Der Schatten des Highlanders
Schulter geschaut und konnte jetzt Freund und Feind nicht mehr voneinander unterscheiden.
Er würde später darüber nachdenken, wenn er mit Nathan fertig war, und — bei allen Heiligen —, wenn er herausgefunden hatte, wo Sunny war.«
Sein Handy vibrierte, und er meldete sich sofort. »Ja?«
»Dein Wagen steht am Straßenrand, Cameron«, sagte Patrick düster. »Leer.«
Cameron war froh, dass er saß. »Was?«, fragte er ungläubig.
»Peters Wagen liegt mit Totalschaden im Straßengraben hinter dem anderen. Er saß nicht drin, obwohl am Boden neben der Fahrertür Blut ist. Dein Mercedes ist unbeschädigt, und die Schlüssel steckten noch.« Er schwieg. »Seltsam, nicht? Sieht so aus, als sei jemand eher daran interessiert, dir Kummer zu bereiten, als dich zu berauben.«
Cameron fand keine Worte, um sein Entsetzen und seine Furcht zum Ausdruck zu bringen. Genau dasselbe hatte Alex auch gesagt. Er blickte auf und sah Nathan, der mitten zwischen seinen aufgeregten Anwälten stand und ihn mit einem boshaften Lächeln beobachtete.
In diesem Augenblick wurde ihm sonnenklar, dass Nathan einige Dinge wusste, die er nicht hätte wissen sollen.
»Ich rufe gleich wieder an«, sagte Cameron. »Bring meinen Wagen von dort weg, wenn es geht. Den von Peter kannst du dort lassen, damit die Polizei etwas zu tun hat. Ich habe das Gefühl, bei dieser Sache brauche ich keine Hilfe von offizieller Seite.«
»Natürlich.«
Cameron steckte sein Handy in die Tasche zurück, dann ging er durch den Konferenzraum und um das andere Tischende herum. Nathan zuckte zurück, dann besann er sich plötzlich eines Besseren und blähte seine Brust.
»Wenn du mir auch nur ein Haar krümmst, werden meine Anwälte das vor Gericht bezeugen.«
Cameron schob ein paar schwitzende Paragraphenreiter beiseite, dann sah er Nathan an. »Wo ist sie?«, fragte er ruhig.
»Wer?«
»Du weißt, von wem ich rede.«
»Ich weiß nur, wer du bist«, erwiderte Nathan. Ich kenne jemanden, der dich kannte ... vor Jahrhunderten.«
Cameron war sich nicht sicher, ob er überrascht war, dass seine schlimmsten Befürchtungen sich bewahrheitet hatten, oder erleichtert, dass er jetzt zumindest das Gesicht seines Feindes kannte. Er lächelte so gelangweilt, wie er konnte. »Die Studienzeit liegt schon so lange zurück, nicht wahr?«
»Ich spreche nicht über die Universität«, giftete Nathan, »ich spreche von etwas vollkommen anderem, und du weißt genau, worüber. Dein besonderer Background macht es ein bisschen schwierig, eine offizielle Geburtsurkunde zu bekommen, nicht wahr? Und wenn du die nicht hast, dann glaube ich, hast du kein Anrecht auf einige andere Dinge, die du derzeit noch genießt.«
Cameron sah, wie mehrere der verdammten Rechtsverdreher die Ohren spitzten. Er war nicht überrascht, aber er wollte ihnen auch keine Munition liefern. Er blickte Nathan verwirrt an. »Wovon zum Teufel redest du, Nathan?«
Nathan beugte sich zu ihm vor. »Ich weiß alles, Robert.«
»Und ich weiß einiges darüber, wo dein Geld abgeblieben ist; Dinge, die deinen Freunden hier und deinem Vorstand nicht gefallen werden«, entgegnete Cameron. »Willst du, dass ich ein wenig davon ausplaudere?«
Nathan wurde nur ein klein wenig blass um die Nase. »Das musst du erst noch beweisen. Viel Glück dabei.«
»Du unterschätzt mich, wenn du glaubst, dass mir das nicht gelingt«, sagte Cameron ruhig. »Und jetzt, bevor ich dir jeden Knochen einzeln breche, sag mir, wo sie ist. Auf Entführung steht Gefängnis, wenn ich recht informiert bin.«
»Auf Vergewaltigung auch, soweit ich weiß«, erwiderte Nathan ungerührt.
Cameron musste all seine Selbstbeherrschung zusammennehmen, um den Mistkerl nicht auf der Stelle zu erwürgen. Das einzige, was ihn davon abhielt, war die Hoffnung darauf, dass Nathan, wenn er jetzt wegginge, vielleicht etwas tun würde, das Cameron verriet, wo Sunny war - und das konnte Nathan nicht, wenn er bewusstlos war.
Cameron wollte nicht daran denken, dass Nathan im Augenblick seine einzige Verbindung zu Sunny darstellte, aber er erkannte, dass er keine andere Wahl hatte.
Er trat einen Schritt zurück und sah Nathans Anwälte an. »Bleiben Sie an ihm dran«, riet er ihnen. »Sie werden eine
Menge Honorare einstreichen, um ihn aus dem Knast rauszuholen. Hoffen wir nur, dass sich die Anklage dann auf Entführung beschränkt.«
Nathan begann vor Wut zu toben, aber Cameron ignorierte ihn. Er drehte sich um und ging aus dem Konferenzraum. Er nickte der
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