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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Euch eine Woche Zeit.«
    »Lieber töte ich Euch.«
    Cameron schnaubte verächtlich, dann drehte er sich um und ging den Korridor zurück. Er zweifelte nicht daran, dass sie es versuchen würde, also wäre es vielleicht sicherer, er würde eine Weile draußen im Wald kampieren, bis sie sich in ihr Schicksal ergeben hätte.
    Abgesehen davon wäre er dann näher bei Sunshine.
    Das war sicher der angenehmste Gedanke, der ihm in der vergangenen Viertelstunde gekommen war.
    Er ging hinaus, um eine Zeitlang an den Kampfübungen seiner Männer teilzunehmen, aber er hielt es nicht lange durch. Seine Seite schmerzte entsetzlich, und er wusste ja, wo er ein Gegenmittel bekommen könnte.
    Konnte man es ihm zum Vorwurf machen, wenn dieselbe Frau auch seinem Herzen Linderung verschaffte?

9
    Sunny fuhr sich mit der Hand durch ihr fettiges Haar und sehnte sich verzweifelt nach einem Bad. Sie war nun seit zwei Wochen im 14. Jahrhundert, lange genug, um den Wunsch nach Sauberkeit wirklich drängend werden zu lassen. Vermutlich zählte ihr Ausflug zum Loch auch als Bad, aber sie war nicht besonders begierig darauf, diese Erfahrung zu wiederholen, also musste sie vermutlich einfach schmutzig bleiben. Vielleicht würde ja so aus ihr irgendwann doch noch eine richtige mittelalterliche Jungfer — ungewaschen und von einem nicht gerade angenehmen Geruch umgeben. Sie war an diesem Morgen schon auf der Wiese gewesen und hatte Kräuter zum Trocknen gesammelt, und dabei zumindest die Hände und Füße in den Bach gestreckt. Das war nicht das Optimum, aber es musste vorerst genügen.
    Sie fand sich mit vielen Dingen ab, vor allem damit, in welcher Zeit sie gelandet war. Zwar hatte sie sich überlegt, zu Moraigs Cottage zurückzukehren, aber die richtige Gelegenheit für einen neuerlichen Versuch hatte sich einfach noch nicht ergeben. Sie konnte es sich nicht vorstellen, ihr restliches Leben im mittelalterlichen Schottland zu verbringen, aber für den Moment konnte sie überleben. Sie hatte den Regen, sie hatte die Erde unter ihren Füßen, und sie hatte den Himmel, der sich wolkenverhangen über ihr wölbte wie eine tröstende Umarmung. So konnte sie auch noch einige Zeit ohne eine warme Dusche auskommen.
    Abgesehen davon hatte das mittelalterliche Schottland auch seine Vorteile. Kein Verkehr, keine Handys, keine Feinstrumpfhosen. Cameron war nicht ganz der unkomplizierte Mann, den sie sich gewünscht hatte - und sie würde ihn auch
    nicht so bald für sich haben aber nach einiger Zeit könnte sie für ihn vielleicht einen Garten anlegen, ohne dass die Dorfbewohner und seine Männer sie gleich ertränken wollten. Es hätte alles viel schlimmer sein können.
    Sie flocht ihr Haar neu, band den Zopf mit ein paar Fäden zusammen, die sie aus dem ausgefransten Saum ihres Kleides gezogen hatte, dann richtete sie sich energisch auf. Camerons Dolch steckte noch immer hinten in ihrem Gürtel, das gab ihr größere Zuversicht, den restlichen Nachmittag zu überleben. Sie öffnete die Tür und war innerlich gegen fast alles gewappnet. Der Leichnam lag nicht mehr vor ihrem Eingang, aber anscheinend hatte schon die Erinnerung daran ihre Unversehrtheit gesichert.
    Bisher hatte sie Cameron jeden Tag gesehen, oft mehrmals, wie es sich gerade ergab, aber er war nie mehr länger als auf ein kurzes Gespräch über die Lage oben auf der Burg bei ihr geblieben. Seine Antworten reichten von Wie zu erwarten bis Nicht gut. Gestern hatte seine einzige Auskunft in einem zusammengepressten Mund und einem Kopfschütteln bestanden. Was er wohl vorhatte? Sie hatte gewagt, anzudeuten, seine Schwierigkeiten könnten vielleicht mit ihr Zusammenhängen, aber er hatte ihr so heftig widersprochen, dass sie das Thema nicht wieder angeschnitten hatte.
    Sie zog die Tür hinter sich zu und ließ den Blick über die Umgebung schweifen, dann schreckte sie leicht zusammen. Dort, nur zehn Schritte entfernt, am Waldrand stand der Laird des Cameron-Clans.
    Sie versuchte, nicht daran zu denken, wie schön es war, ihn zu sehen, oder zu wissen, dass er über sie wachte. In der vergangenen Woche hatte sie die Erfahrung gemacht, dass der Mann vor allem unermüdlich war - und starrköpfig. Er hatte ihre Beteuerungen ignoriert, dass sie nicht so viel zu essen brauchte, und bei ihrer Bitte, er sollte seine Nächte nicht damit zubringen, sie vom Waldrand aus zu beobachten, nur verächtlich geschnaubt. Und als sie vorgeschlagen hatte, sie könnte vielleicht einfach einen kleinen Proviantbeutel

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