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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Selbst nach dem, was ihm gerade widerfahren war, hatte er noch mehr als genug Energie übrig, um den Mann vor sich zu demütigen. Der einzige Grund, warum er diesen Narr nicht tötete, war der, dass es Girics Vorschlag gewesen war, die MacLeod-Hexe zu holen.
    Er hieb auf die Klinge seines Cousins ein, bis sie diesem aus den Fingern glitt. Dann schob er sein eigenes Schwert über den Boden zu Sunny und setzte die Lektion, die er Giric erteilen wollte, mit den Fäusten fort.
    Als ihm Giric nur noch als blutüberströmtes Häufchen Elend zu Füßen lag, waren auch seine eigenen Fäuste blutig, und er zitterte vor Erschöpfung. Er blickte zu Gilly hinüber, die im Lichtschein einer Fackel stand.
    »Viel Spaß mit ihm«, sagte er, heftig atmend. »Aber es wäre besser, wenn du dich selbst im Schwertkampf üben würdest. Du wirst jemanden brauchen, der deine Kinder beschützt, denn dieser Weichling hier vermag es nicht.«
    Gilly sagte keinen Ton. Sie ging nur quer durch den Saal und blickte auf Giric hinunter, der dort bewusstlos auf dem Boden lag.
    Cameron sah, dass sich seine Männer versammelt hatten, um dem Spektakel ebenfalls beizuwohnen. Er ließ einen eisigen Blick über sie hinwegschweifen. Sie senkten alle den Kopf, einer nach dem anderen, dann drehten sie sich um und verschwanden in der Dunkelheit.
    Cameron wandte sich um und trat zu Sunny. Sie stand an der Mauer beim Kamin und sein Schwert lehnte vor ihr, die Spitze auf den Boden gerichtet. Das Schwert war höher als sie, und sie musste die Arme hochheben, um den Griff festzuhalten. Er nahm ihr die Waffe ab, steckte sie zurück in die Scheide auf seinem Rücken und griff nach ihrer Hand.
    »Ich glaube, ein Bad würde uns guttun«, sagte er freundlich.
    »Ein gemeinsames?«, fragte sie entsetzt.
    Er lachte. »Nein, Sunshine. Ihr geht zuerst in die Wanne.«
    Sie wirkte ausgesprochen erleichtert. Er lächelte wieder und zog sie Richtung Küche.
    »Cam, sieh dir deinen Arm an.«
    Sein Herz frohlockte, als er diesen Namen aus ihrem Mund hörte, aber vermutlich war es nicht ratsam, es zu zeigen. Er blickte auf seinen linken Arm hinunter und sah den Schnitt, der von seinem Ellbogen bis zu den Fingern verlief. Er hatte ihn schon vorher bemerkt, aber mittlerweile brannte er wie Feuer, vermutlich müsste man sich um die Wunde kümmern. »Ihr könnt sie versorgen - aber zuvor sollten wir etwas essen.«
    Sie nickte und ging mit ihm in die Küche. Cameron holte Sunny einen Schemel und stellte ihn neben das Feuer. Dann ordnete er an, dass man ihnen eine Wanne mit heißem Wasser bereitete. Währenddessen suchte er nach einem seiner entfernteren Cousins, der ihm bei einem kleinen Anliegen behilflich sollte. Er fand Brice und führte ihn zum Küchentisch.
    »Koste davon«, forderte er ihn auf.
    Brice schreckte hoch. »Was?«
    »Ich bin hungrig und will sicherstellen, dass Giric nicht eines seiner Gewürze in meinen Eintopf gerührt hat. Ich kann noch eine Weile warten mit dem Essen und würde mich vorher gerne vergewissern, dass mein Mahl dich nicht umgebracht hat.«
    Brice erbleichte. Cameron zog das blutige Messer aus seinem Stiefel und deutete damit auf die Speisen, die Brice probieren sollte. Brice aß nicht eben mit Genuss davon, und beim Wein weigerte er sich völlig. Cameron nahm einen Becher davon und sah seinen Cousin herausfordernd an.
    »Und wenn ich ein wenig nachhelfe, damit der Wein seinen Weg durch deine Kehle findet?«
    »Ich bitte dich, Cousin, nein«, flüsterte Brice.
    »Ist der ganze Wein vergiftet?«, fragte Cameron, »oder nur das, was ihr, du und Giric, mir zugedacht habt?«
    Brice schloss kurz die Augen und schluckte schwer. »Es gibt ein Fass im Keller, auf dem unten dein Name eingeritzt ist.«
    Cameron erlaubte seinem Cousin, wieder aufzustehen. »Ich werde Giric nicht verraten, dass du es mir gesagt hast«, erklärte er ruhig. »Aber ich denke, er wird es herausfinden. Es wäre von Vorteil, wenn du auch hinten im Kopf Augen hättest, meinst du nicht?«
    Offenbar fiel Brice darauf keine Antwort ein. Er tappte aus der Küche und verschwand in der Dunkelheit des Saals.
    Cameron beschäftigte sich nicht weiter mit ihm und nahm mit Sunny einen Imbiss ein. Als die Wanne mit warmem Wasser gefüllt war, sah er sie an.
    »Jetzt habt Ihr die Gelegenheit, Euch zu waschen«, sagte er.
    Sie blickte an ihrem Kleid herunter, dann zu ihm. »Wozu soll das gut sein?«
    »Ihr wärt dann nicht mehr voller Blut. Wenn wir heute Abend Euer Kleid waschen und es oben beim

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