Sie in so kurzer Zeit von dem Zustand, Sunny nicht zu kennen, zu dem Zustand, ausgesprochen privaten Umgang mit ihr zu pflegen — den Sie hier übrigens besser vermeiden sollten - gelangen konnten.«
    Cameron richtete sich auf einen ziemlich langen Abend ein. »Das ist alles etwas kompliziert ...«
    »Ja, das ist es wohl, Laird«, knurrte Alexander auf Gälisch, »wenn Sie mit einem halb eingeschlagenen Kopf und mit einem Dolch im Rücken in der Zukunft ankommen.«
    Cameron schnappte unwillkürlich nach Luft, aber er konnte seine Verblüffung nicht verbergen. »Wie ...«, stotterte er.
    »Ist das nicht der Grund dafür, warum Sie mir diese lächerlich hohen Honorare zahlen?«, fuhr Alexander in perfektem Gälisch fort, und Cameron hätte sein Lieblingspferd darauf verwettet, dass Alexander es nicht im derzeitigen Jahrhundert so gut gelernt hätte. »Damit ich Details herausbekomme, die Ihre Feinde vor Ihnen verbergen möchten, damit Sie dieses Wissen rücksichtslos gegen sie verwenden können? Wie zum Teufel kommen Sie dazu, zu glauben, dass ich in Bezug auf Sie nicht dasselbe tun sollte?«
    Cameron wollte zu einer Antwort ansetzen, aber er wurde von Sunny gerettet. Sie kam aus einem der Schlafzimmer, zusammen mit einer Frau, von der Cameron nur annehmen konnte, dass es die Countess of Falconberg war. Sie war bezaubernd, offenbar in den ersten Monaten einer Schwangerschaft und von dementsprechend blühendem Aussehen. Sie ging zu ihrem Mann hinüber und zog ihn ein Stück von Cameron weg.
    »Steck dein Schwert zurück, mein Lieber, und hab Erbarmen mit dem armen Mann«, sagte sie. Dann schüttelte sie Camerons Hand mit einem Griff, der dem ihres Mannes in nichts nachstand. »Lord Robert.«
    »Lady Margaret«, erwiderte er lächelnd. »Es ist mir ein Vergnügen.«
    Alexander lächelte nicht. Cameron spürte, dass Sunny die Arme um seine Taille legte, was Alexanders Laune nicht gerade verbesserte, denn sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich beträchtlich.
    »Sie haben wohl keinen Gedanken daran verschwendet, Ihre Schwierigkeiten zu lösen, bevor Sie Sunny da mit hineingezogen haben, oder?«, fragte Alexander barsch.
    »Er hat sehr wohl darüber nachgedacht«, wandte Sunny versöhnlich ein. »Er hat so sehr darüber nachgedacht, dass er bereit war, mich vorgestern in ein Flugzeug nach Hause zu setzen. Ich bin diejenige, die sich fürs Bleiben entschieden hat.«
    »Er hätte das Rückgrat haben müssen, dich eigenhändig auf deinem Platz im Flieger festzubinden«, erwiderte Alexander schroff. »Es ist höchst gefährlich, dich in seiner Nähe aufzuhalten, oder hat er es etwa auch nicht für nötig

Weitere Kostenlose Bücher