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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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er sie einen Moment lang dicht an sich gedrückt festhielt. Dann versuchte sie, weiter normal zu atmen, als er ihr den Arm um die Schultern legte und sie den Weg zurückführte, den sie gekommen waren. »Keine Sorge«, sagte er in unbekümmertem Ton.
    Sie glaubte ihm nicht, aber sie wollte keine Diskussion darüber beginnen. Er schien tatsächlich nicht allzu besorgt, vielleicht hatte er sich das Ganze also nur eingebildet. Schließlich neigte auch sie dazu, sich die wildesten Dinge vorzustellen, wenn sie mitten in der Nacht ein Geräusch hörte. Und bis vor Kurzem hatte sie jedes Mal panische Angst bekommen, wenn sie dachte, in Moraigs Cottage etwas aus dem Augenwinkel gesehen zu haben.
    Natürlich hatte sie später festgestellt, dass sie tatsächlich aus dem Augenwinkel gewisse Dinge gesehen hatte - vorwiegend Geister und Gnome —, aber darüber sollte sie vielleicht lieber an einem anderen Tag nachdenken.
    »Auf mir lastet ein Fluch«, sagte er plötzlich, während sie den Weg ohne ungebührliche Eile zurückliefen.
    »Wirklich?«, fragte sie. »Wieso?«
    »Es geht um Euch«, sagte er mit geschürzten Lippen. »Ich finde endlich eine Frau, die ich besitzen möchte, und was ist sie? Eine Jungfrau, verdammt nochmal. Ich sollte einfach mit Euch schlafen und sehen, ob mich das zufriedenstellt.«
    »Denkt ihr ausgerechnet jetzt an so etwas?«., fragte sie erstaunt.
    »An was sonst?«
    »Werden wir denn nicht verfolgt?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich werde andauernd verfolgt. Ich bin dabei normalerweise nicht in Begleitung einer Frau, die ich begehre, also bin ich diesmal etwas vorsichtiger als sonst. Aber trotzdem gestatte ich mir unterwegs ein paar angenehme Gedanken.«
    Sie lächelte den ganzen Weg zurück zum Dorf still vor sich hin. Eine Frau, die ich begehre. Ihr war danach zumute, in Tränen auszubrechen, aber sie war keine Heulsuse. Eher würde sie sich an ihrem Garten abreagieren oder einen Kopfstand machen, um die innere Anspannung loszuwerden.
    Und auch, dass sie am liebsten Camerons Schwert nehmen und irgendjemand damit ein paar Hiebe versetzen würde, war ein deutlicher Hinweis darauf, dass sie vielleicht schon ein paar Tage zu lange im mittelalterlichen Schottland verbracht hatte.
    Was für ein Pech, dass sie diesem Umstand auf absehbare Zeit keine Abhilfe schaffen konnte.
    Cameron blieb am Dorfrand stehen. »Wollt Ihr meine Geliebte werden?«, fragte er plötzlich.
    »Vielen Dank, nein«, erwiderte sie, war aber gleichzeitig entsetzt darüber, dass sie schwer versucht war, Ja zu sagen.
    Er knurrte. »Ich hatte nicht erwartet, dass Ihr einwilligen würdet, aber ich musste es zumindest versuchen.« Er seufzte, drückte ihr die Schulter, dann hakte er sich bei ihr ein und verschränkte seinen Finger mit ihren. »Nun, für den Augen-blick haben wir wieder unsere Ruhe. Ich vermute, Ihr habt kein Essen auf dem Feuer stehen, oder?«
    »Also ist die Gefahr vorbei?«, fragte sie überrascht.
    »Es war nur irgendein einzelner Kerl, also werde ich mir deshalb keine grauen Haare wachsen lassen.« Er lächelte sie an. »Gibt es Löwenzahnsuppe, oder darf ich auf etwas Schmackhafteres hoffen?«
    »Sie wollen wirklich mit mir essen?«
    »Nach so einem Vormittag? Ja, und die Leute im Dorf soll der Teufel holen.«
    Vermutlich hätte sie Einwände erheben sollen, aber sie fühlte sich sicherer, wenn er in ihrer Nähe war, also ließ sie es bleiben. Sie ließ ihn in ihr Häuschen eintreten und bat ihn, auf einem Schemel Platz zu nehmen.
    Sie entfachte das Feuer, wie Patrick es sie gelehrt hatte, dann setzte sie die Suppe auf. Sie hatte einen Topf, einen Teller, eine Tasse und dank Camerons Großzügigkeit sogar eine Talgkerze - sie wusste, dass so etwas auf der Burg ein sehr knappes Gut war. Sie stellte eine Platte mit Brot und Käse neben ihn auf den Boden, dann setzte sie sich ihm zu Füßen und kreuzte die Beine unter sich. Als sie ihn schließlich anblickte, sah sie, dass er sie mit ernster Miene musterte.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Ich denke über das nach, was ich nicht haben kann, und das treibt mich um«, erwiderte er nüchtern. »Ich kann Euch nicht als Bettgefährtin haben, und auch nicht auf meiner Burg oder in meinem Herzen, und das alles missfällt mir sehr.«
    »Manche Dinge sind uns eben nicht vorbestimmt.«
    Er zog sie näher an sich, legte ihre verschränkten Arme auf seine Knie, dann streckte er die Hände aus und löste ihren Zopf. Er fuhr mit den Fingern eine Weile schweigend durch ihre

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