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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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auftauchen, das ein Mann sicher sein ganzes Leben lang ansehen und sich dabei wahrhaft glücklich schätzen könnte. Er musste eine Weile stehen bleiben, um wieder zu Atem zu kommen. Würde er wohl jedes Mal wieder diesen Schauer durch seinen Körper rieseln spüren, wenn er sie berührte, oder war das eine Ausnahme gewesen?
    Würde je wieder ein Tag vergehen, an dem er nicht an sie dachte?
    »Cameron?«
    »Ich bin bereit«, erwiderte Cameron sogleich.
    »Das habe ich nicht angezweifelt«, entgegnete John fröhlich. »Aber Sie sind nicht voll konzentriert. Plant Penelope etwa wieder eines ihrer Bankette? Mir scheint, als hätten Sie gerade erst vor ein paar Wochen eines veranstaltet.«
    Cameron sah ihn stirnrunzelnd an. »Sie wissen zu viel über mein Privatleben.«
    John grinste nur. »Sie plappern ja auch immer beim
    Fechten. Eigentlich ist das eine ziemlich lästige Angewohnheit.«
    Cameron hob seinen Degen. »Ich hoffe, Sie sind gut ausgeruht.«
    John setzte seine Maske auf. »Ich habe ein Nickerchen gemacht, während ich auf Sie gewartet habe.«
    Cameron zögerte den Kampf noch einen letzten Moment heraus, denn er fragte sich, warum um alles in der Welt sich Sunshine Phillips ausgerechnet in seine Arme geworfen hatte ... und das mit einem Ausruf der ... nun, was war es nur gewesen? Glückseligkeit?«
    Erleichterung?
    Er schüttelte energisch den Kopf. Es war der Schlag auf den Kopf gewesen, der solche Verwirrtheitszustände auslöste. Das war einleuchtend. Sie war nicht ganz bei sich gewesen und hatte ihn mit jemandem verwechselt.
    Der Glückliche.
    Er zwang sich, diese Gedanken an eine Frau, an die er nicht denken sollte, aus seinen Kopf zu verdrängen und sich stattdessen auf seinen Kampf zu konzentrieren.
    Allerdings wagte er nicht zu hoffen, dass ihm das Fechten auch nur annähernd genug Ablenkung bieten würde.

13
    Sunny kniete auf der feuchten Erde und jätete Unkraut. Diese Aufgabe, Moraig MacLeods Garten von Unkraut zu befreien, war ihr schon kurz nach ihrer Ankunft in Schottland zugefallen. Sie hatte sich um den Garten gekümmert, und Moraig saß derweil in der Sonne und sprach über das Leben und den Tod und über all die wundersamen Dinge, die einer jungen Frau in den Wäldern rundherum begegnen konnten, wenn sie sich nur gründlich genug umsah. Nicht einmal im Traum wäre es Sunny eingefallen, dass Moraig damit vielleicht einen Mann meinen könnte, und schon gar nicht den Laird des Cameron-Clans.
    Der offensichtlich auch im 21. Jahrhundert noch quicklebendig war.
    Sie wollte aufhören, über ihn nachzugrübeln, aber es gelang ihr nicht. Seit sie vor drei Tagen in Jamies Gästezimmer aus ihrer Ohnmacht erwacht war — Patrick hatte an ihrem Bettrand gesessen und Jamie hatte über dessen Schulter auf sie heruntergespäht —, war ihr Cameron nicht mehr aus dem Sinn gegangen. Eigentlich reagierte sie normalerweise auf erschreckende Erlebnisse nicht mit Ohnmachtsanfällen, aber vielleicht war ihre Kopfverletzung ja doch ernster gewesen, als sie es wahrhaben wollte. Vielleicht hatte aber auch das Gesehene einfach das Maß überstiegen, was sie in bewusstem Zustand ertragen konnte.
    Sie vermutete Letzteres.
    Zusammen mit Patrick war sie dann von Jamies Burg geflohen, noch bevor dieser die Möglichkeit gehabt hatte, ihr irgendwelche Fragen zu stellen. Zuvor hatte sie ihm noch hoch und heilig versprochen, zum Abendessen zu kommen, sobald
    es ihr besser ginge. Und vielleicht würde er sich nun so ausführlich in Abhandlungen über Kopfverletzungen versenken, dass er gar nicht bemerkte, wenn sie das ganze nächste Jahr lang nicht bei ihm aufkreuzte.
    Patrick hatte sie klugerweise den Heimweg über mit Fragen verschont.
    Madelyn leistete ihr, zusammen mit Hope, an den beiden folgenden Tagen Gesellschaft, während sie im Bett lag und versuchte, wieder zu Kräften zu kommen. Die meiste Zeit hatte sie damit verbracht, sich selbst einzureden, dass sie sich das Gesehene nur eingebildet hatte.
    Aber es war ihr nicht gelungen. Was auch immer geschehen sein mochte, die unwahrscheinlichste Möglichkeit von allen war, dass sie Robert Francis Cameron Mac Cameron wiedergetroffen hatte, dass er jedoch keine Ahnung hatte, wer sie war.
    Als sie sich darüber nicht mehr weiter den Kopf zerbrach, war sie über sein Alter ins Grübeln geraten. Er war älter gewesen, und er hatte einen Anzug getragen. Und nicht nur das, er war anscheinend auch wieder Lord von Cameron Hall. Wie hatte er es bewerkstelligt, fast sieben Jahrhunderte

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