Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
Vom Netzwerk:
Lächeln zustande bringen, um sich von der Köchin eine Süßigkeit zu erschmeicheln, aber mehr auch nicht. Jetzt musste er zumindest irgendetwas Nettes sagen. Er machte den Mund auf und hoffte, dass etwas Brauchbares herauskäme.
    »Was wünscht Ihr Euch von Eurem Leben?« Das war anscheinend das Beste, was er zuwege brachte.
    Sie sah ihn verblüfft an.
    Er konnte es ihr nachfühlen. Noch nie im Leben hatte er eine so dumme Frage gestellt, noch nicht einmal seinem Vater, den er damit zu einer weiteren Standpauke über die Unsitte, zu viele Fragen zu stellen, provoziert hätte. Er sah sie bestürzt an.
    »Ich neige eigentlich nicht zur Grübelei«, sagte er kleinlaut. »Ich weiß auch nicht, wie ich darauf gekommen bin, das zu fragen.«
    »Das kommt von den Blumen in Ihrem Haar.«
    Er griff sich an den Kopf und merkte, dass er noch immer den Blumenkranz trug. »Das glaube ich gern. Ihr müsst nicht antworten, wenn Ihr nicht möchtet. Das ist schließlich etwas sehr Persönliches.«
    Sie zuckte die Schultern. »Ich antworte Ihnen, obgleich es vermutlich nichts sehr Interessantes zu erfahren gibt. Ich hätte gerne einen Mann und Kinder. Einen Garten.« Sie lächelte. »Und Regentropfen auf dem Dach.«
    »Ihr seid eine richtige Schottin, nicht wahr? Außerdem ist nichts von dem Genannten langweilig. Das sind wichtige Dinge.«
    Und da er selbst sie nie aus freien Stücken von jemandem bekommen würde, waren sie wirklich kostbar.
    »Und was wünscht Ihr Euch von Eurem Leben?«, fragte sie.
    Er trat nervös von einem Bein aufs andere, aber vermutlich verdiente sie eine ehrliche Antwort. Er faltete die Hände auf dem Rücken. »Ich möchte eine Frau, die mich auch dann lieben würde, wenn ich kein Laird wäre.«
    »Hat es denn wirklich so viele Vorzüge, ein Laird zu sein?«, fragte sie. »Sie stehen in der Schlacht an vorderster Front, Sie sind der Letzte, der schlafen gehen kann, wenn in der Burg etwas im Argen liegt und der Erste, der aufstehen muss, wenn Sie gebraucht werden.«
    »Es könnte schlimmer sein. Ich könnte auch ein Küchenjunge sein und genauso wenig Schlaf, dafür aber nicht so gut zu essen bekommen.«
    Sie lächelte. »Wäre das so schlimm?«
    »Normalerweise würde ich sagen, ja. Heute würde ich mich damit aber durchaus zufrieden geben.« Er hielt inne. »Es würde mir eine Reihe von Freiheiten gestatten, die ich nicht genieße.«
    Sie brach ab, als er sich bückte, um sein Schwert aufzuheben. »Was denkt Gilly über Sie und darüber, dass Sie ihr Laird sind?«
    Er steckte sein Schwert lächelnd in die Scheide zurück. »Eigentlich habe ich keine Ahnung, was sie denkt, und es ist mir auch egal. Warum sprecht Ihr so oft über sie?«
    »Sie haben vor, sie zu heiraten. Ich dachte, so wäre es Sitte.«
    Vermutlich hatte sie recht. Als er sich das Schwert wieder auf den Rücken schnallte, stöhnte er auf und beim Bücken fluchte er. Sunny hielt ihn zurück und hob ihre Kräuter und die Lebensmittel selbst auf.
    »Nun?«
    »Gilly würde mir eher ein Messer in den Bauch rammen, als mir etwas Nettes zu sagen«, meinte er mit abschätzigem Schnauben. »Ich bin mir ziemlich sicher, sie würde viel lieber Giric heiraten. Allerdings glaube ich sogar, am allerliebsten würde sie mich und Giric umbringen und selbst über den Clan herrschen.«
    »Pflichterfüllung kann manchmal sehr schwierig sein«, räumte sie ein. »Insbesondere wenn es um Herzensangelegenheiten geht.«
    »Sunshine, meine Liebe, Ihr habt keine Ahnung. Aber da ich meine Pflichten nicht ändern kann, lasst uns zurückgehen und das Beste daraus machen.«
    Sie nickte und sie überquerten die Wiese. »Wohin gehen Sie jetzt?«, fragte sie.
    Auf ihrem Gesicht lag ein Lächeln, das ihn irgendwie anrührte. Er hatte noch nie jemanden so angestrengt lächeln sehen. Vermutlich hätte es ihm schmeicheln müssen, dass sie das für ihn tat, aber das war nicht der Fall. Er war zu sehr damit beschäftigt, sich zu wünschen, dass sie so nicht lächeln müsste.
    Er nahm behutsam den Blumenkranz ab, dann legte er ihr die Blumen über die Stirn. »Ich muss heute Nachmittag
    meinen Männern etwas Respekt beibringen, aber ich komme später wieder und bringe Euch noch etwas zu essen.«
    »Cameron, das müssen Sie nicht ...«
    »Ich will später zurückkommen und ich will heute Nacht Eure Tür bewachen.«
    Sie blickte zu ihm auf. »Sie können doch nicht immer wach bleiben.«
    »Wenn ich nicht mehr länger wach bleiben kann, dann übergebe ich Euch einfach mein Schwert

Weitere Kostenlose Bücher