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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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immer gedroht, in ihren Bewerbungen für die juristische Fakultät zu behaupten, dass sie in jenem Jahr zu Hause unterrichtet wurde.«
    Er fuhr mit dem Daumen über ihren Ring und sah sie an. »Und die Dinge, die ihr dort gelernt habt? Die Umgangsformen für höhere Töchter?«
    »Ich hätte nie gedacht, dass ich sie einmal brauchen würde«, sagte sie mit einem halben Lächeln, »aber ich glaube nicht, dass ich im Moment darüber nachdenken kann, ohne zu weinen.« Sie schob einen Papierstreifen zu ihm hinüber. »Lass uns über etwas anderes sprechen.«
    Er willigte ohne Widerrede ein. Als sie in Paris ankamen, hatte er erfahren, dass Sunny die Farbe Blau mochte, Orange dagegen gar nicht, das magische Leuchten des Zwielichts, aber nicht die unerbittliche Mittagshitze, dass sie es vorzog, barfuß zu laufen und Gälisch lieber mochte als Deutsch. Er wiederum hatte ihr mitgeteilt, dass seine Lieblingsfarbe ebenfalls Blau und sein Lieblingsort sein Zuhause war, dass er am liebsten die Handtaschen schöner Frauen, die er liebte und die zu kurze Röcke trugen, durchwühlte und ihre Lippenstifte wegwarf. Sie hatte gelacht und ihm versprochen, auf die Bahnhofstoilette zu gehen, damit er genau das unbeobachtet tun konnte.
    Er fragte sich in diesen paar Stunden Zugfahrt, ob das, was er für sie empfand, etwas Neues oder ein Echo ihrer früheren Liebe war, aber er kam zu keinem vernünftigen Ergebnis. Er wusste nur, er liebte sie nicht etwa, weil er das in einem anderen Leben getan hatte, sondern weil sie für ihn Licht und Lachen und Leichtigkeit bedeutete. Er konnte sich kaum noch vorstellen, wie er alle diese Jahre ohne sie durchgestanden hatte, und betete, dass er das nicht mehr zu lange tun müsste.
    Als er mit Sunny vor Alexander Smiths Hotelsuite stand, war es früher Abend. Es war ein perfekter Tag gewesen, den sie damit verbracht hatten, an Marktständen vorbeizuflanieren und in versteckt liegenden Antiquitätengeschäften auf Jagd zu gehen. Sunny hatte einen anderen Rock und andere Schuhe angezogen, er war in seine Jeans geschlüpft, in denen er mehr Bewegungsfreiheit hatte, und er hatte sie so oft wie möglich hinter dem Rücken freundlicher Marktleute, die Früchte und Blumen feilboten, geküsst.
    Er sah ihr in die Augen. »Ich liebe dich.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, schlang ihm die Arme um den Hals und zog ihn fest an sich. »Ich liebe dich auch.« Dann stellte sie sich wieder fest auf den Boden und lächelte. »Aber jetzt, wo wir hier vor der Tür stehen, sagst du mir endlich, mit wem wir uns treffen?«
    Er faltete seine Hände hinter ihrem Rücken. »Er ist Anwalt und heißt Alexander Smith. Ich hatte das Pech, beim Versuch einer Firmenübernahme in Manhattan vor ein paar Jahren an ihm zu scheitern, und seither habe ich es geschafft, ihm aus dem Weg zu gehen. Geoffrey hat sein Leben riskiert, um dieses Treffen hier zustandezubringen. Und ich habe gehört, dass Alexander in den Vereinigten Staaten seinen Übernahmefeldzug aufgegeben hat und jetzt seine Zeit damit verbringt, arme, glücklose Briten zu terrorisieren.« Er bemerkte, dass sie ihn verblüfft ansah. »Hast du schon von ihm gehört?«, fragte er.
    Sie hatte keine Zeit zu antworten, denn plötzlich ging die Tür auf, und der Raubritter stand höchstpersönlich vor ihnen, professionell gekleidet in abgerissene Jeans und ein T-Shirt, das stolz verkündete Die Countess hat das Sagen. Er hatte keine Schuhe an und sah aus, als hätte man ihn gerade aus einem Nickerchen geweckt.
    »Hey, Sunny«, sagte er gähnend. »Mischst du dich heute etwa unters gemeine Volk?«
    Sie löste sich aus Camerons Armen. »Red keinen Unsinn, Alex«, sagte sie und reckte sich, um ihn auf die Wange zu küssen. »Wo ist Margaret?«
    »Sie versucht gerade, die Kinder ins Bett zu bringen. Geh und hilf ihr, wenn du dich traust. Baldric liest ihnen zum Ein -schlafen die Canterbury Tales in der Urfassung vor, aber sie sind nicht besonders beeindruckt. Amery quengelt trotzdem weiter nach seinem Gameboy.«
    Sunny lachte nur und machte sich auf den Weg zu ihnen, als hätte sie keine anderen Sorgen. »Ich schaue, was ich tun kann«, rief sie ihnen über die Schulter hinweg zu.
    Cameron sah Alexander überrascht an. »Sie kennen Sunny?«
    Alexander trat von der Tür zurück. »Ich wäre ein lausiger Alleswisser, wenn ich nicht alles wissen und jeden kennen würde, nicht wahr? Nun, warum kommen Sie nicht herein, Mylord, und wir unterhalten uns ein bisschen?«
    Cameron trat ein

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