Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
Vom Netzwerk:
bei Geburten, weil sie es herrlich fand, wie sich die Welt veränderte, wenn ein neues Leben seinen ersten Atemzug tat, und sie trug Leinenkleider, da diese direkt aus dem Koffer gut aussahen. Sie war nicht alternativ genug für die Umweltaktivisten, aber gleichzeitig zu unkonventionell für die Hamburger-Fraktion. Und während dieser ganzen Zeit hatte sie einfach keinen Mann gefunden, mit dem sie sich gerne einlassen wollte.
    Bis sie den an ihrer Seite getroffen hatte.
    »War es wegen der Kräuter?«, versuchte er ihr zu entlocken.
    »Zum Teil«, pflichtete sie ihm bei. »Aber auch deshalb, weil ich immer schon Dinge mochte, die andere nicht besonders aufregend fanden.«
    »Dinge wie Blumenwiesen und neugierige, ungehobelte Highland-Lairds?«, fragte er.
    Sie erwiderte sein Lächeln. »Sie sind nicht ungehobelt, aber ich mag Blumenwiesen tatsächlich. Und es stimmt schon, dieser Hexenkram war den Männern nicht geheuer. Aber Sie haben ja keine derartigen Probleme, also warum zanken sich dann die Frauen hier nicht um den Platz in Ihrem Bett - obwohl das, wie ich mir lebhaft vorstellen kann, wahrscheinlich sehr wohl der Fall ist, ganz gleich, was Sie sagen.«
    »Das möchte man meinen, aber das ist ein gewaltiger Irrtum.« Er zuckte die Schultern. »Ich bin sehr wählerisch. Und ich mag keine Frauen, die nicht das Rückgrat haben, sich mir gegenüber zu behaupten.«
    »Das ist nicht leicht, immerhin sind Sie der Laird.«
    »Ihr scheint damit aber keine Schwierigkeiten zu haben.«
    »Soll ich etwa schmeichlerisch und unterwürfig sein?«, fragte sie leichthin.
    »Die Heiligen mögen uns beide davor bewahren«, sagte er mit mattem Lächeln. Er blickte ziemlich lange auf ihre Hand in seiner hinunter, bevor er wieder aufsah. »Ich bin unglücklich mit dieser ganzen Situation, Sunny. Ich möchte Euch gern in meiner Nähe haben, aber ich habe keine Ahnung, wie ich das arrangieren soll, ohne dass es Euch in Gefahr bringt.«
    Sie spürte, wie ihr auf einmal Tränen in die Augen stiegen, und zwinkerte wütend, um sie wieder dorthin zurückzuschicken, wo sie hingehörten. »Danke.«
    »Gerne geschehen.« Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar, fluchte, dann schob er seine Hand unter ihre Locken und zog sie eng an sich. »Ich werde Euch jetzt küssen - keusch, hoffe ich. Zum Teufel mit dem gesunden Menschenverstand.«
    Sie schloss die Augen und ihre Lippen trafen sich. Es war nicht so ein Kuss, wie er in ihr vor Moraigs Cottage abgerungen hatte, oder wie der neulich auf der Wiese oder sein überaus zarter letzter Kuss, aber sie verspürte dasselbe Kribbeln wie damals, als er zum ersten Mal ihre Hand berührt hatte. Nur war es diesmal hundertmal intensiver.
    Sie erschauerte, als er sich von ihr löste. »Cameron ...«
    »Cam«, korrigierte er.
    »Cam?«
    »So nennt - nannte - mich mein Bruder Sim ...«
    Er brach abrupt ab. Sunny sprach weiter, aber er drückte ganz fest ihre Hand, und sie hielt inne. Sie beobachte ihn, wie er sich in eine Art Schurken-Aufspürantenne verwandelte. Er saß ein, zwei Augenblicke ganz still da, dann sah er sie an.
    »Wir sind nicht allein.«
    Sie spürte eine Woge der Panik in sich aufsteigen. Sie wäre am liebsten aufgesprungen und losgerannt, aber er schüttelte nur fast unmerklich den Kopf.
    »Sprecht einfach weiter, meine Liebe«, sagte er ruhig. »Als hättet Ihr nichts Verdächtiges bemerkt. Kommt her und lasst Euch einen Moment lang von mir ablenken.«
    »Cam ...«
    Er legte seinen Mund auf ihren und schnitt ihr damit das Wort ab. Sunny wünschte sich, sie könnte diesen Kuss genießen. Und fast wäre es ihr auch gelungen, aber ihr Herz schlug zu schnell. Sie spürte, wie seine Hand an ihr emporglitt und auf ihrem Hinterkopf ruhte. Er legte seine Lippen an ihr Ohr.
    »Wir gehen ganz gemächlich zurück. Euch wird nichts geschehen.«
    »Aber ...«
    Er küsste sie wieder, dann rückte er weit genug von ihr ab, um sie lächelnd anzusehen. »Wie üblich habt Ihr vergessen, wer ich bin.«
    »Niemals«, versetzte sie. »Aber ich glaube, das ist ein Teil des Problems. Wer auch immer uns auflauert, hat es sicher nicht auf mich abgesehen.«
    »Ihr seid das vorwitzigste junge Ding, das mir je untergekommen ist«, sagte er immer noch lächelnd. »Habt ein wenig Vertrauen in mich, Sunny. Ich bringe Euch sicher ins Dorf zurück.«
    Sie nickte nur und kämpfte gegen die Angst an, die ihr Schwindel zu verursachen drohte. Sie ließ sich von ihm auf die Füße hochziehen und ergab sich willig seinen Armen, als

Weitere Kostenlose Bücher