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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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wollte nicht länger über sie nachgrübeln, aber die
    Gedanken an sie ließen sich nicht vertreiben. Innerlich aufgewühlt ging er im Raum auf und ab und versuchte einen Weg zu finden, sich abzulenken.
    Schließlich blieb er vor einer Tür stehen. Sie war verschlossen und führte in eine Art Wandschrank, für den nur er den Schlüssel hatte. Darin waren Dinge verstaut, die er sich jahrelang nicht mehr angesehen hatte. Und warum sollte er das auch tun? Er war Robert Cameron, der adoptierte Erbe des alten Alistair Cameron. Sein Leben hatte vor acht Jahren begonnen, als er, angeschlossen an ein Dutzend Schläuche, im Krankenhaus aufgewacht war, und der alte Alistair Cameron mit seinem schlauen, berechnenden Pferdegebisslächeln hatte sich über ihn gebeugt. Alles, was davor geschehen war, erschien ihm als vager Alptraum, verursacht durch zu viel, aber bei Weitem nicht genug Whisky.
    Er blickte nachdenklich auf den Wandschrank, dann hinunter auf das Glas in seiner Hand.
    Mit einem Fluch ging ins Bad und schüttete den Alkohol in den Ausguss. Offensichtlich schaffte er es heute ebensowenig, sich einen schönen Rausch anzutrinken wie an jedem anderen Tag. Er stellte das Glas am Waschbeckenrand ab, dann zog er sein Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer. Das Telefon klingelte am anderen Ende nur einmal, bevor sich eine Stimme meldete.
    »John Bagley.«
    »Haben Sie heute irgendwann Zeit?«
    Der Mann am anderen Ende der Leitung lachte. »Für Sie, Cameron, immer.«
    »Dann bin ich in einer Stunde da«, sagte Cameron finster entschlossen. »Und vielleicht nehme ich Sie den restlichen Nachmittag über in Beschlag.«
    »Abgemacht.«
    Cameron legte auf und zog sein Jackett aus. Er ging durchs Zimmer und entledigte sich dabei seiner restlichen Businesskleidung. Er hängte die Sachen aus Gewohnheit in den
    Schrank, dann suchte er nach Shorts und einem T-Shirt. Er zog Turnschuhe an, schnappte sich den Degen, der in einer Ecke lehnte, und seine Schlüssel, dann ging er rasch hinaus. Er eilte die Stufen hinunter und schaffte es fast den ganzen Weg durch die Burg, bevor er geschnappt wurde.
    »Wohin gehst du?«
    Er holte tief Luft und drehte sich zu Penelope um. »Raus.«
    Sie sah ihn stirnrunzelnd an. »Was hast du mit diesem Schwert vor? Und warum kannst du nicht irgendeine zivilisierte Sportart ausüben?«
    »Eine zivilisierte?«, konnte er sich nicht verkneifen zu fragen. »Was denn zum Beispiel?«
    »Polo. Oder hin und wieder eine Stunde Fitnesstraining.«
    Er verbrachte sehr wohl hin und wieder eine Stunde im Fitnessraum, sowohl im Untergeschoss seiner Burg als auch in seinem sündteuren Studio in London. Aber Polo? Er konnte sich nichts Quälenderes vorstellen.
    Cameron erkannte, dass jede Antwort zwecklos war. Also machte er nur eine tiefe Verbeugung in ihre Richtung und verließ das Haus, solange das noch möglich war. Er schaffte es tatsächlich ins Dorf, ohne von irgendeinem übereifrigen Verkehrspolizisten angehalten zu werden, fuhr auf den Parkplatz eines enorm hässlichen Gebäudes und blieb noch einen Moment nach dem Abschalten des Motors im Wagen sitzen. Schon merkwürdig, wie viele Orte es innerhalb eines Umkreises von 200 Kilometern um seine Burg gab, wo ein Mann den Schwertkampf üben konnte.
    Was für Klingen Ian MacLeod in seinen Stunt-Kursen - wie Cameron diese immer spöttisch bezeichnete - wohl verwendete? Er dachte daran, wie James auf diese Bezeichnung reagiert hatte.
    Das alles war wirklich sehr merkwürdig.
    Er stieg aus, schloss den Wagen ab und ging hinein, bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte. John wartete schon auf ihn, im Fechtanzug und mit der Schutzmaske in der Hand.
    Cameron schob seine Schlüssel und die Sonnenbrille in eine Ecke, dann streckte er die Hände über den Kopf aus. John beobachtete ihn.
    »Und Ihr Fechtanzug?«
    »Den habe ich an.«
    »Eines Tages steche ich Ihnen noch ein Auge aus«, meinte John freundlich. »Machen Sie mich nicht dafür verantwortlich, wenn es passiert.«
    »Das schaffen Sie nie«, erwiderte Cameron in vollem Ernst.
    Und davon war er überzeugt. Er war buchstäblich mit dem Schwert in der Hand groß geworden - einem fast zwei Meter langen Breitschwert. Er gestattete sich nicht oft, daran zu denken, aber es war die Wahrheit.
    Was für Gerüchte wohl über ihn im Pub die Runde machten, wenn er nicht da war?
    Ohne Vorwarnung sah er vor seinem geistigen Auge auf einmal das Bild einer Frau mit dunklen Locken, bezaubernden grünen Augen und einem Gesicht

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